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Pflanzenbau: Neue Ansätze zur Förderung der Jugendentwicklung

Das vergangene Frühjahr hat deutschlandweit mit dem kältesten Mai seit 28 Jahren überrascht. Bestände, die gute 14 Tage ohne signifikantes Wachstum im kalten Boden lagen, waren keine Seltenheit. Der Beizschutz, egal ob Fungizid oder Insektizid, erreichte seine Grenzen.

Der verlangsamte Feldaufgang bot sowohl den bodenbürtigen Schaderregern als auch z.B. Vögeln optimale Fraßbedingungen. Diese ungünstigen Auflaufbedingungen führten dann auch zu den teilweise ungleichmäßigen Feldaufgängen.

Besonders in der Landwirtschaft wissen wir, dass kein Jahr einem anderen gleicht. Dennoch ist es enorm wichtig, auch die kleinen Stellschrauben im Maisanbau zu kennen und einzusetzen. Die Aussaat in ein tief gelockertes und gut rückverfestigtes Saatbeet mit hohem Anteil an Feinerde ist oberste Voraussetzung. Weiterhin hat eine an die Bodenfeuchte angepasste Saattiefe, inklusiv bedarfsorientierter Phosphor-Unterfußdüngung, eine hohe Bedeutung. Allerdings weist Mais während der Jugendentwicklung ein sehr langsames Wurzelwachstum auf. Dadurch ist das Nährstoffaufnahmevermögen ist zu dieser Zeit ebenfalls begrenzt.

Hier bietet sich die Möglichkeit mit Mikronährstoffen das Wurzelsystem der jungen Maispflanze in der frühen Entwicklung zu fördern. Denn um einen widerstandsfähigen Bestand zu etablieren, spielt das Wurzelwerk eine entscheidende Rolle. Ein fein verzweigtes Wurzelsystem ist in der Lage, deutlich mehr Nährstoffe aus der Bodenlösung aufzunehmen. Dies verleiht der jungen Pflanze eine erhöhte Widerstandskraft, wodurch sie ungünstigen Umweltbedingungen im Frühjahr besser trotzen kann.

Zur Unterstützung der Jugendentwicklung unter ungünstigen Auflaufbedingungen haben sich die Mikronährstoffe Zink und Mangan bewiesen. Unter niedrigen Bodentemperaturen fördern Mangan und Zink Wurzellänge, Sprosstrockenmasse und auch Chlorophyllgehalt der jungen Maispflanzen.

Auswirkungen einer Zink und Mangan Saatgutbeizung

Auswirkungen einer Zink und Mangan Saatgutbeizung

Des Weiteren ist auch der Einsatz von biologischen Hilfsstoffen, wie organischen Säuren und Mikroorganismen sinnvoll. Durch diese kann die Freisetzung von festgelegten Nährstoffen und deren Aufnahme erhöht werden.

Um den Anteil von Feinwurzeln zu erhöhen, hat sich der Einsatz von Huminsäuren bewährt. Als natürlich vorkommende Säuren bilden diese den Hauptbestandteil des Humus in unseren Böden. Huminsäuren regen insbesondere das Wachstum der Feinwurzeln an. Es lassen sich deutlich längere und stark verzweigte Wurzeln vorfinden. Durch eine intensivere Durchwurzelung ist die junge Maispflanze in der Lage, deutlich mehr Nährstoffe zu erwachsen. Dies führt zu einer höheren Widerstandsfähigkeit, sowie einer erhöhten Aktivität der Stoffwechselprozesse. Und das nicht nur während der Keimung!

Mikroorganismen, wie Bakterien, spielen für die Entwicklung und das Wachstum von Pflanzen eine wichtige Rolle. Ein Bakterium ist permanent biotischen Belastungen ausgesetzt und somit absolut anpassungsfähig an erschwerte Umweltbedingungen. Es ist in der Lage pflanzenwachstumsfördernde Substanzen zu produzieren und das auch unter kühlen Bodentemperaturen. Das Bakterium Bacillus Megaterium produziert unter anderem Bernsteinsäure, welche gebundenes Phosphat in wasserlösliches Phosphat P2O5 umwandeln kann. Die Freisetzung erfolgt wurzelnah und direkt am Saatkorn – ersetzt aber mengenmäßig keine P-Unterfußdüngergabe. Die freigesetzte Menge ist unabhängig von den P-Versorgungsstufen der Böden, da in diesen nur das pflanzenverfügbare Phosphat berücksichtigt wird. Gerade unter kühlen Bedingungen im Frühjahr ist Phosphat für das schwache Wurzelsystem der jungen Maispflanzen nur schlecht verfügbar. Hier setzt das Bakterium an und kann den Pflanzen zusätzlich Phosphat in unmittelbarer Nähe zur Verfügung stellen.

Erhöhte Widerstandskraft, stark verzweigtes Wurzelsystem und ausgeprägtere Stresstoleranz. Die gezielte Möglichkeit die Jugendentwicklung des Maises durch eine angepasste Nährstoffbeize intensiv zu fördern.

Förderung der Jugendentwicklung

Förderung der Jugendentwicklung

Neue Maisbeize INITIO BIRD PROTECT

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Christoph Gellermann
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