KWS Gemüse eröffnet Zellbiologische Einrichtungen in Wageningen

Wageningen, 13. Februar 2023

KWS Vegetables baut seine Forschungskapazitäten weiter aus und hat an seinem Hauptsitz in Wageningen neue Laboreinrichtungen in Betrieb genommen. Der neue Bereich wurde am Donnerstag, den 9. Februar, offiziell eingeweiht. Der Schwerpunkt der neuen Forschungseinrichtungen liegt auf der Produktion von doppelhaploiden Linien für Paprika und Gurken, die die Geschwindigkeit und Effizienz der Züchtungsprozesse deutlich verbessern werden.

Paul Degreef, Leiter der KWS Business Unit Gemüse, begrüßt die Besucher zur Einweihung der neuen Laboranlagen.

Paul Degreef, Leiter der KWS Business Unit Gemüse, begrüßt die Besucher zur Einweihung der neuen Laboranlagen.

Die rund 100 Besucher wurden durch das neue Labor und die Anbauanlagen der KWS Gemüsezentrale in Wageningen geführt. Die neuen Forschungseinrichtungen sind fast 450 Quadratmeter groß, darunter Laborflächen, Gewebekulturflächen und drei Phytotronen.

David Downey, Leiter Zellbiologie in Wageningen, erklärt: "Die Produktion von homozygoten Elternlinien ist in der Pflanzenzüchtung essentiell und gleichzeitig eine Herausforderung. Mit der doppelhaploiden (DH) Methode sind wir in der Lage, reine Linien in einer Generation zu erzeugen. Das bedeutet eine erhebliche Zeitersparnis bei der Entwicklung der Elternlinien." Das erste Ergebnis der Anlagen wird die Auslieferung von DH-Gurken- und Pfefferlinien an Züchtungsprogramme in Spanien, Italien, Mexiko und der Türkei sein, damit die Züchter die Entwicklungszeit für neue kommerzielle Sorten beschleunigen können.

"Die Inbetriebnahme der neuen Laboranlagen in Wageningen ist ein wichtiger Schritt in Bezug auf Geschwindigkeit und Qualität in der Entwicklung neuer Sorten. Durch den Einsatz innovativer Züchtungsansätze wie DH können wir schneller auf Herausforderungen wie Krankheitsresistenzen und Ertragsstabilität für die Erzeuger sowie Aufwertung, Geschmack und Aussehen der Frucht reagieren. Wir freuen uns, bei der Umsetzung dieser Technologien wichtige Fortschritte in der Forschung zu machen, um alle unsere Züchtungsprogramme zu optimieren und damit natürlich auch unseren Kunden zugute zu kommen", fasst Paul Degreef, Leiter KWS Gemüse, zusammen.

Hintergrund: Doppelhaploidentwicklung im Gemüse

Ziel von Züchtungsprogrammen ist es, leistungsstarke Sorten mit spezifischen Eigenschaften zu produzieren, die den Bedürfnissen der Erzeuger und Verbraucher entsprechen. Homozygote Linien sind in der Züchtung unerlässlich, weil sie echte, d.h. Nachkommen genau desselben Genotyps hervorbringen. Bei traditionellen Methoden wird die wiederholte Selbstbefruchtung verwendet, um homozygote Linien zu erzeugen; dies dauert jedoch sieben bis acht Generationen, und selbst dann sind die produzierten Pflanzen nicht zu 100 % homozygot.

Hier ist die DH-Methode überlegen. Es ist ein Prozess der Isolation und Kultivierung haploider Pflanzenzellen, die einen einzigen Chromosomensatz tragen, und daraus eine haploide Pflanze zu erzeugen.
Nach der Verdoppelung des Chromosomensatzes sind die daraus entstehenden DH-Pflanzen zu 100 % homozygot. Diese reinen Linien in einer Generation erzeugen zu können, bedeutet erhebliche Zeitersparnis.

Hintergrund: Standort Wageningen

Die Niederlande haben eine lange Tradition in der Gemüsezüchtung. Hier befinden sich führende, innovative Unternehmen und Organisationen der Branche. Die Wageningen University & Research (WUR) ist weltweit führend in der Gartenbau- und Agrarforschung. Die KWS Gemüsezentrale befindet sich in einem Mehr-Mieter-Gebäude auf dem WUR Campus. An diesem Standort arbeiten 23 KWS Mitarbeiter.

Über KWS*

KWS ist eines der führenden Pflanzenzüchtungsunternehmen weltweit. Über 5.000 Mitarbeiter* in mehr als 70 Ländern erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2022/2023 einen Umsatz von rund 1,8 Mrd. Euro. Seit über 165 Jahren wird KWS als familiengeprägtes Unternehmen eigenständig und unabhängig geführt. Schwerpunkte sind die Pflanzenzüchtung und die Produktion sowie der Verkauf von Mais-, Zuckerrüben-, Getreide-, Gemüse-, Raps- und Sonnenblumensaatgut. KWS setzt modernste Methoden der Pflanzenzüchtung ein, um die Erträge der Landwirte zu steigern sowie die Widerstandskraft von Pflanzen gegen Krankheiten, Schädlinge und abiotischen Stress weiter zu verbessern. Um dieses Ziel zu realisieren, investierte das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr mehr als 300 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung.
*ohne Saisonarbeitskräfte

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