Hilfreiche Tipps und Beratung zur Düngung von Zuckerrüben
Damit Sie Ertrags- und Qualitätsverluste beim Zuckerrübenanbau vermeiden, sollten Sie bedenken, dass Rüben innerhalb der Fruchtfolge einen hohen Anspruch an Haupt- und Spurennährstoffen haben, weswegen eine Grunddüngung vor dem Rübenanbau empfehlenswert ist. Häufig wird eine Grunddüngung mit Kalium, Phosphor und Magnesium auch in dem Zuckerrübenanbaujahr durchgeführt.
Orientierte Nährstoffbedarfswerte kg/ha für Rüben nach GRUD, Agrarforschung Schweiz, 2017
| Ertragserwartung | Düngungsnorm (kg/ha) | |||
|---|---|---|---|---|
| dt Rüben/ha | N | P2O5 | K2O | MgO | 
| 900 | 100 | 92 | 383 | 70 | 
Umrechnung von Nährstoffen
| Element | Umrechnung | Oxid | Umrechnung | Element | 
|---|---|---|---|---|
| P | x 2,29 | P2O | x 0,44 | P | 
| K | x 1,21 | K2O | x 0,83 | K | 
| Mg | x 1,66 | MgO | x 0,60 | Mg | 
| Ca | x 1,40 | CaO | x 0,71 | Ca | 
Stickstoff hat den größten Einfluss auf Ertrag und Qualität. Für das Massenwachstum und die Entwicklung der Rübe sind N-haltige Verbindungen wie lösliche Proteine, Aminosäuren, Amide, Ammoniumsalze, Betain und Nitrat essentiell.
Wie Sie den Stickstoffbedarf Ihrer Flächen bestimmen können:
Berechnung der korrigierten Düngungsnorm:
(Düngungsnorm x Korrektur Boden) - Rückstände Vorjahr = korrigierte Norm
Was Sie bei der Stickstoffgabe auf Ihren Flächen beachten sollten:
- Stickstoff kann sowohl vor der Saat als auch nach der Saat ausgebracht werden
 - 80 kg N/ha pro Gabe sollten möglichst nicht überschritten werden, da es bei einer hohen Stickstoffmenge zu Versalzungen im Keimhorizont kommen kann
 - Bei einer guten Stickstoff Nachlieferung, kann die mineralische Düngung reduziert werden, da Rüben sehr stickstoffeffiziente Pflanzen sind
 
Wirkung der N-Düngung auf Ertrag und Qualität von Zuckerrüben
| Düngung (kg N/ha) | Rübenertrag (dt/ha) | Zuckergehalt (%) | Amino-N (mmol/1000g Rübe) | BZE (dt/ha) | 
| 0 | 567 | 18,0 | 13,3 | 90,8 | 
| 40 | 599 | 18,0 | 15,0 | 95,3 | 
| 80 | 612 | 17,8 | 17,0 | 96,4 | 
| 120 | 625 | 17,7 | 19,6 | 97,0 | 
| 160 | 628 | 17,4 | 22,4 | 95,5 | 
| 200 | 628 | 17,2 | 24,8 | 93,8 | 
-  essentieller Nährstoff für Zuckerrüben, der Enzyme aktiviert
- reguliert dadurch den Wasserhaushalt und erhöht den Assimilattransport
 
 - 80 % des aufgenommen Kaliums befinden sich im Blatt, 20 % im Rübenkörper
 - auf leichten Böden: K-Düngung im Frühjahr
- doch Vorsicht: es besteht die Gefahr, dass der Salzgehalt im Keimhorizont der Rübe so ansteigt, dass es zu Keimverzögerungen oder gar Totalausfällen kommt
 
 - führen Sie eine Bodenuntersuchung durch, um eine angemessene Kaliumdüngung durchzuführen
 
- wichtig für den Stoffwechsel und Energiehaushalt der Rübe
 - besonders wichtig im Jugendstadium für schnelle Entwicklung des Wurzelwachstums
 - Verfügbarkeit wird durch eine ausreichende Kalk- und Humusversorgung gefördert
 
- Magnesium ist als zentraler Bestandteil des Chlorophylls wichtig für die Photosynthese und Enzymreaktionen
 - in einer Zuckerrüben-Getreide-Fruchtfolge wird der Entzug durch die gebräuchliche Düngung meist nicht ausgeglichen
 - eine Zufuhr ist über Mehrnährstoffdünger, wie z. B. Carbokalk möglich
 - Spritzung mit Bittersalz kann kurzfristigen und witterungsbedingten Mangel nach der Saat reduzieren
 
