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Schadbild - Kohlhernie

Ist eine Fläche mit dem Kohlhernie-Erreger, lat. Plasmodiophora brassicae, befallen, ist möglicherweise Geduld gefragt: Der Schaderreger kann mehr als 20 Jahre im Boden überdauern und die Wurzeln des Rapses so stark schädigen, dass die Wasser- und Nährstoffaufnahme gehemmt wird.

Befall erkennen - Kohlhernie

Die Kohlhernie verursacht Verdickungen an den Haupt- und Seitenwurzeln der Rapspflanzen. Diese Verdickungen werden auch Wurzelgallen genannt. Die wiederum führen dazu, dass der Raps Wasser- und Nährstoff schlechter aufnimmt. In der Folge verursacht das bei jungen Pflanzen ein gehemmtes Wachstum, bereits ältere Blätter beginnen zu welken und verfärben sich teilweise rötlich.

Vorkommen des Schadbilds - Kohlhernie

Der Erreger überdauert in dickwandigen Dauersporen über lange Phasen im Boden, teilweise mehr als 20 Jahre lang. Der Erreger ist weitgehend resistent gegen umweltbedingten Stress. Zu seinen Wirtspflanzen zählen kruzifere Wild- und Kulturpflanzen, die sogenannten Kreuzblütler. Ohne den Anbau solcher Wirtspflanzen auf befallenen Flächen halbiert sich der Befall mit Kohlhernie alle 3,6 Jahre. Die Erregersporen legen nur geringe Distanzen zurück, der Befall tritt deshalb zumeist nesterweise auf. Kohlhernie vermehrt sich in den Wurzelrindenzellen und bildet dort die Wurzelgallen. Beim Zerfallen des Gewebes bilden sich die Dauersporen.

Zeiträume für den Befall - Kohlhernie

Der Befallsbeginn mit Kohlhernie tritt am Raps zwischen den BBCH-Stadien 10 (Keimblätter voll entfaltet) und 31 (Beginn des Längenwachstums) auf.

Auslöser und Gründe für den Befall - Kohlhernie

Boden/Ackerbau

Ein niedriger pH-Wert im Boden verbessert die Bedingungen für den Kohlhernie-Erreger ebenso wie stauende Nässe.

Maßnahmen gegen den Befall - Kohlhernie

Boden/Ackerbau

Mit dem Ausbringen von Branntkalk nach der Grundbodenbearbeitung kann der pH-Wert schon vor der Aussaat angehoben werden. Die Kalkung sollte flach eingearbeitet werden, um den pH-Wert im Wurzelhorizont anzuheben. Dabei sollte ein Wert von etwa 7 angestrebt werden. Ein zu hoher pH-Wert birgt wiederum neue Risiken: Die Nährstoffverfügbarkeit wäre damit gefährdet. Landwirte sollten sich zu dem der Gefahr der Verschleppung und Übertragung bewusst sein. Mit Kohlhernie befallene Flächen sollten deshalb als letztes bearbeitet und die dafür verwendeten Maschinen im Anschluss gründlich gereinigt werden. Ausfallraps und Kreuzblütler sind frühzeitig zu entfernen.

Pflanzenbau

Auf befallenen Flächen sollten Anbaupausen von mindestens vier Jahren eingehalten werden. Auch der Anbau von für Kohlhernie als Wirtspflanzen dienenden kruziferen Zwischenfrüchten sollte vermieden werden. Ein später Aussaat-Zeitpunkt kann den Befallsdruck zusätzlich senken. Bei niedrigeren Temperaturen zeigt der Kohlhernie-Erreger weniger Aktivität als bei Temperaturen zwischen 20° und 25°C. Eine Herbstdüngung mit nicht sauer reagierenden N-Düngern kann den Befall ebenfalls reduzieren.

Saatgut

Gegen Kohlhernie resistente Sorten sollten nur auf befallenen Flächen angebaut werden, um eine Rassenverschiebung hinzu resistenten Kohlhernie-Stämmen zu vermeiden. In Risikogebieten, die noch nicht befallen sind, sollte etwas später gesät werden und frohwüchsige Sorten wie beispielsweise IVO KWS oder ERNESTO KWS angebaut werden.

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