Denn das, was die Besucher sehen können, ist die Metapher des menschlichen Dilemmas: Das Funktionale und Haltgebende konkurriert mit dem Flatterhaften und Ungebundenen. Beide Serien ergeben insgesamt 47 gerahmte, fein gearbeitete Bilder in Öl auf Leinwänden in unterschiedlichen Größen. „Praktisch un(d)möglich“ lautet der Titel der Ausstellung, die bis zum 1. November in den Räumen der „Art Lounge by KWS“ in der Tiedexer Straße in Einbeck zu sehen ist.
Kati von Schwerin, geboren 1983 im Ruhrgebiet, ist bildende Künstlerin, Musikerin / Songwriterin und Autorin. Sie lebt und arbeitet in Leer / Ostfriesland. Die Künstlerin studierte von 2004 bis 2010 Malerei (Meisterschülerin von Markus Lüpertz) und Poetik (bei Durs Grünbein) an der Kunstakademie Düsseldorf sowie von 2009 bis 2014 Philosophie (B.A. und M.A.) und Kunstgeschichte (B.A.) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Humboldt-Universität Berlin. Kati von Schwerin blickt auf eine ausführliche Liste nationaler sowie internationaler Ausstellungen zurück und hat zudem als Musikerin bislang drei Studio-Alben veröffentlicht. Von 2020 bis 2022 war sie als freie Autorin für das Titanic-Magazin tätig und veröffentlichte 2023 ihr schriftstellerisches Debüt: „Berlin? Ja, wir hatten mal was“, erschienen im Kölner emons Verlag.
„Meine Kunst soll schubsen, aufwecken und lieblich anschreien“, sagt Kati von Schwerin. Sie macht Mut zum Wandel und zu Veränderungen, möchte mit ihren Ausstellungen im besten Falle Erfahrungen für jeden einzelnen Besucher schaffen. Alle sollten immer wieder sich selbst überprüfen, sagt sie. Der Fokus von Kati von Schwerins künstlerischer Arbeit liegt im Aufsprengen und Hinterfragen von gewohnten Seh- und Denkmustern. Das Gängige, das sich immer bewährt hat und an dem wir uns orientieren, wird in Frage gestellt. Die Künstlerin verlässt gewohnte Pfade und kombiniert Dinge auf unkonventionelle Weise.
Hier geht es zur Ausstellung: Kati von Schwerin – Praktisch un(d)möglich
In der Ausstellung in der „KWS Art Lounge“ wählt Kati von Schwerin den extremen Gegensatz: Auf der einen Seite die bekannten, gewohnten Geräte. Auf der anderen Seite das Lockende, Freiheit suchende Wesen der Vögel. Mit einem Bein bei dem Bewährten, was Sicherheit gibt. Mit dem anderen Bein in der Sehnsucht nach etwas Neuem. „Es gibt Menschen, die bevorzugen die klaren Strukturen, und andere, die sich die Freiheit wünschen“, sagte Stephan Krings, Head of Global Marketing and Communications bei KWS bei der Vernissage. „Es ist einfach ein interessanter Gegensatz, in dem wir gemeinsam leben.“ Die Offenheit für beide Varianten zeigt auch bereits der Ausstellungstitel „Praktisch un(d)möglich“, der durch Hinzufügen oder Weglassen eines einzigen Buchstabens in die gegenteilige Aussage kippen kann.
„Die Art und Weise, wie hier mit zwei eigentlich sehr gegensätzlichen Aspekten gearbeitet wird – die Natur im Sinne eines Vogels und Form im Sinne des Designs, ist eine sehr menschliche Erfahrung der Welt um uns herum“, sagte Kunsthistoriker Dr. Alexander Leinemann bei der Ausstellungseröffnung. „Kunst entschleunigt und führt uns dazu, den Tag zu vergessen und neue Sichtweisen einzunehmen, außerhalb von Normen und Idealen auf die Welt zu schauen.“ Kati von Schwerin mache mit den Design-Plattenspielern oder Rasierapparaten ebenso wie mit den Vogelportraits den Betrachtern ein Angebot. Denn Ornitologen oder Design-Liebhaber hätten mit den Werken viel Spaß, wenn sie die Blaumeisen, Möwen oder den Hausrotschwanz erkennen oder sich erinnern, dass sie selbst mal einen solchen Rasierer besessen hatten. „Wenn Kunst uns ein Angebot macht, bewegt sie sich auf bekannten Pfaden, und wir suchen immer nur das, bei dem wir glauben, sofort die Antwort auf etwas zu finden.“ Doch Kunst müsse anecken und aufrütteln – und das sei das Angebot von Kati von Schwerin, sagte Leinemann.
Aus der bisherigen Kunstinitiative NEWCOMER KWS Art Lounge wird die „Art Lounge by KWS“ – ein Ort, an dem Kunst in all ihren Facetten lebendig wird. Mit neuem Namen und frischem Erscheinungsbild startet die Galerie in der Tiedexer Straße 20 in eine neue Ära. In drei Ausstellungsräumen präsentieren sich sowohl renommierte Künstlerinnen und Künstler als auch aufstrebende Talente mit ihren Werken – von Malerei über Fotografie bis hin zu Performancekunst. Die „KWS Art Lounge“ steht für Offenheit, Vielfalt und Begegnung. Die Galerie bietet Raum, in dem Kunst nicht nur betrachtet, sondern erlebt und diskutiert wird. Neben rotierenden Ausstellungen gibt es ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm: Vernissagen, Führungen und After-Work-Events laden zum Austausch mit Kunstschaffenden ein und eröffnen neue Perspektiven.
Geöffnet ist die Galerie am Donnerstag und Freitag jeweils von 15 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 13 Uhr.
Zu dieser Ausstellung wird ebenfalls ein Katalog erscheinen. Neben den üblichen Öffnungszeiten sind noch einige Sonderöffnungen und Führungen geplant.
Über KWS
KWS ist eines der führenden Pflanzenzüchtungsunternehmen weltweit. Knapp 5.000 Mitarbeiter* in mehr als 70 Ländern erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2023/2024 einen Umsatz von rund 1,68 Mrd. Euro. Seit fast 170 Jahren wird KWS als familiengeprägtes Unternehmen eigenständig und unabhängig geführt. Schwerpunkte sind die Pflanzenzüchtung und die Produktion sowie der Verkauf von Zuckerrüben-, Mais-, Getreide-, Gemüse-, Raps- und Sonnenblumensaatgut. KWS setzt modernste Methoden der Pflanzenzüchtung ein, um die Erträge der Landwirte zu steigern sowie die Widerstandskraft von Pflanzen gegen Krankheiten, Schädlinge und abiotischen Stress weiter zu verbessern. Um dieses Ziel zu realisieren, investierte das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr mehr als 300 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung.
*ohne Saisonarbeitskräfte
Weitere Informationen: www.kws.com/corp/de. Folgen Sie uns auf LinkedIn: LinkedIn_KWS Group