Kunst als Brücke zwischen Stadt und Landwirtschaft
Durch intensive Besuche von Agrarbetrieben in Einbeck und Umgebung setzt sich Gunga profund mit Themen der Landwirtschaft auseinander und erforscht das Zusammenspiel von Stadt und Land. Inspiriert vom Neo-Expressionismus entwickelt er eine kraftvolle Bildsprache in Öl auf Leinwand.
„Die Ausstellung soll die Verbindung zwischen Stadt und Land stärken und das Bewusstsein für die Bedeutung der Landwirtschaft in urbanen Räumen schärfen“, sagt Maxim Gunga. „Landwirtschaft spielt eine zentrale Rolle in der nachhaltigen Stadtentwicklung – und dennoch bleibt ihr Einfluss oft unterschätzt.“
Billy Jacob über die Bildwelt von Maxim Gunga
Zur Ausstellungseröffnung sprach neben Dr. Peter Hofmann, Mitglied des Vorstands der KWS, Billy Jacob, Direktor der Kollektion 888. Der Kunstwissenschaftler begleitet Maxim Gunga seit vielen Jahren und ordnet dessen Arbeiten in die expressive und neo-expressionistische Nachkriegsmalerei ein, inspiriert von Künstlern wie Baselitz, Lüpertz oder den „Neuen Wilden“.
„Maxim Gunga denkt in Bildern, nicht in Thesen. Seine Malerei ist kein Kommentar, sie ist eine Denkbewegung“, beschreibt Jacob. „Er entwirft eine vielschichtige Bildwelt, in der ländliches Wissen, urbane Kultur und künstlerisches Denken miteinander in Dialog treten.“
Gemälde, die Fragen stellen
In seinen Gemälden verdichtet Maxim Gunga Eindrücke und Erlebnisse aus Einbeck und Umgebung zu expressiven Bildräumen. Landschaften, Maschinen und Tiere treffen auf Symbole der städtischen Welt und werden zu einer visuellen Erzählung über Identität, Wandel und Zusammenleben.
Das großformatige Werk „Die Farm“ zeigt eine farbintensive Topografie des Ländlichen: Kühe, Pferde, Schweine, Traktoren und abstrahierte Gebäudestrukturen verschmelzen zu einer Szenerie zwischen Gegenwart, Erinnerung und Vision.
In „Sheep Bunker“ treten teilweise nummerierte schwarze Schafe vor einem ehemaligen Luftschutzbunker auf – ein Bild, das Fragen nach Zugehörigkeit, Schutz und Anpassung stellt.
Maschinen und Mythen begegnen sich auch in „On Track“, wo ein orangefarbener Traktor durch ein aufgewühltes Waldstück drängt – als Sinnbild für den Konflikt zwischen technologischem Fortschritt und natürlicher Umwelt.
„Die Natur ist nicht romantisch, sie ist politisch“, erklärt Billy Jacob. Gungas Werke sind zugleich poetisch und gesellschaftlich und entwerfen Denkflächen für drängende Zukunftsfragen.
Interessierte sind herzlich eingeladen, die Ausstellung zu besuchen. Am letzten Tag der Ausstellung, dem 13. August 2025 findet hierzu eine Finissage in entspannter After-Work-Atmosphäre mit Freigetränken und Appetizern statt. Der Künstler wird ebenfalls daran teilnehmen und bietet so die Gelegenheit mit ihm ins Gespräch zu kommen.
Zeitraum: 22. Mai bis 13. August 2025
Öffnungszeiten: Mi. 10 – 13 Uhr, Fr. 15 – 18 Uhr, Sa. 10 – 13 Uhr
Ort: NEWCOMER KWS Art Lounge, Tiedexer Str. 20, 37574 Einbeck
Eintritt: Frei
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