Mais-Stangenbohnen-Gemenge
- Erhöht den Eiweißgehalt des Futters und die Biodiversität
- Erweitert die Fruchtfolge
- Auch für den Ökolandbau erhältlich
Größere Biodiversität auf dem Feld, höhere Eiweißkonzentration im Futter: Mit dem Mischanbau von Mais und Bohnen bietet KWS Landwirten ab sofort eine Alternative zum reinen Maisanbau. Die Mischung besteht zu 1/3 aus Bohnen und zu 2/3 aus Maissaatgut (acht Maispflanzen und vier Bohnenpflanzen je Quadratmeter).
Für die erforderliche Bestandesdichte werden 2,4 EH/ha der Mischung benötigt. So können Landwirte im Jahr 2019 erstmals in größerem Rahmen ihre eigenen Erfahrungen mit diesem System sammeln.
Die wichtigsten Infos zum Mais-Bohnen-Mischanbau:
Gleichzeitige Aussaat
Die Aussaat erfolgt in einem Schritt, da die TKGs der beiden Komponenten aufeinander abgestimmt sind.
Ertragsstarke Kombination
Es wird eine phasinarme, kleinkörnige und doch ertragsstarke Bohnensorte mit einer standfesten, ertragsstarken Maissorte kombiniert.
Größere Biodiversität
Dieser Anbau der beiden Partnerkulturen ermöglich eine größere Biodiversität auf der Fläche, ohne zu sehr an Produktivität zu verlieren.
Überlegtes Herbizidmanagement
Es sind Standorte zu empfehlen, die einen weniger starken Unkrautdruck aufweisen, da nur begrenzt Pflanzenschutzmittel verfügbar sind.
Erfolgreiche Versuche
Nach mehreren Jahren mit umfangreichen Tests und positiven Resultaten bietet KWS diese Mischkultur erstmals kommerziell an. Beide Pflanzen werden zur gleichen Zeit gesät, die Bohnen ranken am wachsenden Mais empor.
Versuchsjahr 2017:
- 7,5 Bohnenpflanzen und 7,5 Maispflanzen je m²
- Bohnen werden sehr massig und beeinträchtigen sich gegenseitig
Versuchsjahr 2018:
- 4 Bohnenpflanzen und 8 Maispflanzen je m²
- Bohnen und Mais entwickeln sich sehr harmonisch
Wir haben eine Bohnensorte mit möglichst geringem Phasin-Gehalt gesucht und gefunden.
Bohnen enthalten natürlicherweise das Protein Phasin. Für Menschen kann es in größeren Konzentrationen schädlich sein. Für den menschlichen Verzehr werden Bohnen daher gekocht, hohe Temperaturen zerstören Phasin. Da sich das Tierfutter aber nicht abkochen lässt, wurde eine phasinarme Bohnensorte ausgewählt.
Nach beharrlicher Arbeit – mehr als 200 Bohnensorten wurden zusammen mit der Universität Göttingen und der Sativa Rheinau AG getestet – ist nun die Sorte "WAV 612" für den Einsatz in der Mischkultur gefunden. "WAV 612" hat einen extrem geringen Gehalt von rund 5 Milligramm pro Gramm Trockenmasse. Die Vertriebsgenehmigung für Europa liegt vor.
Die Suche nach geeigneten Maissorten war leicht: BENEDICTIO KWS und FIGARO* sind ideal geeignet für den Mischanbau mit Stangenbohnen.
*nicht als Ökoware erhältlich
Anbauhinweise auf einen Blick
- Die Bohne benötigt mehr Keimwasser als der Mais – daher sind allzu trockene Standorte zu meiden
- Der Mischanbau ist vorzugsweise als Hauptfruchtanbau durchzuführen - Vornutzungen durch Gras oder Getreide führen zu schwächeren Mischanbau-Beständen, darunter leidet im Wesentlichen die Bohne
- Saatbettbereitung wie Mais im Reinanbau
- Düngung: Mischanbau benötigt 30 kg/ha weniger N als Mais im Reinanbau
- Maisaussaat zum ortsüblichen Termin (min. 8 °C Bodentemperatur, eher Ende der Maisaussaat anstreben)
- Ausbringung in einem Arbeitsgang durch vergleichbare TKG's der beiden Mischungspartner möglich
- 2,4 EH/ha der fertigen Saatgutmischung von KWS - das entspricht 8 Kö/m² Mais + 4,0 Kö/m² Bohnen
- Die Maissorte muss eine gute Standfestigkeit besitzen, um die Bohnen tragen zu können
- Daher sind die fertigen Mischungen möglich mit KWS JOHANINIO* (S 210 / K230), BENEDICTIO KWS (S 230 / K 230) und KWS FIGARO* (S 250 / K 250)
- Stomp Aqua & Spektrum kann im Vorauflauf angewendet werden (Zulassung in beiden Kulturen)
- Weitere Maisherbizide scheiden wegen schädigender Wirkung auf die Bohne aus
- Die Ernte erfolgt wie die Silomaisernte mit dem Feldhäcksler
- Auf eine gute Ausreife beim Mais ist zu achten, da die Bohne einen niedrigen TS-Gehalt von ca. 15 % hat und so den Gesamt-TS-Gehalt der Mischung reduziert