Roggen nicht nur auf Sandböden top
Autor: Dr. Ulrich Lehrke - Berater Pflanzenbau - Landwirtschaftskammer Niedersachsen
18.08.2021
Roggen wird derzeit vorrangig auf den leichten Sandböden im Nordosten Deutschlands angebaut. Roggen steht in diesem Jahr auf etwa 630.000 Hektar Ackerfläche. Im Vergleich dazu beträgt die Anbaufläche vom Weizen 2,8 Mio. Hektar. Auf den leichten Böden hat der Roggen in den letzten Jahren besonders den Weizen jedoch wieder zurückgedrängt. Hierfür ist vor allem der Klimawandel verantwortlich. Hitze und extreme Trockenphasen kann der Roggen besser als andere anderen Getreidearten verkraften. Die knappen Wasserreserven werden darüber hinaus eher in lukrative Blattfrüchte wie u.a. in Kartoffeln und Zuckerrüben gegeben.
Auch die zunehmenden Restriktionen durch die neue Düngeverordnung - insbesondere in den „Roten Gebieten“ - sprechen verstärkt für den Roggenanbau. Aufgrund einer steigenden Nachfrage von Roggen sowohl als Nahrungsmittel als auch im Futter, steigt das Interesse des Anbaus von Roggen auch auf besseren Standorten an. Bislang haben die Anbauer vor allem aus Angst vor Lager, Mutterkornbefall und den schlechteren ökonomischen Erträgen vom Roggenanbau abgesehen. Roggen hat jedoch ein deutlich höheres Ertragspotenzial als häufig gedacht. Gleichzeitig ist bei Roggen ein großer Züchtungsfortschritt erkennbar, der sich sowohl in den Erträgen als auch in der Gesundheit sowie in der Standfestigkeit zeigt.
Fazit
- Der zunehmende Anbau von Winterroggen ist ein wichtiger Beitrag zur Auflockerung der Fruchtfolge und zur Verbesserung der Biodiversität.
- Aufgrund seiner intensiven Wurzelbildung kann Roggen Wasser- und Nährstoffe optimal nutzen, sodass der Roggenanbau auch in den nitratsensiblen Gebieten vorteilhaft ist.
- Die Hybridzüchtung sichert einen hohen Züchtungsfortschritt.
- Auch auf besseren Böden erreicht Roggen sehr hohe Erträge, gemeinsam mit geringeren Direktkosten erreicht der Roggen die Rentabilität von Winterweizen.
- Die zunehmende Nachfrage im Bereich Ernährung und Futter sollte eine Ausdehnung des Angebotes ermöglichen.
- Der Roggenanbau kann daher in Zukunft einen großen wirtschaftlichen Beitrag für den Ackerbau in allen Regionen leisten.
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Wiebke Lühr
Teamleiterin Produktmanagement Getreide / Produktmanagerin Roggen
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