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Tipps zur Blütenbehandlung im Winterraps

Behalten Sie Krankheiten und Schädlinge im Blick!

Die Weißstängeligkeit

Weißstängeligkeit (Sklerotinia s.) benötigt für seine Entwicklung und anschließende erfolgreiche Infektionen Feuchtigkeit. Zunächst müssen die obersten 5 cm der Bodenkrume durchfeuchtet sein (ist zur Zeit der Fall), um die Keimung der Sklerotien (Überdauerungsorgane) und die Bildung der Apothecien (Verbreitungsorgane) zu ermöglichen. Werden die Sporen ausgeschleudert, muss für einen Zeitraum von 16 Stunden Blattnässe vorhanden sein. Optimale Bedingungen für eine Infektion sind bei einer relativen Luftfeuchte von 84% – 85 % bei 20°C.

Zu Infektionen kann es auch in weiteren Fruchtfolgen kommen, mit Anbaupausen von vier Jahren und mehr, da der Erreger ein sehr breites Wirtspflanzenspektrum besitzt (Leguminosen, Kartoffeln, Sonnenblumen, verschiedene Unkräuter). Die besten Bekämpfungserfolge gegen die Weißstängeligkeit werden mit einer Behandlung zu BBCH 65 (ca. 50% der Blüten am Haupttrieb offen, erste Blütenblätter fallen ab) erzielt. Einen Dauerschutz für die gesamte mögliche Infektionszeit des Erregers gibt es nicht. Um eine gute Benetzung der Stängel zu gewährleisten, sollte die Wasseraufwandmengen 300 l/ha nicht unterschreiten. Für die Applikation steht eine Reihe von Fungiziden zur Verfügung.

Weißstängeligkeit im Winterraps

Weißstängeligkeit im Winterraps

Schädlinge in der Blüte

Der Kohlschotenrüssler

In der Blüte muss das Auftreten des Kohlschotenrüsslers betrachtet werden. Die Schwelle liegt bei einem Käfer pro Pflanze, wenn die Kohlschotenmücke am Standort in den letzten Jahren nicht oder nicht nennenswert auftrat. War ihr Auftreten stärker, halbiert sich der Wert für den Kohlschotenrüssler (dem Wegbereiter für den Schaden der Kohlschotenmücke) auf 1 Käfer pro zwei Pflanzen. Die Bekämpfung des Kohlschotenrüsslers sollte nur bei Bedarf erfolgen, da bereits Resistenzen dieses Käfers gegenüber den Pyrethroiden vorkommen und einer weiteren Verschärfung der Situation vorgebeugt werden muss.

Die Kohlschotenmücke

Der Termin zur Bekämpfung der Kohlschotenmücke kann nach dem BBCH 65 liegen und von der eigentlichen Blütenbehandlung abweichen. Die Mücke hat nur einen geringen Flugradius und ist sehr Windanfällig. Bei sehr großen Schlägen kann die Kohlschotenmücke auch durch eine Randbehandlung in der Regel ausreichend bekämpft werden.

Kohlschotenrüsser in der Winterrapsblüte

Kohlschotenrüsser in der Winterrapsblüte

Sind Kombinationen aus Fungiziden und Insektiziden erforderlich, müssen die sich zum Teil verändernden Einstufungen zur Bienengefährdung beachtet werden. Es wird empfohlen die Applikation zur Blüte in den Abendstunden durchzuführen, um Durchfahrtsverluste und Beeinträchtigungen von Bestäuber Insekten zu verringern.

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