Sie befinden sich auf der KWS Website für Deutschland. Für diese Seite existiert eine alternative Seite für Ihr Land: Möchten Sie jetzt wechseln?
Jetzt wechseln
  • BP_04-Körnermaisernte.jpg
    Körnermais

Mit frühreifen Körnermaissorten die Fruchtfolge auflockern!

Winter 2023

Das Thema Fruchtfolgegestaltung rückt immer stärker in den Fokus. Gründe dafür sind zunehmende Herbizidresistenzen bei Unkräutern und Ungräsern sowie neue politische Rahmenbedingungen. Für Ackerbaubetriebe mit winterkulturbetonten Fruchtfolgen stellt sich schnell die Frage, welche Sommerung eine gute Wirtschaftlichkeit bietet und gleichzeitig für den Betrieb geeignet ist.

Vorteile von Körnermais in der Fruchtfolge

Winterkulturbetonte Fruchtfolgen stoßen zunehmend an Ihre Grenzen. Durch die Integration einer weiteren Sommerung können diese aufgelockert und Ungräser wie Herbstkeimer (z. B. Ackerfuchsschwanz) besser bekämpft werden. Besonders interessant ist der Anbau von Körnermais. Dieser bietet eine hohe Wirtschaftlichkeit und trägt durch das auf dem Acker verbleibende Stroh zum Humusaufbau bei (Abb. 1).

Abb. 1: Vorteile der Integration von Körnermais in die Fruchtfolge

Abb. 1: Vorteile der Integration von Körnermais in die Fruchtfolge

Gerade in nördlichen Regionen und Höhenlagen ist die verfügbare Wärmesumme während der Vegetation oft der begrenzende Faktor. In Deutschland variieren die erreichten Wärmesummen von z.B. knapp 1600 °Cd in Rendsburg bis zu über 2100 °Cd in Freiburg während der Vergetation des Maises.

Verfügbare Wärmesumme – ein entscheidender Faktor für die Sortenwahl im Körnermaisanbau!

Für das Erreichen der physiologischen Kornreife, des Black-Layer-Stadiums (schwarzer Punkt am Korngrund), mit einem Wassergehalt von ca. 35 % im Korn sind bei Sorten mit einer Kornreife von K 210 ca. 1580 °Cd Wärmesumme nötig. Um anschließend 1 % Kornfeuchte zu verlieren, werden ca. 20 °Cd Wärmesumme benötigt – wobei hier auch die Witterung sowie der Korntyp (Zahn- oder Hartmais) einen entscheidenden Einfluss haben. Das heißt, für frühe Sorten sind zum Erreichen von 30 % Kornfeuchte ca. 1680 °Cd Wärmesumme notwendig. In einigen Regionen kann dieses schnell zum begrenzenden Faktor im Körnermaisanbau werden.

Neue DryDown+ Sorten überzeugen mit besonders früher Reife

Unter dem Namen DryDown+ züchtet und vermarktet KWS neuerdings besonders frühreife Körnermaissorten. Ziel ist es, den Körnermaisanbau durch eine frühe Reife auch auf kühleren Standorten, z. B. in Norddeutschland zu ermöglichen. Dies bietet Ackerbaubetrieben eine interessante Option, winterkulturbetonte Fruchtfolgen aufzulockern (Abb. 2).

Abb. 2: Vorteile von DryDown+ Sorten

Abb. 2: Vorteile von DryDown+ Sorten

Betriebe an wärmeren Standorten können durch die neuen Sorten früher mit der Körnermaisernte starten. Der Erntezeitraum verlängert sich dadurch und Maschinen- und Trocknungskapazitäten lassen sich besser auslasten. Des Weiteren können bei späterer Ernte sehr niedrige Kornfeuchten erzielt und somit Trocknungskosten eingespart werden. Der Energieverbrauch bei der Trocknung sinkt und somit auch der CO2-Fußabdruck im Körnermaisanbau.

Langfristig möchte KWS mit der Züchtung von DryDown+ Sorten Kornfeuchten von unter 20 % ermöglichen. Mit KWS NEVO (ca. S 210 / K 180) wurde im Februar 2023 eine erste DryDown+ Sorte vom Bundessortenamt in Deutschland zugelassen. Sie kombiniert hohe Kornerträge mit einer sehr frühen Körnermaisreife und bietet dadurch eine hohe Wirtschaftlichkeit. Zudem weist sie eine gute Standfestigkeit und Pflanzengesundheit auf.

Abb. 3: Leistung KWS NEVO (DryDown+) im Vergleich zu den Verrechnungssorten – höhere Marktleistung durch geringeren Trocknungsaufwand.

Abb. 3: Leistung KWS NEVO (DryDown+) im Vergleich zu den Verrechnungssorten – höhere Marktleistung durch geringeren Trocknungsaufwand.

Abb. 3 zeigt Ergebnisse aus den Wertprüfungen Körnermais des Bundessortenamtes in den Jahren 2021 und 2022. Während der Feuchtkornertrag (Kornertrag + Trocknungsschwund) der Verrechnungssorten (VRS) zunächst höher ist, ist der Kornertrag von KWS NEVO bei 15 % Wasser gleichauf mit den Verrechnungssorten. Der Vorteil: Durch die deutlich geringere Kornfeuchte ist der Aufwand für die Trocknung und damit auch der Trocknungsschwund viel geringer. Die niedrigen Trocknungskosten wirken sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit aus. Somit ist KWS NEVO den Verrechnungssorten der Körnermaisprüfung in der Marktleistung mit 132 € je Hektar überlegen.

Weitere DryDown+ Sorten stehen zur Zulassung in den Wertprüfungen und werden in Zukunft folgen.

Geringe Feuchtigkeit, weniger Trocknung. Eine neue Alternative mit DryDown+

Geringe Feuchtigkeit, weniger Trocknung. Eine neue Alternative mit DryDown+

Fazit

Der Anbau von Körnermais kann winterkulturbetonte Fruchtfolgen auflockern und bietet einige agronomische Vorteile. DryDown+ Maissorten verbinden hohe Kornerträge mit einer sehr frühen Reife und erreichen dadurch eine hohe Wirtschaftlichkeit im Körnermaisanbau. Ackerbaubetriebe in kühleren Anbauregionen können ihre Fruchtfolge damit um eine leistungsstarke Sommerung erweitern und den Anteil von Winterungen reduzieren. Die frühen Sorten bieten in wärmeren Regionen neue Optionen in der Fruchtfolgegestaltung mit Körnermais z. B. durch frühere Erntetermine und andere Folgekulturen wie Wintergerste oder Winterroggen.

Video: Körnermais in der Praxis

Zurück zur Hauptseite

Ihr Ansprechpartner

Christoph Gellermann
Christoph Gellermann
Fachberater Mais
E-Mail senden
KONTAKT