Mais-Stangenbohnen-Gemenge
- Erhöht den Eiweißgehalt des Futters und die Biodiversität
- Erweitert die Fruchtfolge
- Auch für den Ökolandbau erhältlich
Größere Biodiversität auf dem Feld, höhere Eiweißkonzentration im Futter: Mit dem Mischanbau von Mais und Bohnen bietet KWS Landwirten eine Alternative zum reinen Maisanbau. Die Mischung besteht zu 1/3 aus Bohnen und zu 2/3 aus Maissaatgut (acht Maispflanzen und vier Bohnenpflanzen je Quadratmeter). Für die erforderliche Bestandesdichte werden 2,4 EH/ha der Mischung benötigt.
Die wichtigsten Infos zum Mais-Bohnen-Mischanbau:
Gleichzeitige Aussaat
Die Aussaat erfolgt in einem Schritt, da die TKGs der beiden Komponenten aufeinander abgestimmt sind.
Ertragsstarke Kombination
Es wird eine phasinarme, kleinkörnige und doch ertragsstarke Bohnensorte mit einer standfesten, ertragsstarken Maissorte kombiniert.
Größere Biodiversität
Dieser Anbau der beiden Partnerkulturen ermöglich eine größere Biodiversität auf der Fläche, ohne zu sehr an Produktivität zu verlieren.
Überlegtes Herbizidmanagement
Es sind Standorte zu empfehlen, die einen weniger starken Unkrautdruck aufweisen, da nur begrenzt Pflanzenschutzmittel verfügbar sind.
Erfolgreiche Versuche
Nach mehreren Jahren mit umfangreichen Tests und positiven Resultaten bietet KWS diese Mischkultur kommerziell an. Beide Pflanzen werden zur gleichen Zeit gesät, die Bohnen ranken am wachsenden Mais empor.
Versuchsjahr 2017:
- 7,5 Bohnenpflanzen und 7,5 Maispflanzen je m²
- Bohnen werden sehr massig und beeinträchtigen sich gegenseitig
Versuchsjahr 2018:
- 4 Bohnenpflanzen und 8 Maispflanzen je m²
- Bohnen und Mais entwickeln sich sehr harmonisch
Bohnen enthalten natürlicherweise das Protein Phasin. Für Menschen kann es in größeren Konzentrationen schädlich sein. Für den menschlichen Verzehr werden Bohnen daher gekocht, hohe Temperaturen zerstören Phasin. Da sich das Tierfutter aber nicht abkochen lässt, wurde eine phasinarme Bohnensorte ausgewählt.
Nach beharrlicher Arbeit – mehr als 200 Bohnensorten wurden zusammen mit der Universität Göttingen und der Sativa Rheinau AG getestet – ist nun die Sorte "WAV 612" für den Einsatz in der Mischkultur gefunden. "WAV 612" hat einen extrem geringen Gehalt von rund 5 Milligramm pro Gramm Trockenmasse. Die Vertriebsgenehmigung für Europa liegt vor.
Für den Mischanbau mit Stangenbohnen haben sich die Sorten KWS JOHANINIO, BENEDICTIO KWS*, KWS EDITIO und KWS ARTURELLO** ideal geeignet.
* auch als Ökoware erhältlich / optional mit INITIO BirdPROTECT
** ausgestattet ausschließlich mit INITIO BirdPROTECT
Anbauhinweise auf einen Blick
- Die Bohne benötigt mehr Keimwasser als der Mais – daher sind allzu trockene Standorte zu meiden.
- Der Mischanbau ist vorzugsweise als Hauptfruchtanbau durchzuführen - Vornutzungen durch Gras oder Getreide führen zu schwächeren Mischanbau-Beständen, darunter leidet im Wesentlichen die Bohne.
- Sorgfältige Saatbettbereitung (wie Mais im Reihenanbau) und Saatgutbedeckung (Pflanzenschutz).
- Maisaussaat zum ortsüblichen Termin (min. 8 °C Bodentemperatur, eher Ende der Maisaussaat anstreben).
- Ausbringung in einem Arbeitsgang durch vergleichbare TKG's der beiden Mischungspartner möglich.
- 2,4 EH/ha der fertigen Saatgutmischung von KWS - das entspricht 8 Kö/m² Mais + 4,0 Kö/m² Bohnen.
- Die Maissorte muss eine gute Standfestigkeit besitzen, um die Bohnen tragen zu können.
- Daher sind die fertigen Mischungen möglich mit:
- KWS JOHANINIO (S 210 / K 230)
- BENEDICTIO KWS* (S 230 / K 230)
- KWS EDITIO (ca. S 250 / ca. K 240)
- KWS ARTURELLO** (ca. S 260 / ca. K 240)
** ausgestattet ausschließlich mit INITIO BirdPROTECT
- Unterfußdüngung betriebsüblich
- Bohnen sind Leguminosen und sind in der Lage, Stickstoff zu binden; die Stickstoffixierung der Bohne ist abhängig vom Düngeangebot
- Bohne benötigt in der Jugendentwicklung mineralisierbaren Stickstoff
Empfehlung: 2/3 der ortsüblichen Düngemenge für Mais wird für den Mischanbau empfohlen
Low-N-Versuche 2021 und 2022
Versuche zeigen die Vorzüge des Mais-Bohnen-Anbaus im Vergleich zum reinen Mais
Die Ergebnisse der Versuche zeigen recht eindrücklich, dass der Mais-Bohnen-Mischanbau auch bei reduzierter N-Gabe gute Erträge und sehr gute Proteinleistungen erreichen kann. Durch die Stickstofffixierung der Bohne ist der Mischanbau toleranter gegenüber einer geringeren Stickstoffgabe (s. Farbunterschied im Bild). Damit stellt er grundsätzlich eine sehr gute Alternative zum reinen Maisanbau und auch zum Anbau anderer Leguminosen dar. Das Jahr 2022 hat aber auch Grenzen des Systems aufgezeigt. Denn durch die extreme Trockenheit in diesem Jahr konnten insbesondere die Bohnen ihr Leistungspotential nicht ausschöpfen.
Diese Aufnahme aus dem Jahr 2021 zeigt im unteren Bereich Mais im Reinanbau bei normaler N-Düngung. In der Mitte liegen die reinen Maisvarianten, die mit reduzierter N-Menge gedüngt wurden. Oben am Feldrand befinden sich die ebenfalls mit reduzierter N-Gabe geprüften Mais-Bohnen-Mischungen.
Chemisch:
- Stomp Aqua & Spektrum kann im Vorauflauf angewendet werden (Zulassung in beiden Kulturen)
- Weitere Maisherbizide scheiden wegen schädigender Wirkung auf die Bohne aus
Mechanisch:
- Während der Vegetation ist nur mechanische Unkrautbekämpfung möglich (Empfehlung: 2 bis 3 mal)
- Striegel (Blindstriegeln) / Hacke