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    Betriebsbericht

Trotz Krieg stand der Betrieb keinen Moment still!

Kerngeschäft Viehzucht - 1000 Milchkühe werden täglich gemolken

Kerngeschäft Viehzucht - 1000 Milchkühe werden täglich gemolken

April 2023

Im Zentrum der Ukraine, in der Region Tscherkassy befindet sich die STOV Agrofirma Majak. Mykola Vasylchenko, ein angesehener Landwirt und Tierarzt hat hier vor 23 Jahren mit seiner Ehefrau Liubov einen Familienbetrieb gegründet, der aus der örtlichen Kolchose ‘Majak’ hervorging. Heute wird das Unternehmen von seinem Sohn Oleksii geführt. Seine Tochter Tetiana ist für die wirtschaftliche Entwicklung des Betriebs zuständig.

Betriebsinfo

Viehzucht: Sauen- und Rinderhaltung
1500 Sauen; 1500 Mastbullen; 4000 Rinder, davon 1000 Milchkühe


Ackerbau: über 8000 ha mit den Hauptkulturen

Winter- und Sommergetreide, Sonnenblumen, Mais, Sojabohnen, Raps


Produktverarbeitung:
Soja, Fleisch und Wurst

Oleksii Vasylchenko, Geschäftsführer — Agrofirma Majak, Region Tscherkassy berichtet:

Ein wichtiges Ziel für unser Unternehmen ist es, ganzheitlich zu arbeiten. Neben der Pflanzenproduktion und Viehzucht verarbeiten wir auch Produkte. Der Betrieb arbeitet ganzjährig und beschäftigt etwa 255 Mitarbeiter. Die Entwicklung unseres Unternehmens und die sozioökonomische Entwicklung der Region sehen wir eng miteinander verknüpft. Wir sind schon immer bestrebt, soziale Verantwortung zu übernehmen: Zum Beispiel haben wir eine Kirche und Sportanlagen gebaut und ein Gemeindezentrum wieder aufgebaut. Jetzt unterstützen wir die ukrainischen Streitkräfte. Wir haben 29 Geländewagen an die Front geschickt und liefern ständig Lebensmittel. Betriebe wie unserer konkurrieren in Bezug auf die Lebens- und Arbeitsqualität mit Unternehmen in den Großstädten. Daher schaffen wir für unsere Mitarbeiter Bedingungen, die denen in den Städten gleichwertig oder sogar besser sind.

Oleksii Vasylchenko

Oleksii Vasylchenko

Ukraine-Krieg: Auswirkungen auf Agrofirma Majak

Am 24. Februar 2022 war ich noch im Ausland. Nichts deutete auf etwas Schlimmes hin, obwohl ich die Spannung in der Luft spüren konnte. Mit Kriegsbeginn beschloss ich, sofort nach Hause zurückzukehren, weil ich meine Leute und mein Unternehmen nicht allein lassen konnte. Ich habe die Mitarbeiter unterstützt – sie mit Bargeld versorgt und die Miete bezahlt. Bislang wurden 13 Mitarbeiter unseres Unternehmens mobilisiert. Leider wurde ein Traktorfahrer bei den Kämpfen in der Region Donezk getötet. Trotz allem hat die Agrofirma Majak die Arbeit nicht einen Moment lang eingestellt. Schon vor dem Krieg haben wir Saatgut, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel und alles Notwendige für die Viehzucht, Baumaterialien und vieles mehr gekauft. Wir mussten weiterarbeiten.


Wir verändern unsere Vorgehensweise

Vor dem Krieg waren wir ausschließlich auf dem heimischen Markt tätig. Dann bekamen wir Probleme mit der Logistik und dem Verkauf von Produkten. Der Krieg hat uns gezwungen, Produkte ins Ausland zu exportieren – zum Teil mit eigenem Transport. Darüber hinaus tauschten wir auch Getreide gegen Mehl und lieferten Milch an eine lokale Molkerei.

Ein weiterer Einschnitt war die Stilllegung der Elevatoren unserer Getreidelagerung. Nach dem Kriegsrecht ist es verboten, nachts zu arbeiten. Wir dürfen keinen Lärm machen und müssen uns tarnen. Das Getreide begann zu kondensieren, sodass wir es dringend auslagern mussten. Außerdem wollten wir die Ernte vor Zerstörung im Falle eines Raketenangriffs schützen. Wir beschlossen, das Getreide in Bodenlagern zu lagern.

Wie alle Ukrainer leiden wir unter den Stromausfällen. Wir haben Generatoren gekauft, um unseren Betriebsablauf zu gewährleisten. Um Gas zu sparen, wurde ein Trockner auf den Einsatz von Brennstoffpellets umgestellt. Jetzt ist die Arbeit in vollem Gange, wir haben keine einzige Person entlassen. Wir haben nur die Fruchtfolge geändert, um sie dem Markt anzupassen: der Maisanbau wurde reduziert, Buchweizen, Soja und Sonnenblumen wurden gesät und Winterroggen ist bereits angebaut worden.

Elevatoren stillgelegt: Getreidelagerung wurde umgestellt

Elevatoren stillgelegt: Getreidelagerung wurde umgestellt

Erfolg trotz schwierigen Bedingungen

2022 war ein gutes Jahr in Bezug auf die Ernteerträge. Der Sonnenblumenertrag lag im Schnitt bei 3,9 t/ha, Wintergetreide bei rund 6 t/ha. Wir arbeiten seit Langem mit der KWS zusammen und säen Hybridroggen für die Nutzung als Ganzpflanzensilage. Diese Hybriden sind anspruchslos, was die Böden betrifft, bringen hohe Biomasseerträge, sind trockenresistent und relativ flexibel in den Aussaatzeiten. Wir ernten Sonnenblumen oder Sojabohnen unter Bewässerung als zweite Kultur nach Roggen. Im Herbst haben wir 200 ha Roggen für Silage und 200 ha Triticale für Grünfutter ausgesät. Im Frühjahr werden wir für die zweite Ernte Sojabohnen säen. Außerdem bauen wir als Silomais eine KWS Hybride an.


Zuversichtlich auch in Zukunft

Es ist nicht leicht während des Krieges zu arbeiten, aber ich bin zuversichtlich. Wir müssen uns weiterentwickeln und unser Bestes geben. Die Streitkräfte, die unser Leben an vorderster Front verteidigen, geben uns die Möglichkeit zu arbeiten. Unser Betrieb ist stark auf Viehzucht ausgerichtet und wir investieren die meisten unserer Ressourcen in diesen Bereich, während der Pflanzenbau eher eine Nebenrolle spielt. Ich bin überzeugt, dass wir genug Futter für die Tiere haben werden. Wir werden unsere Erzeugnisse weiterhin auf dem ukrainischen Markt verkaufen und sie erfolgreich ins Ausland exportieren, wie wir es kürzlich getan haben.

Kontakt:

Igor Davydiuk

Head of product development and agroservice
BU Cereals
KWS UKRAINE

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Ihr Ansprechpartner

Dr. Malte Finck
Dr. Malte Finck
Team Lead Print, Event & Brand - Marketing DE/AT
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