Was sind Spätsaaten?
Die Bestockung und der nachfolgende Übergang in die generative Wachstumsphase (Schossen) unterliegen dem sogenannten Vernalisationsreiz (Kältereiz) und dem Einfluss der Tageslänge. Nur wenn das Getreide nach der Saat über eine gewisse Zeitspanne einem Kältereiz ausgesetzt ist, gelangt es im Frühjahr in die Schossphase, deren Beginn unter sogenannten Langtagsbedingungen (mehr als 14 h Sonnenscheindauer) stattfindet. Die Ansprüche der Sorten an die Vernalisation sind unterschiedlich, lassen sich jedoch nur grob umreißen. Es ist ersichtlich, dass die Definition von Spätsaaten entscheidend von der verfügbaren Zeitdauer der Vorwinterentwicklung bzw. von der ausreichenden Pflanzenentwicklung bis zum Übergang in die Schossphase abhängt.
Notwendige Sorteneigenschaften für Spätsaaten
Die Erfahrungen der letzten Jahre belegen, dass die Aussaat von Winterweizen in Abhängigkeit von Standort und Jahr bis in den Dezember erfolgen kann. Als Sorte mit einer sehr guten Spätsaateignung empfiehlt sich KWS IMPERIUM.
Generell sind jedoch Wechselweizen („winterharte Sommerweizen“) bei späten bis sehr späten Aussaatterminen im Mittel der Jahre Winterweizensorten überlegen. Neben dem Anbau von Wechselweizen bietet sich auch die Aussaat von fakultativem Roggen (Sommerhybridroggen mit Wechseleignung), genauer der Sorte KWS ALLOCATOR, an. Erst bei einer Frühjahrsaussaat sollten „reine“ Sommertypen zum Einsatz gelangen.