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Ausstellung
Pünktlich um immer! - Alexander Iskin

Kunst ist am Ende das Einzige, was überlebt.

Ich bin dankbar für die Möglichkeit, in der Einbecker KWS Art Lounge eine Ausstellung zu interrealisieren.

Das ist unter den heutigen Umständen nicht selbstverständlich. Ganz im Gegenteil. Der Kulturgürtel wird enger geschnallt. Kunst findet zum großen Teil nur noch im digitalen Raum statt. Obwohl die Digitalität mit ihren vielen Dimensionen die Interrealität prägt, möchte ich darauf aufmerksam machen, wie sehr ich die Zeiten in vollen Konzertsälen, Theatern, Opern, Galerien und Museen vermisse. Die ganze Aufregung, die Begeisterung für das Talent von Kulturschaffenden. Ich vermisse es, mit hunderten Menschen gemeinsam in wundersame Welten einzusteigen und mich nach den Aufführungen in den Gemeinschaftsräumen darüber auszutauschen. AHHHH!

Zeitgleich erleben wir neue Kunst-Hypes im digitalen Raum. Bislang stimmt mich das bedenklich. Einerseits gewinnt die Interrealität immer mehr Raum. Andererseits sehe ich, dass sich Künstler der Kunst abkehren und über fehlende Inspiration klagen. Das macht mich traurig, denn Kunst ist am Ende das Einzige, was überlebt. Es ist das Wichtigste, da es keinem System unterliegt.

Ich fühle mich privilegiert, in der KWS Art Lounge in Einbeck auszustellen. Eine Ausstellung, die für den November 2020 geplant war. Wie der Ausstellungstitel sagt, findet sie "Pünktlich, um immer!" im April statt.

Ich freue ich mich sehr eine Vielzahl an Arbeiten zu zeigen, die im Laufe der letzten Jahre entstanden sind und lade zu einem Spaziergang in meine Gedankenwelt ein. Seien es die schwindelerregenden Iconic Turn Paintings oder die erste Version der skulpturalen Pixel Paintings. Sei es der nostalgische Geist eines futuristischen Kakadus in dem Gemälde Coca, too. Oder unsere heißgeliebte, kaffeesüchtige und kunstkritische Professorin Kaffeemaschine – eine Gemeinschaftsarbeit mit Birds on Mars. Sie dürfen mit dem Bild From Fantasy to Fantasy, auch ohne Elon Musks Raketen, direkt und kostenfrei ins Universum fliegen. Dem Ort oder Nicht-Ort, dem wir seit Beginn der Existenz so geheimnisgeladen ausgesetzt sind. In meiner Galaxie mit dem Titel Galexi 1 gibt es schachspielende Schweinchen und in ihrer?

Ready, Set, Go. Ich schnalle mich an. Bis gleich.

Persönliches Statement: Alexander Iskin

Künstlergespräch

Die Ausstellung im Video: Erfahren Sie Spannendes über den Künstler, sein Werk und diese Ausstellung durch Dr. Felix Büchting, Vorstandsmitglied KWS und Dr. Bettina Ruhrberg, Direktorin des Mönchehaus Museums!

Interrealismus!

Alexander Iskin erhielt das Kaiserringstipendium 2020. 2017 rief er demonstrativ während einer Performance das „Interrealistische Zeitalter“ aus, die Korrelation zwischen der virtuellen und physischen Wirklichkeit. In „Pünktlich um immer!“ in den Räumen von NEWCOMER stellt er neben einer farbintensiven Auswahl seines malerischen Werkes seine neuesten "interrealistischen Formationen" vor.

Seit 2016 kreist Iskins künstlerische Tätigkeit um die Frage, in welchem Verhältnis virtuelle und physische Realität unser aktuelles Leben bestimmen. Für die hybriden Formen unseres Alltags hat der Künstler den Begriff der Inter-Realität gefunden und ihn zugleich, in der Tradition der klassischen Avantgarden, als -ismus in die Kunst eingeführt. – Dr. Bettina Ruhrberg

"Die Malerei ist auch der Ursprung für mich, also die Art und Weise des Ausdrucks, wo ich am klarsten denken kann."
- Alexander Iskin

So sehr ihn Zukunftsfragen beschäftigen und er durch die Auseinandersetzung mit Futurologen, Philosophen und KI-Forschern zahlreiche Anregungen für seine Arbeit erhält, so sehr ist er doch dem traditionellen Medium der Malerei verhaftet. Sie ist und bleibt — neben gelegentlichen Ausflügen in andere Medien — seine „Muttersprache“, wie er selbst betont. — Dr. Bettina Ruhrberg

