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Tipps zur Maisaussaat - Passt die Basis?

05.04.2023

Durch die kühle und nasse Witterung im März haben sich die ackerbaulichen Maßnahmen sowie die Aussaat der Sommerungen deutlich nach hinten verschoben. Die derzeitigen Verhältnisse bieten noch nicht auf allen Standorten die besten Bedingungen für die Bodenbearbeitung zur Maisaussaat – lassen Sie die Flächen gut abtrocknen, bevor Sie mit der Bearbeitung beginnen.

Damit der Mais sein volles genetisches Potential ausschöpfen kann, muss der Boden in einem für die Pflanzenentwicklung optimalen Zustand sein. Somit kommt der Bodenbearbeitung mit all seinen verschiedenen Teilaspekten eine besondere Bedeutung zu.

Inhalt: Befahrbarkeit | Bodenbearbeitung | Nährstoffversorgung | Temperatur- und Wasseranspruch | Checkliste Maisaussaat

Achten Sie auf eine gute Befahrbarkeit:

Wer schmiert, verliert!

Es gilt, zu nasse Bedingungen unbedingt zu meiden, da der Mais auf Bodenverdichtungen sehr empfindlich reagiert – die Folge sind Wuchsdepressionen, verzettelter Auflauf und Mindererträge.

Bodenbearbeitung:

Nichts dem Zufall überlassen

Schaffen Sie mit einer standortangepassten Bodenbearbeitung optimale Bedingungen zur Maisaussaat. Überlassen Sie dabei nichts dem Zufall, um für ein schnelles Auflaufen der Maispflanzen zu sorgen. Mit der Bodenbearbeitung wird der Grundstein für einen erfolgreichen Maisanbau gelegt. Falsche Entscheidungen können im Laufe der Vegetation zu Problemen führen.

Ein optimaler Boden sollte zur Aussaat locker, verdichtungsfrei, krümelig und rückverfestigt sein.

Das Bearbeitungsverfahren muss zu den Standortbedingungen passen – Pflug, Grubber flach, Grubber tief oder Strip-Till – jedes Verfahren hat seine Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt.

Tiefe Bodenbearbeitung zu Mais

Vorteile:

  • schnelleres Abtrocknen der Flächen
  • guter Luftaustausch

Nachteile:

  • Gefahr nasse Kluten nach oben zu holen
  • Gefahr von Strukturschäden
  • Gefahr von Spritzschatten bei der Herbizidmaßnahmen

Flache Bodenbearbeitung zu Mais

Vorteile:

  • keine Klutenbildung
  • keine Bildung von Strukturschäden
  • weniger Spritzschatten
  • wassersparender

Nachteile:

  • langsamere Bodenerwärmung und Abtrocknung der Böden

Regionale Unterschiede

Entscheidend ist die Anpassung an die Gegebenheiten vor Ort. Regionen, die gekennzeichnet sind durch einen hohen Anteil an wasser- und/oder winderosionsgefährdeten Flächen, können vom Einsatz der Streifenbodenbearbeitung eindeutig profitieren.

Eine ausgewogene Nährstoffversorgung

Unser Tipp

Die Höhe der Düngung ist in erster Linie abhängig von den vorhandenen Nährstoffgehalten im Boden und der zu erwartenden Ertragsleistung des Standortes. Die Hauptnährstoffe (Stickstoff, Phosphat, Kalium, Magnesium, Kalzium) sind hierbei essenziell, ihnen wird am meisten Gewichtung zugeschrieben. Schwefel und Mikronährstoffe sollten aber ebenso nicht außer Acht gelassen werden. Der Bedarf an Schwefel und Stickstoff ist eng assoziiert, da beide im Verhältnis 1:10 im Protein der Pflanzen gebunden sind. Eine Schwefeldüngung ist daher sinnvoll und kann z. B. mit SSA im Unterfußdünger durchgeführt werden. Ein positiver Nebeneffekt ist die versauernde Wirkung von SSA, wodurch auf Böden mit hohem pH-Wert die Phosphatverfügbarkeit steigt. Um Ätzschäden an den kleinen Maispflanzen zu vermeiden, ist beim Einsatz von Schwefel als Unterfußdünger ein sehr großes Augenmerk auf die Ablagegenauigkeit zu legen. Den Dünger nicht näher als 5 cm unter und 5 cm neben dem Saatkorn platzieren.

Wirtschaftsdünger enthalten viele wertvolle Nährstoffe, dessen Freisetzung nach der Ausbringung sehr gut zum Bedarf des Maises passen. Die verlustarme Ausbringung mit entsprechender Technik ist hierbei ausschlaggebend, um die vorhandenen Nährstoffe so effizient wie möglich zu nutzen. Die genauen Nährstoffgehalte des Wirtschaftsdüngers sind im Vorfeld zu ermitteln, um ggf. mineralisch aufzudüngen. Hierzu eignen sich in der Regeln NP-Dünge mit geringerem P-Anteil, sodass die P-Bilanz entlastet wird.

Durch die Ausbringung eines Güllebandes in den Boden, kann zudem mineralischer Unterfußdünger komplett eingespart werden. Für eine hohe Effizienz ist dabei die exakte Ablage ca. 7 cm unter der Saatreihe entscheidend. Dafür bietet sich das Strip-Till-Verfahren an.

Nährstoffentzüge von Mais nach Ertragsniveau

  Silomais
(32 % TS)
Körnermais
(86 % TS)
CCM
(62 % TS)
Ertrag dt/ha 400 450 500 550 80 100 120 145
P2O5 (kg/ha) 70 81 90 99 64 80 62 75
K2O (kg/ha) 196 220 245 264 40 50 55 67
MgO (kg/ha) 46 52 58 63 20 25 22 26

Der N-Bedarf ist im Verhältnis zum hohen Ertrag recht gering. Bei 150 dt / ha Trockenmasse liegt der Entzug von Silomais bei etwa 180 kg N / ha. Durch die hohe mineralisationsrate in den Sommermonaten, ist der Mais sehr gut in der Lage diese auszunutzen und die tatsächliche Düngung kann geringer wie der Entzug ausfallen.

Annähernd Maximalerträge lassen sich schon mit rund 120 – 140 kg / ha anrechenbaren Stickstoff erzielen. So können Reststickstoffgehalte nach der Ernte reduziert werden.

Die Düngebedarfsermittlung gibt den gesetzlichen Rahmen zu N-Düngung vor.

(Quelle: LWK Niedersachsen 2023)

Temperatur - und Wasseranspruch des Maises

„So früh wie möglich, so spät wie nötig“

Bei der Aussaat von Mais gilt das Motto: „So früh wie möglich, so spät wie nötig“. Ist der Boden warm, gut abgetrocknet und tragfähig und die Bodentemperatur hat ca. 8-10 °C erreicht, dann findet die Aussaat unter normalen Bedingungen ab Mitte April bis Mitte Mai statt. Entscheidend für einen schnellen Feldaufgang ist eine Warmphase nach der Saat mit steigenden Temperaturen – behalten Sie daher die Wetterprognose bei Ihrer Entscheidung im Blick!

Checkliste für die Maisaussaat
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