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Interview mit Maja Mogwitz

„Agrar-Weltenbummlerin“

Maja Mogwitz, Bloggerin und Gründerin von Was.währe.wenn

April 2023

Maja Mogwitz war zu Gast beim KWS Talk Das Orange Sofa” zum Thema „Landwirtschaft im Ausland – Ist das Gras woanders grüner?“. Die Agrarwissenschaftlerin und Podcasterin reiste einmal quer durch die Welt und berät heute Landwirte zur Agrarkommunikation. In diesem Interview erhalten Sie einen kleinen Eindruck, was sie auf dieser Weltreise erlebt hat.

Wie sind Sie zu einer „Agrar-Weltenbummlerin“ geworden?

Nach meinem Agrarstudium habe ich in Berlin 2 Jahre für das Forum Moderne Landwirtschaft als Managerin für Facebook und Instagram gearbeitet. In diesem Rahmen sind mir viele kritische Stimmen an der Landwirtschaft begegnet. Meine Idee war, mir selbst ein weites Bild von der praktischen Landwirtschaft und den Landwirten zu machen und das mit meinem Weltreisewunsch zu verbinden. Dabei wollte ich feststellen, wie die Landwirtschaft im Ausland arbeitet. So entstand der Plan für meine Agrar-Weltreise.

Welche Länder, Betriebe und Menschen haben Sie gesehen und getroffen?

Ich war in 7 Monaten in 7 Ländern und habe jeweils einen Monat auf den verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben gelebt und gearbeitet. Angefangen habe ich auf einem Milchviehbetrieb in Neuseeland mit ganzjähriger Weidehaltung. Dort habe ich in der Abkalbezeit, bei den täglich bis zu 10 Geburten, geholfen. Danach war ich in Indonesien. Dort habe ich mir unterschiedliche Betriebe angeschaut, unter anderem Betriebe mit Reis- und auch Algenanbau z. B. für Kosmetikprodukte.

Im Anschluss war ich auf den Philippinen, in Argentinien, Peru, Chile und Indien. In diesen Ländern habe ich vom kleinbäuerlichen Familienbetrieb mit 14 Schweinen bis zu riesigen Betrieben mit z. B. 600 Kühen oder über 1.000 ha und von öko bis konventionell alles gesehen.

Was war eines Ihrer interessantesten Erlebnisse und Begegnungen?

Oftmals sind es die Menschen, die den Ort so besonders machen. Von vielen Landwirten konnte ich durch ihre Erklärungen lernen. Aber manche waren mit dem alltäglichen Überleben so beschäftigt, dass ich dort einfach mit angepackt habe. Auf den Philippinen war ich auf einer kleinen Permakultur-Farm mit zusätzlich 14 Schweinen. Sie hatten sich auf das Catering bei Hochzeiten spezialisiert, z. B. das Schweinfleisch wurde frisch dafür zubereitet. Ich war vom lebenden Tier, über das Produkt bis zur Veranstaltung mit dabei, das war für mich etwas Besonderes. Ich habe mit der Familie gelebt und so viel von der Kultur des Landes erfahren.

Eine besondere Spezialität was das „Balut“. Ein Ei, über das ich sehr gestaunt, welches ich aber nicht gegessen habe. Das fast ausgebrütete Ei wird kurz vor dem Schlüpfen gekocht und dann der fast fertige Vogel gegessen.

In Chile war ich auf einer Kartoffelfarm in einer Zeit, als das ganze Land bestreikt wurde. Die Kartoffeln wurden nicht rechtzeitig abgeholt und verschimmelten im Lager. Da bekommt man hautnah mit, wie das ist, wenn man ganz unten in der Lebensmittel-Lieferkette steht.

Wenn ich eines auf der Weltreise gelernt habe, dann, dass überall auf der Welt in der praktischen Landwirtschaft sehr viel gearbeitet wird.

Aufzeichnung - Das orange Sofa vom 14.03.2023

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