Schadbild - Kaliummangel
Maispflanzen benötigen große Mengen Kalium, das deshalb auch als Makronährstoff bezeichnet wird. In der Pflanze übernimmt Kalium wichtige osmotische Funktionen und ist damit wichtig für eine funktionierende Wasseraufnahme in den Wurzeln. Somit beeinflusst es maßgeblich die Nährstoffaufnahme und den Transport in der Pflanze. Außerdem spielt Kalium eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Stomata und ist somit ausschlaggebend für die Wasserverdunstung der Pflanzen. Daneben ist Kalium für die Aktivierung verschiedenster Enzyme verantwortlich. Dadurch beeinflusst es auch die Bildung von Inhaltsstoffen wie Kohlenhydraten.
Schadbild erkennen – Kaliummangel
Typische Symptome bei starken Kaliummangel sind Chlorosen, die zuerst an den Blattspitzen und Blatträndern älterer Blätter auftreten. Sie verfärben sich erst bläulich-grün, und können später braunrot werden. Letztendlich führt es zu Blattrandnekrosen und Vergilbungen. Außerdem kommt es zu dünneren Stängeln und verkürzten Internodien. Auch die Kolbenausbildung wird durch Kaliummangel negativ beeinflusst: Kolbenspitzen mit kaum oder geringer Kolbenausbildung sind typische Symptome. Da Kalium maßgeblich für den Wasserhaushalt in der Pflanze verantwortlich ist, reagieren Maispflanzen unter Kaliummangel deutlich empfindlicher auf Trockenstress. Da unter Kaliummangel der Zellinnendruck sinkt, sind betroffene Pflanzen deutlich krankheitsanfälliger und die Standfestigkeit nimmt ab.
Zeiträume für das Schadbild – Kaliummangel
Der überwiegende Anteil der Kaliumaufnahme findet zwischen 4-Blatt-Stadium und dem Eintrocknen der Narbenfäden statt. Mit dem Ende der Blüte nimmt die Maispflanze kein Kalium mehr auf.
Auslöser und Gründe für das Schadbild – Kaliummangel
Boden/Ackerbau
Kalium ist besonders auf leichten Böden auswaschungsgefährdet. Da Sandböden Kalium kaum binden können, kann es nach starken Niederschlagsereignissen schnell zu Auswaschungsverlusten kommen.
Maßnahmen gegen das Schadbild – Kaliummangel
Boden/Ackerbau
Der Kaliumbedarf von Mais während der Vegetation liegt im Mittel bei 160 bis 230 Kilogramm K2O / ha. Als Faustregel gilt: Pro Kilogramm Stickstoff sollten 1,2 Kilogramm Kali gedüngt werden. Bei der daraus abgeleiteten Düngung, sind die Bodengehalte an Kalium zu berücksichtigen. Dazu erfolgt eine regelmäßige Bodenuntersuchung auf Grundnährstoffe. Anhand dieser Untersuchung wird der Kaliumgehalt im Boden festgestellt und in eine Gehaltsklasse von A bis E eingeordnet. Bei stark unterversorgten Böden (Gehaltsklasse A), wird eine Düngung über dem eigentlichen Bedarf empfohlen. Im Gegensatz dazu wird bei starker Überversorgung (Gehaltsklasse E) keine oder eine sehr stark reduzierte Düngung empfohlen.
Bei der Kalkulation der zu düngenden Kaliummenge ist neben dem Bedarf und dem Bodengehalten auch die Rücklieferung der Vorfrucht zu beachten.
Auf guten sorptionsstarken Böden kann die Kaliumdüngung im Rahmen der Fruchtfolge erfolgen. Auf leichten Böden empfiehlt sich, aufgrund des Auswaschungsrisikos, regelmäßig Kalium in geringeren Mengen zu düngen. Ideal ist eine Düngung zu Mais kurz vor der Saat. Späte Düngetermine im stehenden Maisbestand können zu Ätzschäden an den Blättern führen.