Erntezeitpunkt und Druschtechnik im Getreide
Eine Ernte zum optimalen Zeitpunkt ist aus verschiedenen Gründen wichtig. Der Landwirt erzielt dabei sowohl den optimalen Ertrag als auch die optimale Qualität und optimiert so seine Wirtschaftlichkeit. Dabei unterstützt die korrekt eingestellte Druschtechnik.
Erntezeit - Startschuss
- Die Getreideernte beginnt Ende Juni und endet überwiegend im August.
- Der optimale Erntezeitpunkt ist in der Totreife (EC 92) bei einer Kornfeuchte unter 14 %.
- Feuchtigkeitsmessung durchführen, um Schlag genau den richtigen Erntezeitpunkt zu finden.
- Strohreife beachten
Feuchtigkeitsmessung
Bevor der Mähdrusch beginnt, sollte eine Probe genommen und untersucht werden. Von Vorteil ist dabei ein Feuchtigkeitsmessgerät mit Messzellen. Im Gerät wird das Korn zermahlen und der Wassergehalt bestimmt. Es ist sehr sinnvoll mehrmals zu messen und einen Durschnittwert daraus zu bilden.
Voraussetzungen für eine belastbare Analyse sind die folgenden Punkte:
- Saubere Probe für die Analyse (ohne Spelzen und Grannenanteile)
- Feuchtigkeitsmessgerät regelmäßig kalibrieren
Eine Möglichkeit zur Kalibrierung ist, im Getreidehandel die Proben messen zu lassen und mit dem eigenen Gerät auch zu messen und so zu kalibrieren.
Strohreife
- Auf gleichmäßige Abreife achten
- Anteil Nachschosser einbeziehen
- Unreifes Stroh führt zu Problemen beim Drusch -> Wickler
- Höhere Last für den Mähdrescher -> verbraucht mehr Diesel
Druschtechnik
Druschergebnis kontrollieren
- Druschverluste
Neben dem Schneidtisch kann es vor allem durch das Druschwerk und die Reinigungseinstellungen zu Verlusten kommen. Neben der ggf. automatisierten Kontrolle der Druschverluste ist eine visuelle Kontrolle zur Überprüfung sinnvoll. - Reinigungsverluste
Staub, Spelze, Halm- und Ährenteile sollte nicht mehr im Erntegut enthalten sein - Getreidebruch
Gefahr steigt mit sinkender Getreidefeuchtigkeit Um ein optimales Druschergebnis zu erzielen, müssen die genannten Punkte kontrolliert und die Druscheinstellung optimiert werden.
Bei verschiedenen Feldern mit unterschiedlichen Bonitäten und Lagen müssen die Einstellungen angepasst werden. Der sich immer wieder verändernde Feuchtigkeitsgehalt sollte dementsprechend auch regelmäßig kontrolliert werden.
Weniger Bruchkorn
Lagerung im Betrieb
Voraussetzungen für das Lagern von Getreide:
- Geringe Lagerfeuchte (sonst Gefahr der Nacherwärmung und Verderb des Getreides)
- Abwehr von Lagerschädlingen (Risiko durch Getreiderüssler = Kornkäfer)
- Belüftung ermöglichen (Bei hohen Temperaturen eingelagertes Getreide wird bei Abkühlung feuchter)
Lagerfähigkeit sichern durch:
- Getreidetrocknung
- Konservierung mittels organischer Säuren (z.B. Propionsäure)
- Vorratsschutz durch den Einsatz von Insektiziden oder alternativ mit dem Einsatz von Gegenspieler Insekten, welche die Larven einiger Schädlinge fressen