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    Zweitfruchtmais

KWS Sorten für Zweitfruchtmais

Anbau von Zweitfruchtmais

Für Betriebe mit Flächenknappheit kann der Anbau von Zweitfruchtmais eine gute Alternative zur Sicherung der Grundfuttervorräte sein. Der Anbau von Zweitfruchtmais bringt folgende Vorteile mit sich:

  • unter günstigen Bedingungen kann ein höherer Futter- und Substratertrag je Fläche realisiert werden
  • weitere Gelegenheit zur organischen Düngung (zum späteren Zeitpunkt; Entzerrung der Lagerkapazität)

Neben den genannten Vorteilen müssen jedoch auch Risiken abgewogen werden. Hat unter trockenen Bedingungen die Vorfrucht bereits die Bodenwasserreserven verbraucht und es folgt kein weiterer Niederschlag zur Aussaat, verzögert sich der Feldaufgang (Achtung bei Vogelfraß) oder sogar die Etablierung der Zweitfrucht.

Die Abbildung zeigt am Beispiel für die Regionen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen verschiedene Varianten des Zweitfruchtmaisanbaus im Vergleich zum Mais in Hauptkultur.

Standort

Um den Zweitfruchtmais erfolgreich zu etablieren, ist ein Standort mit gesicherter Wasserversorgung unabdingbar. Die Vorfrucht wird die meisten Bodenwasserreserven verbraucht haben, so dass für die Zweitfrucht das benötigte Wasser für den Feldaufgang überwiegend über Niederschläge gedeckt werden muss.

Bodenbearbeitung

Um die restlichen Wasserreserven im Boden zu sichern, sollte unter trockenen Bedingungen eine Mulchsaat erfolgen. Muss jedoch gepflügt werden, sollte die Aussaat direkt im Anschluss erfolgen. Wichtig ist ein feinkrümeliges und gut rückverfestigtes Saatbett, um den Anschluss an die wasserführende Schicht zu wahren und ein unnötiges Austrocknen des Bodens zu vermeiden.

Sortenwahl

Um die verbleibende Vegetationszeit optimal zu nutzen, achten Sie bei der Sortenwahl beim Zweitfruchtanbau darauf, dass die Vegetationszeit im Vergleich zum Mais in Hauptkultur verkürzt ist. Je nach klimatischer Region, verfügbarer Wärmesumme am Standort und Aussaatzeitpunkt ist die Wahl der Reifegruppe anzupassen. Für wärmere Standorte, z.B. in Süddeutschland, ist oft noch der Anbau mittelfrüher Sorten möglich. Auf weniger warmen Standorte, wie z.B. Norddeutschland, eignen sich ausschließlich Sorten aus der frühen Reifegruppe.

Aussaat

Um einen guten Bestand zu etablieren, liegt unsere Empfehlung bei 8 - 10 Körnern / m² und sollte nicht hierüber hinaus gehen. Eine zu hohe Bestandesdichte kann die Abreife der Kolben und somit den Erntetermin hinauszögern und die Wasserverfügbarkeit der Einzelpflanzen stark einschränken.

Düngung

Bei der Düngebedarfsermittlung ist zu berücksichtigen, dass das Ertragsniveau von Zweitfruchtmais geringer ausfällt als von Hauptfruchtmais. Dementsprechend ist der Bedarfswert, der bei der Stickstoffdüngung angesetzt wird, zu reduzieren. Hinzukommen noch die weiteren üblichen Abschläge, wie z.B. für Nmin. Durch den geringeren Ertrag des Zweitfruchtmaises werden insgesamt weniger Nährstoffe abgefahren, womit auch der Düngebedarf für Phosphat sinkt. Eine Reduktion der Unterfußdüngung mit Phosphat ist in diesem Zusammenhang und auch aufgrund der höheren Bodentemperaturen, durchaus möglich. Die Standortbedingungen sind dabei unbedingt zu berücksichtigen (P-Gehalt im Boden, Erwärmbarkeit etc.).

Pflanzenschutz

Je nach Vorfrucht und Unkraut- bzw. Ungrasdruck kann es durchaus ratsam sein, ein Totalherbizid nach der Ernte der Vorfrucht durchzuführen, um schwerbekämpfbare Schadkulturen vorab auszuschalten. Das Weiteren stehen die üblichen Herbizide zur Verfügung, die auch im Maishauptfruchtanbau genutzt werden.

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