Auf quadratischem Grund zirkulieren Farbflächen und gespachtelte Pinselstriche um ein Zentrum oder drängen aus ihm heraus, wie von einer Zentrifuge in Bewegung versetzt. Blau stößt an Gelb und Orange, alles fliegt auseinander, wirbelt, erzeugt einen Sog, in dem das Auge Halt sucht, ein oben oder unten, einen Anhaltspunkt, an dem es zum Stillstand kommen kann – vergeblich. — Leonie Pfennig

"Ich fing an, um die Bilder herumzulaufen, um jeder Perspektive dieselbe Wichtigkeit zu geben."
– Alexander Iskin

Es gibt kein Oben und kein Unten

Die mit einem Drehmechanismus versehenen Bilder laden zum Perspektivwechsel ein. Der Künstler übergibt das Bild an die Betrachter/innen, die aktiv bestimmen können, aus welcher Perspektive sie es sehen können.

Die Beschäftigung mit brennenden Zeitfragen spiegelt sich in der Motivik seiner zwischen Figuration und Abstraktion angelegten Formationen. Da purzeln, schweben oder tanzen deformierte Körper oder Körperteile vor oder in schwer zu definierenden, vielschichtigen Räumen, in denen sie sich zu verlieren scheinen. Im Laufe seiner Entwicklung hat die Abstraktion gegenüber der Figuration immer größeren Raum eingenommen. Iskin nutzt die Malerei jedoch stets klassisch im Sinne einer Repräsentation, d.h. seine autonome Bildwelt versteht sich als Analogie zur Wirklichkeit. Sie verhält sich nicht kritisch gegenüber dem Medium und zerlegt, dekonstruiert oder befragt die Malerei analytisch, wie es noch für viele Maler in den 1990er Jahren üblich war. Auch seine Mittel sind klassisch: Pinsel, Ölfarbe und Leinwand. Iskin hat ebenso keine Scheu, sich offen auf malerische Traditionen wie den Expressionismus oder auf herausragende Einzelfiguren wie Francis Bacon oder Willem De Kooning zu beziehen. Die Haltung des Künstlers entspricht hier durchaus dem Trend einer neuen Malerei, die sich von ideologischen und konzeptuellen Überlegungen befreit hat. - Dr. Bettina Ruhrberg

Installation Professorin Kaffeemaschine (Kind)

Professorin Kaffeemaschine, 2020

Professorin Kaffeemaschine, 2020

Dieses „AIexander Iskin-Kind“ oder -Produkt fährt herum, um die Kunstwerke zu betrachten und erste künstlerische Bewertungen abzugeben in Form eines Bons, der von den Besucher/innen gezogen und „gelesen“ werden kann. So funktioniert der mit Algorithmen gespickte Roboter spielerisch als Kunstvermittler. Dem nicht genug, produziert und spendiert die kleine KI-Maschine zum Abschluss auch noch einen heißen Kaffee für den/die Kunstinteressierte/n.

Zum Künstler

Alexander Iskin

1990 in Moskau geboren und aufgewachsen in Goslar lebt und arbeitet in Berlin. Schon als Kind zog es ihn zur Kunst. Im Goslarer Mönchehaus Museum ging er ein und aus. Die Begegnung dort mit den Berliner Künstlern Jonathan Meese und Herbert Volkmann bei einer Ausstellungseröffnung 2008 ließ seinen Entschluss reifen, sich der Kunst zu widmen – Künstler zu werden. 2010 wurde Herbert Volkmann zu Iskins Mentor und unterstützte dessen künstlerische Entwicklung in einer Arbeitspartnerschaft bis 2014. Alexander Iskin arbeitet malerisch, skulptural, performativ, literarisch und filmisch an einer multimedialen Narration.

