Ährenfusarium im Getreide
Ährenfusarium (Fusarium graminearum, Fusarium culmorum u. a.) tritt in allen Getreidearten auf. Besonders im Weizen kommt es witterungsbedingt immer wieder zu starkem Fusariumbefall und in der Folge zu erhöhten Mykotoxin Belastungen im Erntegut.
Befall erkennen - Fusarium
Ährenfusariumbefall ist an Ähren zu erkennen, die partiell taub bleiben. Bei hoher Luftfeuchtigkeit bilden sich orangefarbene Sporenlager auf den Spelzen. Die Ährenspindel und/oder die Knoten färben sich dunkelviolett bis dunkelbraun.
Der Pilz führt dazu, dass sich nur Schmachtkörner entwickeln oder die Körner von Pilzmyzel mit orange/rötlicher Färbung durchwachsen sind. Die tauben Ähren werden in der Folge vielfach von Schwärzepilzen besiedelt.
Folgen des Befalls - Fusarium
Die verschiedenen Fusarium Pilze bilden Mykotoxine wie u.a. Deoxynivalenol und Zearalenon. Diese Pilzgifte können sowohl für Menschen als auch für Tiere schädlich sein. Bei Schweinen, die mit belasteten Weizen gefüttert wurden, verminderte sich u.a. die Futteraufnahme. Es kann zu Erbrechen und Durchfall sowie zur Schädigung des Immunsystems kommen.
Offizielle Grenzwerte für Fusarium in ungemahlenem Weizen:
Brotweizen: 1,25 µg/kg Futterweizen: keine Grenze
Zeiträume für den Befall – Fusarium
Die Infektion ereignet sich während der Blüte. Günstige Infektionsbedingungen für Fusarium liegen bei wiederholten Niederschlägen und gleichzeitig warmen Temperaturen (15-20 °C für Fusarium culmorum, 20-25°C für Fusarium graminearum) im Zeitraum der Blüte vor. Bei einer Blattnässe von 35 – 48 h beginnt bei den genannten Temperaturen die Infektion.
Vorbeugende Maßnahmen gegen den Befall - Fusarium
Sortenwahl
Weizensorte mit einer geringen Anfälligkeit gegenüber Fusarium auswählen.
Mehr Informationen zu einzelnen Winterweizensorten finden Sie hier.
Pflanzenbau
Feldhygiene
- Saubere Pflugfurche
- Beschleunigung der Strohrotte, durch Zerkleinerung und möglichst flache Einarbeitung
Fruchtfolge
- Weizen nach Mais vermeiden, wenn doch nur mit Pflugfurche
- Anfälligkeit der Kulturen sinkt von Durumweizen über Weizen, Hafer, Triticale, Roggen, mehrzeilige Gerste bis hin zur zweizeiligen Gerste
Lagerung
- Erntegut schnell trocknen, um weitere Mykotoxinbildung im Lager zu verhindern
Fungizid Maßnahmen
Für eine Bekämpfung sind Funigzide für den Zeitraum der Blüte, in dem die Infektion stattfindet, zugelassen. Das Zeitfenster für eine Spritzung umfasst dabei nur 3 - 4 Tage vor bzw. nach einer Infektion.