Erfolgsgeschichte Mutterkornabwehr mit PollenPLUS®-Hybridroggen
In den vergangenen Jahren wurden vor allem Hybridroggensorten angebaut, die mindestens mit einer geringen bis mittleren Anfälligkeit für Mutterkorn eingestuft sind. Den mit Abstand wichtigsten Beitrag dazu leistet die PollenPLUS®-Technologie von KWS. Heute stehen auf über 75 % der Hybridroggen-Anbaufläche Sorten, die diese Technologie beinhalten. Es werden aber auch Hybriden vertrieben, die nicht über diese Technologie verfügen und somit eine höhere Mutterkornanfälligkeit aufweisen können. Hybridroggensorten sind alles andere als gleichwertig in Bezug auf die Mutterkornabwehrkraft. Diese Unterschiede sollte der Landwirt gezielt bei der Sortenwahl berücksichtigen.
Was ist PollenPLUS®?
PollenPLUS® ist eine Innovation von KWS
- Deutlich verbesserte Pollenbildung bei Hybridroggen
- Schnellere Befruchtung und zügiger Spelzenschluss
- Reduktion des Mutterkornbefalls auf das gute Niveau der Populationssorten
- Keine Zumischung von Populationsroggen (Plus 10) notwendig
Animation:
Ihre Vorteile:
Nutzung des Ertragsvorteils der Hybridsorten bei gleichzeitig geringem Mutterkornbefallsrisiko
Deutlich sicherere Mutterkornabwehr als bei Plus10-Hybriden
Mehr Sicherheit bei der Vermarktung und Verwertung des Erntegutes
Für KWS ist die kontinuierliche Verbesserung der Mutterkornresistenz neben dem Kornertrag und der Stabilität moderner Hybridroggensorten das wichtigste Zuchtziel.
PollenPLUS®-Technologie
Roggen hat einen geringeren Stickstoffbedarf
Hybridroggen zeigt eine Ertragsteigerung von
Roggen hat einen geringeren Wasserbedarf
PollenPLUS®-Sorten haben eine
Die PollenPLUS®-Technologie:
PollenPLUS®-Sorten machen den Unterschied
Die PollenPLUS®-Hybridroggen zeichnen sich durch eine geringere Mutterkornanfälligkeit und ein stabil hohes Ertragspotenzial aus. Dies zeigen offizielle Versuche und die offiziellen Einstufungen.
Doch können diese Eigenschaften auch unter Praxisbedingungen so festgestellt werden? Gespräche mit Landwirten haben gezeigt, dass der Zuchtfortschritt der PollenPLUS®-Technologie auch bei den Landwirten spürbar ist!
Nicht nur ein Merkmal macht die erfolgreiche Sorte aus, sondern die Gesamtheit ihrer Eigenschaften. Unser Züchtungsziel ist „die" runde Sorte mit der besten Ausprägung in allen Merkmalen.
Das Max Rubner-Institut in Detmold bewertet jährlich die Qualität des deutschen Brotgetreides anhand von Kornproben der "Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung" (BEE) aus den einzelnen Bundesländern. Hierbei werden pro Jahr 600 – 700 Proben auf ihren Mutterkorngehalt untersucht. Diese Daten dienen als Basis für die regionale Darstellung des Mutterkornaufkommens.
Die Mutterkornanteile in den Bundesländern zeigen, dass durch Anbau von Sorten mit PollenPLUS®-Technologie der Mutterkornbefall sicher und effektiv gesenkt wurde. Damit ist es im Vergleich zum Anbau anderer Hybriden bundesweit möglich, mit den PollenPLUS®-Hybriden Mutterkorngehalte unter dem Grenzwert für die Fütterung und größtenteils auch unter dem Grenzwert für die menschliche Ernährung zu erreichen.
Offizielle Untersuchungen zeigen einen Rückgang des Mutterkornbefalls, der sich maßgeblich auf die kluge Sortenwahl der Landwirte zurückführen lässt.
Die Abbildung zeigt, welches Befallsniveau das jeweils schlechteste Viertel der Ernteproben erreicht hat.
Dieser Verlauf lässt sich in drei Abschnitte einteilen.
1. Abschnitt (1993 bis 1998):
Die Hybriden waren mit einer Mutterkornanfälligkeit entsprechend APS* 6/7 sehr anfällig.
2. Abschnitt (1999 bis 2006):
Anbau von sogenannten Plus10-Hybridsorten, das heißt, Hybriden mit einer Mutterkornanfälligkeit von APS* 5/6 mit 10 % Populationsroggen-Beimischung. Damit konnten extreme Befallsausschläge verhindert werden, trotzdem reduzierte diese Zumischung das Befallsniveau noch nicht zufriedenstellend.
3. Abschnitt (2007 bis heute):
Der vermehrte Anbau von PollenPLUS®-Hybridroggen mit Mutterkorn-APS** 3/4 führt zum Rückgang des Mutterkornbefalls bei den Hybriden.
Die Ergebnisse veranschaulichen, dass Populationsroggen vergleichsweise wenig befallen wird. Bedingt durch den Witterungsverlauf werden in kritischen Jahren aber sogar bei diesem Sortentyp die Grenzwerte für die menschliche (0,05 Gewichtsprozent Mutterkorn) bzw. tierische (0,1 Gewichtsprozent) Ernährung erreicht oder gar überschritten.
Für die Hybridroggensorten wird deutlich, dass der Befall in den letzten 20 Jahren stark abgesunken ist und sich der Unterschied zum Populationsroggen erheblich verringert hat.
Bei Beständen mit PollenPLUS®-Hybriden ist der Mutterkornbefall deutlich geringer als bei anderen Hybridsorten, auch wenn diese über eine zehnprozentige Zumischung von Populationsroggen verfügen. Dies zeigen verschiedene Versuche mit künstlicher Inokulation.
Somit ist die Zumischung von Populationsroggen keine Alternative.
Inokulationsversuch mit PollenPLUS®-Hybriden und anderen Hybriden. Grenzdifferenz 5 % = 0,7 Gewichtsprozent (Miedaner et al. 2009 “Genetic variation of winter rye cultivars for their ergot (Claviceps purpurea) reaction tested in a field design with minimized interplot interferences” Plant Breeding, Auszug
Auch in der Politik wird das Thema Mutterkorn und das davon ausgehende Gefährdungspotenzial diskutiert. Sowohl die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sehen eine Gefährdung durch den Verzehr von mutterkornhaltigen Lebensmitteln.
Aus diesem Grund sind in einer Arbeitsgruppe, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft initiiert und vom Max Rubner-Institut geleitet wurde, Handlungsempfehlungen erarbeitet worden, die Maßnahmen zur Minimierung des Mutterkornrisikos enthalten.
PDF Download: Handlungsempfehlungen zur Minimierung von Mutterkorn und Ergotalkaloiden in Getreide
Zur Vermeidung der gesundheitsschädlichen Wirkung des Mutterkornes stehen in vielen Bereichen Möglichkeiten zur Verfügung:
Im Anbau und während der Ernte, in der Erfassung, Lagerung, im Handel und während des Transportes, sowie bei der Weiterverarbeitung zu Mahlerzeugnissen oder Brot und Backwaren.
Neben pflanzenbaulichen Maßnahmen können Sie als Landwirt insbesondere durch die Sortenwahl einer Infektion vorbeugen:
Sichern Sie die Qualität des Brotroggens und damit unserer Lebensmittel und setzen Sie auf Sorten mit einer geringeren Anfälligkeit gegenüber Mutterkorn!