Alexander Iskin | Foto: © Julija Goyd

Alexander Iskin | Foto: © Julija Goyd

Performance

  • 2021 Fenster Von Hinten, Villa Grisebach, Berlin
  • 2020 arturbating.com, Sexauer, Berlin
  • 2019 Ensemble Mini & Alexander Iskin, Musikbrauerei, Berlin
  • 2018 Internuts, Track 16, Los Angeles
  • 2017 Apfelmus, Sexauer, Berlin

Galerie Sexauer, Berlin
Homepage Alexander Iskin

Solo Exhibitions

  • 2020 Die Ursache liegt in der Zukunft, Mönchehaus Museum, Goslar [Kaiserring-Stipendium]
  • 2019 ICONIC TURN PAINTINGS, Untitled MIAMI Art Fair, Sexauer Gallery, Miami/Florida
    PLASTIC UTOPIA with One Fine Day Kids, Kunstverein Familie Montez, Frankfurt am Main
    #bababadalgharaghtakamminarronnkonnbronntonner-
    ronntuonnthuuntrovarrhounawnskawntoohoohoordenenthurnuk, Sexauer, Berlin
  • 2018 Planet Topspin, Track16, Los Angeles, US
  • 2017 the future is neanderthal, DSC Gallery, Prague, CZ
    Apple Sauce in Paradise, Sexauer, Berlin
  • 2016 Reality Express, Sexauer, Berlin
  • 2015 Wunschmaschine, Lachenmann Art, Konstanz
  • 2014 Bastard Club, Sexauer, Berlin

Zu den Kunsthistorikerinnen

Dr. Bettina Ruhrberg, Kunsthistorikerin und Museumsdirektorin | Foto: Fotostudio Miriam Merkel

Dr. Bettina Ruhrberg, Kunsthistorikerin und Museumsdirektorin | Foto: Fotostudio Miriam Merkel

Dr. Bettina Ruhrberg

Sie (geb. 1958) studierte Kunstgeschichte, Romanistik und Philosophie in Berlin, Paris und Bonn. Promotion 1990 über die italienische Künstlergruppe „Arte Povera“. Nach Stationen an drei Kunstmuseen in Bonn, Wuppertal und Duisburg von 1990 bis 2004 war sie zwei Jahre als Direktorin der Galerie Hans Mayer in Düsseldorf tätig, bevor sie 2006 die Direktion des Mönchehaus Museums in Goslar übernahm.

Leonie Pfennig

Kunsthistorikerin und Autorin. Nach dem Studium und ersten Berufsjahren in Berlin war sie Pressesprecherin und Social Media-Managerin am Museum Ludwig und führt seit 2015 ihr eigenes Büro, in dem sie als Autorin und Redakteurin Texte und Publikationen über Kunst schreibt und betreut und Institutionen bei der digitalen Ausrichtung berät. Sie ist Mitgründerin der Initiative And She Was Like: BÄM!, einem Netzwerk für Frauen aus Kunst und Design im Rheinland.

Leonie Pfennig, Kunsthistorikerin und Autorin | Foto: © Nadine Schwickart

Leonie Pfennig, Kunsthistorikerin und Autorin | Foto: © Nadine Schwickart

Zu den Institutionen

Das Mönchehaus Museum, der Kaiserring und das Kaiserringstipendium

Das Mönchehaus Museum sorgt seit 1978 dafür, dass die zeitgenössische Kunst in Goslar einen festen Platz hat. Mit dem Kunstpreis Kaiserring ehrt die Stadt Goslar jedes Jahr eine/n international renommierte/n Gegenwartskünstler/in. Der undotierte Preis gehört inzwischen zu den hoch angesehenen Kunstpreisen weltweit und wird von Kenner/innen als Nobelpreis der Bildenden Kunst bezeichnet. Ein hochwertiges Ausstellungsprogramm mit weiteren 3-4 Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, Musikabenden und Jazzmatineen, Lesungen, Veranstaltungen etc. machen das Haus zu einem kulturellen Treffpunkt in der Stadt. Das Kaiserringstipendium wird jährlich an junge Talente verliehen.

Website des Mönchehaus Museums

Die AKB-Stiftung und das Kaiserringstipendium

Alexander Iskin wurde für das Jahr 2020 mit dem Goslarer Kaiserringstipendium ausgezeichnet, das seit 1984 vom Verein zur Förderung Moderner Kunst verliehen und seit 2014 von der AKB Stiftung in Einbeck gefördert wird. Die Jury setzt sich aus den Vorstandsmitgliedern, der Direktion des Mönchehaus Museums, Dr. Bettina Ruhrberg, der AKB Stiftung, vertreten durch Michael Büchting, und externen Fachjuror/innen zusammen. Die AKB Stiftung ist eine junge Stiftung mit einem alten Familienhintergrund, die sich im Sinne des Stifters für Kunst und Kultur vorwiegend in der südniedersächsischen Region engagiert.

Website der AKB Stiftung

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