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Roggen Zwerghybriden - Innovation bei KWS

19.09.2022

Im Vergleich zu anderen Getreidearten bringt Roggen viele Vorteile mit sich. Das hohe Maß an Trockenstresstoleranz, die ausgeprägte Krankheitsresistenz und die gute Nährstoffeffizienz tragen zur Ressourcenschonung bei. Die exzellente Rohstoffqualität der aktuellen KWS Sorten mit hohen Anteilen an fermentierbaren Ballaststoffen sorgen für eine Erhaltung der menschlichen Gesundheit und ein verbessertes Tierwohl. Roggen ist damit äußerst wettbewerbsfähig gegenüber anderen Kulturarten und besitzt noch sehr viel Potenzial für eine anpassungsfähige, nachhaltige Landwirtschaft.

Züchterisch wünschenswert ist eine Verbesserung der Standfestigkeit, sodass insbesondere an hochproduktiven Standorten auf chemische Wachstumsregulatoren verzichtet werden kann.

In diesem Jahr hat KWS erstmals Roggen Zwerghybriden zur Sortenzulassung angemeldet, die eine genetische Wachstumsregulation besitzen.
Eine genetische Wachstumsregulation wurde in den 1960er Jahren durch den Friedensnobelpreisträger Norman Borlaug bereits sehr erfolgreich in der Weizenzüchtung eingesetzt, wodurch sich enorme Ertragssteigerungen erzielen ließen.

Standfeste Zwerghybride ohne Wachstumsreglereinsatz zwischen Normaltypen

Standfeste Zwerghybride ohne Wachstumsreglereinsatz zwischen Normaltypen

Die kurze Wuchshöhe beim Weizen ist auch heute noch eine Voraussetzung für Höchsterträge. Im Roggen wurde züchterisch durch Kreuzung ein Kurzstrohgen in die KWS Hochleistungsgenetik eingefügt. Das Roggenkurzstrohgen wurde bereits 1972 durch russische Forscher beschrieben und später am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung weiter kartiert. Nun erfolgte die Weiterentwicklung zum fertigen Produkt, welches sich damit durch einen Zwergwuchs auszeichnet. Wie damals im Weizen revolutionär, besitzen die neuen KWS Roggen Zwerghybriden dadurch eine außerordentlich hohe Standfestigkeit - auch unter schwierigen, unberechenbaren Umweltbedingungen, guten Böden und bei Höchsterträgen. Dabei kommen sie komplett ohne chemischen Wachstumsregler aus. Durch die verringerte Spross-Biomasse haben sie einen ähnlich guten Harvest-Index wie Weizen. Der gleichmäßige Wuchstyp und das verringerte Strohaufkommen sorgen weiterhin für bessere Erntebedingungen.

Dennoch gibt es auch besondere Herausforderungen. So gewinnen die Blätter, bedingt durch den verkürzten Halm, eine stärkere Bedeutung für die Ertragsbildung, wodurch die Blattgesundheit eine höhere Aufmerksamkeit benötigt. Außerdem gilt es die Eigenschaften dieses neuen Typs vollumfänglich zu erfassen, um die Saatgutproduktion und den Pflanzenbau besser daran anzupassen.

Jakob Eifler zwischen Zwerghybriden ohne Einsatz von Wachstumsregler

Jakob Eifler zwischen Zwerghybriden ohne Einsatz von Wachstumsregler

Fazit

Mit der erwarteten deutschen Sortenzulassung der ersten KWS Roggen Zwerghybriden im Jahr 2026 bestärkt KWS seine Innovationsführerschaft und verfolgt ein langfristiges Engagement an diesem besonderen Wuchstyp. Durch die sich verändernden klimatischen und politischen Bedingungen ist ein Umdenken erforderlich, bei dem Roggen Zwerghybriden in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden. Der vereinfachte Anbau und der Verzicht auf chemische Wachstumsregulatoren tragen dazu bei.

Autoren:

Jakob Eifler - Hybridroggenzüchter
Andres Gordillo - Zuchtleiter Roggen

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Ihr Ansprechpartner

Wiebke Lenge
Wiebke Lenge
Teamleiterin Produktmanagement Getreide / Produktmanagerin Roggen
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