Sie befinden sich auf der KWS Website für Deutschland. Für diese Seite existiert eine alternative Seite für Ihr Land: Möchten Sie jetzt wechseln?
Jetzt wechseln
  • BP_10-Drohnenbild-Zwischenfrucht-in-Wohlde.jpg
    Zwischenfrüchte

Vogelperspektive im Ackerbau:
smarte Zwischenfruchtaussaat per Drohne


Autorin: Fiene Kaufmann, KWS Werksstudentin

Winter 2023

Der Einsatz von Drohnen in der Landwirtschaft wird immer selbstverständlicher und vielfältiger. Relativ neu ist deren Nutzung zur Aussaat von Zwischenfrüchten. In der Praxis kollidiert diese oft zeitlich und kapazitiv mit der Getreideernte und später der Winterrapsaussaat. Durch die Aussaat per Drohne in den stehenden Bestand der Vorfrucht besteht die Möglichkeit der Entzerrung dieser Arbeitsspitzen und einer Verlängerung der Vegetationszeit der Zwischenfrüchte. Das kann zu einer erhöhten Biomassebildung und damit verbundenen Stickstoffaufnahme aus dem Boden beitragen und bei leguminosenhaltigen Mischungen zu einer gesteigerten Stickstoffbindung aus der Luft führen. Gleichzeitig kann es eine kostengünstigere und auch bodenschonendere Alternative zu herkömmlichen Aussaatverfahren sein. Nach bereits ersten sehr positiven Erfahrungen im trockenen Jahr 2022 haben wir unsere Aktivitäten zu diesem innovativen Anbauverfahren 2023 weiter ausgedehnt.

Was untersuchen wir?

Neben der Begleitung zahlreicher Praxisschläge haben wir gezielt an unseren Züchtungsstandorten Wohlde und Einbeck großflächige Versuche angelegt, bei denen nicht nur die Drohnen- mit der Drillsaat verglichen wird. Zusätzlich schauen wir uns weitere Faktoren wie den Aussaattermin, die Stickstoffdüngung sowie den Einfluss des Strohmanagements an. Das Ganze wird im Rahmen einer Masterarbeit begleitet. Die Aussaat per Drohne erfolgte im Juli (Wohlde) bzw. August (zwei Standorte in Einbeck) durch das Dienstleistungsunternehmen Schmidt Solutions in Winterweizenbestände. Die empfohlene Aussaat von zwei bis zehn Tagen vor der Vorfruchternte war aufgrund der nassen Bedingungen in Wohlde nicht einzuhalten und betrug letztendlich drei Wochen. Getestet werden neben den verschiedenen KWS Fit4NEXT Zwischenfrucht-Mischungen weitere Testmischungen, als auch gezielt unterschiedliche Einzelkomponenten aus dem KWS Zuchtprogramm. Insbesondere die geringe Blühneigung ist hier von Interesse, um eine frühzeitige Samenbildung zu vermeiden. Neben vielen optischen Bonituren werden auch wichtige weitere Leistungsparameter wie der Trockenmasseertrag, die Stickstoffbindung als auch die Kohlenstoffaufnahme ermittelt.

Wie lautet das Zwischenfazit?

Während der Aussaat zeigten sich Unterschiede in der Flächenleistung der Verfahren, die bei der Drohnenaussaat höher war als bei der von uns genutzten Drilltechnik mit drei Metern Arbeitsbreite. Schwierig stellte sich dieses Jahr die Umsetzung des optimalen Zeitpunktes der Drohnenaussaat aufgrund der unbeständigen Wetterlage dar. In Wohlde führte das Überfahren mit dem Mähdrescher und der Strohpresse zum verminderten Wachstum der mittlerweile recht weit entwickelten Zwischenfrüchte in den Fahrspuren. Ansonsten entwickeln sich die Bestände jedoch gut. In Einbeck, wo der Abstand zwischen Drohnenaussaat und Ernte deutlich geringer war, sind diese Auswirkungen der Überfahrten weniger zu sehen. Die Zwischenfrüchte entwickeln sich auf dem Versuchsfeld mit hoher Stickstoffversorgung sehr gut. Anfangs waren die Wachstumsunterschiede zwischen den zeitlich dicht beieinander liegenden Drohnen- und Drillsaaten deutlich zu sehen. Auf dem zweiten Einbecker Standort, der aufgrund langjährigen Maisanbaus sehr niedrig mit Stickstoff versorgt war, entwickeln sich die Zwischenfrüchte teilweise verhalten. Leguminosenhaltige Mischungen sind hier klar im Vorteil.


Autorin:

Fiene Kaufmann, Werksstudentin bei KWS

Zurück zur Hauptseite

Ihr Ansprechpartner

Tim Philipp Rother
Tim Philipp Rother
Produktmanager Zwischenfrüchte / Erbsen / Hafer / Soja
E-Mail senden
KONTAKT