Schadbild - Schnaken
Schnaken, unterschieden wird zwischen Sumpfschnaken und Kohlschnaken, ernähren sich bevorzugt von Wiesengräsern. Doch ihr Wirtspflanzenspektrum ist breit. Neben Getreide, Bohnen oder Erbsen werden auch Zuckerrüben befallen. Und das kann zu Problemen führen.
Befall erkennen - Schnaken
Sind die Rüben bereits in einem frühen Stadium befallen, äußert sich das durch einen lückigen Aufgang des Saatgutes. Später fressen die Larven Löcher in das Hypokotyl. Die Pflanze wird dabei unter oder an der Bodenoberfläche fast durchnagt und manchmal rinnenförmig ausgefressen. Bei starkem Befall verwelken die Pflanzen und sterben ab. Teile der abgestorbenen Pflanze werden in den Erdgang der Larve gezogen. Die beschriebenen Schadbilder sind nicht immer zweifelsfrei der Kohl- oder Sumpfschnake zuzuordnen. Das bereits an den Keimlingen auftretende Schadbild wird oft mit dem des Drahtwurms verwechselt. Das am Hypokotyl auftretende Schadbild gleicht im Anfangsstadium dem des Moosknopfkäfers.
Vorkommen des Schädlings - Schnaken
Bei zeitigem Auftreten, vor allem nach Grünland- beziehungsweise Grünbrachenumbruch, werden bereits die Keimlinge angegriffen. Später kann auch das Hypokotyl befallen sein.
Zeiträume für den Befall - Schnaken
Verursacher der Schäden an den Rüben sind die Larven der Schnaken. Sie greifen die Rüben in ihrer Keimphase an. Schnaken haben vor allem im Sommer Hochsaison: Die Sumpfschnake hat jährlich eine Generation und fliegt im August und September. Die Kohlschnake hingegen durchlauft jährlich zwei Generationen mit Flugzeiten im Mai und August. Die Weibchen beider Arten leben etwa zehn Tage, vermehren sich in dieser Zeit aber rasant. Die Sumpfschnake legt durchschnittlich 350 Eier, die Kohlschnake mit 750 Eiern sogar mehr als doppelt so viel. Bei ihr sind sogar bis zu 1300 gelegte Eier möglich. Abgelegt werden diese in die Grasnarbe oder in den Boden. Die Larven schlüpfen nach zwei bis drei Wochen und durchlaufen danach vier Stadien. Sie verpuppen sich in etwa zehn Zentimeter Bodentiefe. Beide Arten überwintern im Larvenstadium. Lebensraum ist hauptsächlich das nördliche Mittel- und Westeuropa sowie Nordeuropa. An Zuckerrüben treten die Larven normalerweise nur gelegentlich schädlich auf. Zu beachten sind sie vor allem nach Grünbrache- oder Grünlandumbruch.
Auslöser und Gründe für den Befall - Schnaken
Wetter
Vor allem das Wetter kann die Schnakenpopulation beeinflussen. Schnaken fühlen sich während des Fluges vor allem bei kühlen und feuchten Bedingungen wohl.
Boden/Ackerbau
Zudem wirkt sich humoser, lockerer und feuchter Boden befallsfördernd aus. In grobkrümeligem Boden können sich die Larven besser fortbewegen und großflächige Schäden verursachen. Wo die Saatbettbereitung feiner ist, treten auch deutlich weniger Schäden auf.
Maßnahmen gegen den Befall - Schnaken
Boden/Ackerbau
Beim Anbau sollte auf Weißklee als Untersaat in der Vorfrucht verzichtet werden. Ist eine Neuaussaat erforderlich, sollte damit gewartet werden, bis sich die Larven verpuppt haben und die neu gesäten Rüben nicht mehr schädigen können.
Chemische Maßnahmen
Die Schnakenpopulation kann nach einem Grünland- oder Grünbrachenumbruch vor allem durch Einsatz von Bodeninsektiziden verringert werden. Auch der gezielte Einsatz von SC-Nematoden kann den Befall senken. Sie dringen in die Schnaken-Larven ein und töten diese sehr schnell ab. Für Menschen, Warmblüter und Pflanzen sind die Nematoden unbedenklich. Für optimale Ergebnisse sollten die Nematoden im Mai eingesetzt werden.