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RYE-SaFe

Fütterung mit Roggen –
für gesunde Sauen und Ferkel

09.07.2020

Hinter dem Kürzel Rye-SaFe verbirgt sich ein Forschungs-Projekt zur Fütterung von Roggen an Sauen und Ferkel. Das Projekt beginnt im August 2020 und wird über 3 Jahre laufen. Es befasst ich mit der Fragestellung, wie sich das Salmonellen-Aufkommen in Sauenbetrieben sowie der Transfer der Salmonellen von der Ferkelerzeugung in die Mast durch ein auf Roggen basierendes Fütterungskonzept reduzieren lässt.

Die Forschung baut auf dem 6-R-Projekt und weiteren Vorarbeiten auf, die sich unter anderem mit der Wirkung von Roggen im Futter sowie dem Salmonellenvorkommen im Mastschwein beschäftigt haben.

Projektpartner

Neben der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover als Projektkoordinator mit Professor Visscher und Professor Kamphus sind am Projekt mit Professor Wolf die Universität Rostock, mit Professor Kaltschmitt das Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft der Technischen Universität Hamburg, die AniCon Labor GmbH sowie die KWS LOCHOW GmbH als Industriepartner (Abteilung GPM Feed) sowie die Viehvermarktung Walsrode (VVW) als Kooperationspartner der KWS beteiligt. Die VVW ist ein genossenschaftliches Unternehmen mit mehr als 500 Mitgliedern und einer Vermarktungsmenge von mehr als 1 Millionen Tieren jährlich. Die Forschung findet in enger Zusammenarbeit mit der VVW statt und wird durch großangelegte Feldstudien mit mehr als 3.000 Sauen begleitet, um die Effekte direkt in der Praxis zu prüfen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung.

Erfahrung mit Roggen in der Fütterung

In vorherigen Studien konnten die positiven Effekte des Roggens in der Fütterung auf das Tierwohl gezeigt werden (Abildung 1). Als Futtergetreide ist Roggen sehr gut geeignet. Der Ballaststoffanteil ist der höchste unter den Getreidearten. Der Dünndarm kann diese Stoffe nicht enzymatisch abbauen. Sie werden erst im Dickdarm von Bakterien abgebaut/fermentiert. In der Folge entstehen kurzkettige Fettsäuren, die sich positiv auf die Verdauung und die Darmflora auswirken. Hervorzuheben ist der hohe Anteil der Fruktane und Arabinoxylane an der bakteriell fementierbaren Substanz im Roggen. Bei der Fermentation der Fruktane und Arabinoxylane im Darm entsteht Buttersäure, welche eine sehr gute Wirkung auf die Gesundheit der Darmschleimhaut hat. Weiterhin ist diese Substanz vermutlich einer der Hauptgründe für eine Reduzierung der Salmonellenlasst bei Roggen basierter Schweinefütterung. In einer Feldstudie mit 117.455 Mastschweinen wurden bis zu 40 % Roggen eingesetzt. Dieses Fütterungskonzept mit Roggen konnte die Salmonellenbefunde auf 1/3 reduzieren.

Abbildung 1: Mehr Tierwohl durch Roggenfutterung

Ziel des Projektes

Das Ziel des Projektes ist die Wirkung des Roggens auf die Tiergesundheit zu untersuchen: angefangen bei der Jungsauen-Eingliederung, über die Ferkelerzeugung bis hin zur Mast (Abbildung 2).
Roggen enthält spezifische Inhaltsstoffe, die das möglich machen sollen. Mit der PollenPlus®-Technologie ist heute ein Einsatz von Roggen in der Sauenfütterung möglich, da das Mutterkorn-Risiko unter Kontrolle ist. Anders als früher sind der Roggen und die Nebenprodukte kein Risiko mehr für die Tiergesundheit, sondern können die Grundlage eines wirtschaftlichen Fütterungskonzeptes werden.

Abbildung 2: 3 Phasen – erwartete positive Effekte

Das Ziel sind weniger Salmonellenbelastung in der gesamten Produktion. Prof. Visscher aus Hannover erklärt dazu:

Bei Rye-SaFe steht der Einsatz der präbiotisch wirkenden Inhaltsstoffe des Roggens zur maximalen Steigerung der Buttersäureproduktion im Dickdarm im Mittelpunkt. Wir wollen ein neues Rye-SaFe Mischfutterkonzept entwickeln, welches eine einfache, kosteneffiziente und die Gesundheit der Tiere fördernde Lösung zur Reduktion des Salmonellenvorkommens in Ferkelerzeugerbetrieben bietet und damit die Salmonellensituation entlang der Produktionskette entschärft.

Prof. Dr. Christian Visscher, Institutsleiter der Tierernährung in Hannover

Projektpartner

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Ihr Ansprechpartner

Andreas von Felde
Dr. Andreas von Felde
Leiter Globales Produktmanagement Fütterung
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