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Vegetationsbegleitung KWS ALLOCATOR

Das Potenzial von Sommerhybridroggen

Landwirt Johannes Tepper und Wiebke Lenge (Teamleitung Produktmanagement Getreide)

Landwirt Johannes Tepper und Wiebke Lenge (Teamleitung Produktmanagement Getreide)

Sommer 2024

Nach einer guten Herbstentwicklung ist Hybridroggen deutlich stresstoleranter im Vergleich zu anderen Winter-Kulturarten. Um bei späten Saatterminen die Chancen für eine stabile Entwicklung zu verbessern, bietet sich die Aussaat von fakultativem Roggen an.

Während die Aussaatbedingungen für das Wintergetreide im September und Oktober 2023 in großen Teilen Deutschlands sehr gut waren, verschlechterten sich diese im weiteren Herbstverlauf. Der Oktober und November sorgten landesweit für Niederschläge im Überfluss. Dies verzögerte nicht nur die Ernte von Mais und Zuckerrüben, sondern unterbrach auch spätere Aussaattermine. Es konnten kaum noch optimale Bestellbedingungen geschaffen werden und teils mussten Flächen insbesondere im Norden und Nordwesten ganz liegen gelassen werden. Die Niederschläge füllten den Krumenbereich in allen Regionen Deutschlands gut auf. Dies führte aber auch dazu, dass die späteren Saaten ab Mitte/Ende Oktober unter dem Sauerstoffmangel im Boden litten und sich nur sehr langsam, häufig mit mangelhafter Wurzelausbildung, entwickeln konnten.

Das durch Nässe begrenzte Wurzelwachstum kann während Trockenphasen, wie sie in den vergangenen Jahren im Frühjahr mehrfach auftraten, dem abziehenden Wasser meist nicht schnell genug hinterherwachsen. Auch Hybridroggen ist deutlich stresstoleranter gegenüber Trockenheit, wenn dieser von einer guten Herbstentwicklung profitieren kann.

Viele Saattermine des Wintergetreides haben sich mittlerweile aufgrund von zunehmenden Gräserproblemen nach hinten verschoben. In Niedersachsen, als eines der Bundesländer mit der größten Roggenanbaufläche, steht Roggen vielfach nach Mais. Bei späten Ernteterminen führt dies automatisch zu späten Aussaatterminen.

Stabile Herbstentwicklung realisieren

Zur Herbstaussaat 2023 wurde KWS ALLOCATOR erstmals als neuer Sommerhybridroggen mit Wechseleignung (fakultativer Typ) angeboten. Es handelt sich dabei um eine Hybride, die sowohl im Herbst als auch im zeitigen Frühjahr gedrillt werden kann.

Der Aussaattermin von fakultativem Roggen ist im Vergleich zu Winterroggen im Herbst flexibler, für den Fall, dass wetterbedingt oder aus pflanzenbaulichen Gründen eine spätere Aussaat nötig sein sollte. Obwohl es sich um einen Sommertyp handelt, zeigte KWS ALLOCATOR in mehrjährigen Prüfungen in Deutschland und Polen keinerlei Auswinterung.

Dr. Andres Gordillo

Dr. Andres Gordillo

Welche Vorteile bringt KWS ALLOCATOR gerade im Hinblick auf späte Saattermine im Herbst?

Dr. Andres Gordillo – Zuchtleiter Roggen:
„Sommerroggen bringt den Vorteil, dass er keine Vernalisation benötigt und anders als Winterroggen durchgehend zwischen Herbst und Winter das vegetative Wachstum bei Temperaturen über 8 °C fortsetzen kann. Dies führt bei gleichem Aussaattermin im Vergleich zu Winterrogen zu einer schnelleren Pflanzenentwicklung bis zum Beginn des Ährenschiebens im Frühjahr. Dadurch erreichen Sommerhybridroggen zwei bis fünf Tage früher die Kornreife.

Zudem bildet Sommerroggen mehr Biomasse bis zum Ährenschieben. Letzteres hat zwei positive Konsequenzen:

  • Eine größere Akkumulation von Wasser in der Pflanze in der Zeit größerer Wasserverfügbarkeit zwischen Oktober und März und dadurch eine erhöhte Trockenstresstoleranz.
  • Ein stärker ausgebildeter photosynthetischer Apparat, der einen höheren Ertrag herbeiführt als bei traditionellen Winterroggensorten bei gleichem Aussaattermin.

Letztendlich erlangt fakultativer Roggen somit eine höhere Ertragsstabilität.“

Praxiserfahrungen aus dem ersten Anbaujahr

Johannes Tepper, Landwirt aus Nordrhein-Westfalen, konnte KWS ALLOCATOR erstmals Anfang November nach Körnermais drillen: „Die Sorte hat sich gut bestockt, ordentliche Wurzeln gebildet und die Jugendentwicklung im Herbst war wirklich gut.“ Er hat neben diese Sorte auch einen Streifen normalen Winterhybridroggen gesät. Dieser hat sich zwar ebenfalls gut entwickelt, trotzdem war der Sommerhybridroggen ihm immer einen Schritt voraus. Dies zeigen auch die Aufnahmen von Anfang und Ende März. Auch die generative Entwicklung zeigte sich Anfang April entsprechend fortgeschritten.

Möglichkeit Frühjahrsaussaat

Sollte, wie im vergangenen Jahr, nicht immer eine späte Herbstaussaat möglich sein, dann bietet sich mit KWS ALLOCATOR auch die Flexibilität, die Saat in das zeitige Frühjahr zu schieben. Bestenfalls werden dazu die ersten trockenen Tage im Januar und Februar genutzt. Grundsätzlich gilt dabei aber auch das Motto: Saatbett geht vor Saatzeit.

Gerade mit Blick auf die in den vergangenen Jahren vorherrschende Vorsommertrockenheit sind frühe Saattermine durch die bessere Ausnutzung der Winterfeuchtigkeit klar im Vorteil. KWS ALLOCATOR kann dabei als erste Sommerhybride den bisher vorhandenen, eher ertragsschwachen Populations-Sommerroggen ablösen. Interne Ertragsprüfungen haben gezeigt, dass Mehrerträge im Vergleich zum Populations-Sommerroggen von annährend 20 % möglich sind.

KWS Stories zu KWS ALLOCATOR auf Instagram

Video #1

02.11.2023 | Aussaat von KWS ALLOCATOR


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Video #2

19.04.2024 | Aktuelle Entwicklung von KWS ALLOCATOR


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