- Zuckerrüben sind bezüglich des Kalkzustandes des Bodens anspruchsvoll
 - bedeutend bei der Regulation des Wurzelwachstums und bei Enzymreaktionen
 - eine gute Kalkversorgung fördert die Nährstoffverfügbarkeit aller Nährstoffe
 - innerhalb der Fruchtfolge sollte eine Kalkdüngung zu Zuckerrüben durchgeführt werden
 - als Kalkdünger bietet sich Carbokalk aus der Zuckerfabrik an
 
Die Zuckerrübe hat einen hohen Mikronährstoffbedarf. Besonders wichtig sind Bor und Mangan. Hohe pH-Werte und Trockenheit können die Verfügbarkeit der Nährstoffe trotz ausreichender Bodengehalte einschränken.
Bor
- Zuckerrübe zählt zu den bor-bedürftigen Kulturen
 - Bormangel führt zur Herz- und Trockenfäule
 - auf Standorten mit eingeschränkter Verfügbarkeit bietet sich eine Blattdüngung zum Reihenschluss an
 
Mangan 
- Mangan liegt im Boden meistens in ausreichender Menge vor
 - eine Blattdüngung kann Mangelerscheinungen vorbeugen
 
Eine organische Düngung kann von Zuckerrüben gut verwertet werden. Neben Gülle und Stallmist finden vor allem Gärreste verstärkt als organische Dünger Anwendung. Die Grundnährstoffe (K, P und Mg) können zu 100 % angerechnet werden.
Was Sie bei organischer Düngung beachten sollten:
- N-Anrechnung kann nicht exakt vorausgesagt werden, da unterschiedliche Faktoren einen Einfluss haben (Anwendungsbedingungen, Witterung)
 - Ausbringung im Frühjahr erhöht die N-Ausnutzung
 - bei langjährig organisch gedüngten Flächen ist die kontinuierliche N-Nachlieferung zu beachten
 - Bestimmung der Nährstoffgehalte des Wirtschaftsdüngers ist empfehlenswert
 - vom Gesamtstickstoff können 60-80 % berücksichtigt werden
 - bei der Anwendung organischer Dünger sind die Vorgaben der Düngeverordnung zu beachten
 
| Wirtschaftsdünger | TS | N-Gesamt | NH4-N | P2O5 | K2O | MgO | CaO | 
| (%) | in kg/t bzw. m³ | ||||||
| Festmist (verrottet) je t | |||||||
| Rindermist | 25 | 5 | 0,4 | 3 | 7 | 1,5 | 3,5 | 
| Schweinemist | 23 | 6 | 0,5 | 4 | 3 | 2 | 4 | 
| Schafmist | 25 | 8 | 0,6 | 3 | 7 | 2 | 3,5 | 
| Pferdemist | 25 | 6,5 | 0,5 | 3 | 6 | 1 | 3 | 
| Hühnermist | 45 | 28 | 7,8 | 24 | 23 | 6 | 22 | 
| Putenmist | 45 | 18 | 5 | 20 | 16 | 5 | 18 | 
| Geflügelkot je t | |||||||
| Hühnerfrischkot | 23 | 13 | 6 | 8 | 7 | 2 | 21 | 
| Hühnertrockenkot | 45 | 24 | 10 | 17 | 14 | 5 | 42 | 
| Jauche je m³ | |||||||
| Rinderjauche | 2 | 3 | 2,7 | 0 | 8 | 0 | 0 | 
| Schweinejauche | 2 | 4 | 3,6 | 1 | 3 | 0 | 0 | 
| Gülle je m³ | |||||||
| Rindergülle dünn | 5 | 2,9 | 1,7 | 1,2 | 3,1 | 0,6 | 1,2 | 
| Rindergülle normal | 7 | 3,5 | 2,0 | 1,5 | 3,9 | 0,8 | 1,6 | 
| Rindergülle dick | 9 | 4,2 | 2,3 | 1,8 | 4,6 | 1,0 | 2,0 | 
| Schweinegülle dünn | 1,5 | 2,5 | 2,1 | 0,8 | 1,8 | 0,3 | 0,8 | 
| Schweinegülle normal | 3 | 3,6 | 2,8 | 1,7 | 2,4 | 0,6 | 1,5 | 
| Scheinegülle dick | 4,5 | 4,4 | 3,3 | 2,5 | 3,0 | 0,9 | 2,3 | 
| Hühnergülle | 14 | 9,2 | 6,5 | 7,0 | 5,0 | 1,8 | 15 | 
| Biogassubstrat | |||||||
| BSR mit 4-6%TS | 5,2 | 4,0 | 3,2 | 1,5 | 4,1 | 0,6 | |
| BSR mit 6-8%TS | 7,2 | 5,1 | 2,9 | 2,1 | 5,4 | 0,8 | |