Während die Aussaatbedingungen für das Wintergetreide im September und Oktober 2023 in großen Teilen Deutschlands sehr gut waren, verschlechterten sich diese im weiteren Herbstverlauf. Der Oktober und November sorgten landesweit für Niederschläge im Überfluss. Dies verzögerte nicht nur die Ernte von Mais und Zuckerrüben, sondern unterbrach auch spätere Aussaattermine. Es konnten kaum noch optimale Bestellbedingungen geschaffen werden und teils mussten Flächen insbesondere im Norden und Nordwesten ganz liegen gelassen werden. Die Niederschläge füllten den Krumenbereich in allen Regionen Deutschlands gut auf. Dies führte aber auch dazu, dass die späteren Saaten ab Mitte/Ende Oktober unter dem Sauerstoffmangel im Boden litten und sich nur sehr langsam, häufig mit mangelhafter Wurzelausbildung, entwickeln konnten.
Das durch Nässe begrenzte Wurzelwachstum kann während Trockenphasen, wie sie in den vergangenen Jahren im Frühjahr mehrfach auftraten, dem abziehenden Wasser meist nicht schnell genug hinterherwachsen. Auch Hybridroggen ist deutlich stresstoleranter gegenüber Trockenheit, wenn dieser von einer guten Herbstentwicklung profitieren kann.
Viele Saattermine des Wintergetreides haben sich mittlerweile aufgrund von zunehmenden Gräserproblemen nach hinten verschoben. In Niedersachsen, als eines der Bundesländer mit der größten Roggenanbaufläche, steht Roggen vielfach nach Mais. Bei späten Ernteterminen führt dies automatisch zu späten Aussaatterminen.
Stabile Herbstentwicklung realisieren
Zur Herbstaussaat 2023 wurde KWS ALLOCATOR erstmals als neuer Sommerhybridroggen mit Wechseleignung (fakultativer Typ) angeboten. Es handelt sich dabei um eine Hybride, die sowohl im Herbst als auch im zeitigen Frühjahr gedrillt werden kann.
Der Aussaattermin von fakultativem Roggen ist im Vergleich zu Winterroggen im Herbst flexibler, für den Fall, dass wetterbedingt oder aus pflanzenbaulichen Gründen eine spätere Aussaat nötig sein sollte. Obwohl es sich um einen Sommertyp handelt, zeigte KWS ALLOCATOR in mehrjährigen Prüfungen in Deutschland und Polen keinerlei Auswinterung.