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Hohes Auftreten von Verzwergungsviren in der Wintergerste

Im vergangenen Herbst 2023 konnte ein deutlich erhöhtes Aufkommen von Blattläusen und Zikaden festgestellt werden.

Insbesondere in Mais- und Zwischenfruchtbeständen waren große Blattlauspopulationen vorhanden. Der September und auch der Oktober 2023 waren deutlich wärmer als das langjährige Mittel (s. Abb. 1). Ideale Bedingungen für einen Blattlaus-Zuflug aus den Mais- und Zwischenfruchtbeständen in die frisch aufgelaufenen Wintergersten-Bestände. Die große Frage war, sind die Blattläuse und auch Zikaden mit dem Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV) bzw. mit dem Weizenverzwergungsvirus (WDV) beladen oder nicht?

Abb. 1: Lufttemperatur 2023 – Abweichung vom Normalwert (Quelle: DWD 2024)

Abb. 1: Lufttemperatur 2023 – Abweichung vom Normalwert (Quelle: DWD 2024)

Typische Symptome von Verzwergungsviren:

Typische Symptome beider Verzwergungsviren sind die streifenförmigen Aufhellungen entlang der Blattadern und -ränder bis hin zur Vergilbung. Die Pflanzen sind vergilbt und verzwergt und reagieren bei starker Stauchung mit einer verstärkten Bestockung. Teilweise geht die Pflanze nicht ins Schossen über oder bildet nur wenige und partiell taube Ähren aus. Beim BYDV tritt der Befall nesterartig auf und beim WDV hingegen tritt der Befall meist vom Feldrand aus entlang der Saatreihen auf. Da sich die Schadsymptome beider Viruserkrankungen an der Einzelpflanze sehr ähneln, ist eine zweifelsfreie Unterscheidung nur mittels ELISA-Test im Labor möglich. Die beiden Viren werden aber von unterschiedlichen Insekten übertragen.

KWS Virus-Monitoring - Ergebnisse 2024

Auch im Jahr 2024 haben unsere Berater im Auftrag von Landwirten auf fast 200 Flächen Proben entnommen und diese in unserem Labor in Einbeck mittels ELISA-Test untersuchen lassen.

Viele Pflanzenschutzdienste und Beratungsunternehmen haben es bereits publiziert. In diesem Jahr tritt ein vergleichsweise höherer Befall mit Verzwergungsviren in der Wintergerste auf. Einzelbefall mit BYDV konnte in 47,5 % der Proben festgestellt werden. Der Einzelbefall mit dem WDV wurde in 5,6 % der Proben nachgewiesen. Eine Kombination aus BYDV und WDV trat in 38,9 % der Fälle über das gesamte Bundesgebiet verteilt auf. Sowohl der Einzelbefall mit BYDV als auch die Kombination beider Viren kamen im gesamten Bundesgebiet vor. 8,1 % der Proben waren negativ. Andere Ursachen waren in diesen Fällen der Grund für eine Vergilbung der Wintergerste.

Deutschlandkarte Verzwergungsviren in der Wintergerste

Probenstandorte und Ergebnisse des Virusmonitorings 2024

Um Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV) vorzubeugen, ist der Anbau einer resistenten Sorte unumgänglich.
Henning Hansen, Produktmanager Weizen und Gerste

Problemlöser resistente Sorte

Wie kann nun ein Befall mit Verzwergungsviren in der Wintergerste verhindert werden? Wie bei anderen virösen Krankheiten ist eine direkte Bekämpfung von BYDV und WDV nicht möglich. Um die Schäden zu begrenzen, kann ackerbaulich einerseits mit dem Vermeiden von Frühsaaten reagiert werden, andererseits können Insektizide im Herbst gegen Blattläuse als Virusvektoren eingesetzt werden. Gegen Zikaden gibt es aktuell keine Indikation bzw. Zulassung von Insektiziden. Zusätzlich besteht das Problem, dass Zikaden sehr mobil sind und sie mit einer Pflanzenschutzmaßnahme nicht getroffen werden.

Die effizienteste Lösung ist der Anbau einer resistenten Sorte. Einerseits kann damit dem Befall mit BYDV vorgebeugt werden und andererseits ist dadurch die Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes möglich. Dies kann ein Beitrag zur Reduktion der Pflanzenschutzmittel auf dem Betrieb sein. Die Herbstbehandlung mit Insektiziden gegen Blattläuse als Virusvektoren ist mit dem Anbau von resistenten Sorten hinfällig.

Als BYDV-resistente Sorten stehen zur Aussaat 2024 zwei Sorten von KWS zur Verfügung: KWS EXQUIS und KWS DELIS. KWS DELIS besitzt neben der Resistenz gegen das BYDV auch die Resistenz gegen das Gelbmosaikvirus Typ 1 + 2. Die multiresistente Sorte wurde im März 2024 vom Bundessortenamt neu zugelassen. Sie ist zusätzlich eine kurze und frühe Sorte. Bei WDV besteht aktuell keine Möglichkeit einer Bekämpfung. Lediglich das Verschieben des Aussaattermins ist eine Option. Der einzige Ausweg ist der Anbau einer resistenten Sorte. KWS wird im Herbst 2025 die erste resistente Sorte vermarkten. Mit KWS AGILIS steht dann eine Sorte zur Verfügung, die neben der Resistenz gegen das BYDV auch die Resistenz gegen das WDV besitzt. Eine Innovation und Neuheit im Markt.

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