Sie befinden sich auf der KWS Website für Deutschland. Für diese Seite existiert eine alternative Seite für Ihr Land: Möchten Sie jetzt wechseln?
Jetzt wechseln

2 Wochen vor der Ernte | Silage-Manager Mais

Silovorbereitung - Boden und Wände

Eine gute Silagequalität setzt voraus, dass der Boden der Siloanlage und bei einer Fahrsiloanlage auch die Wände in einem guten Zustand sind. Die Säuren in der Silage sind stark korrosiv und greifen den Beton an. Schutzanstriche, sowie die Verwendung von Randfolien sind daher für den Erhalt der Siloanlagen empfehlenswert, denn eine gute Untergrundqualität sichert den Siliererfolg.

Poröser oder schlecht verarbeiteter Beton ist luftdurchlässig und kann daher zu Fehlgärungen, Nacherwärmungen und hohen Verlusten führen.

Der Boden einer Siloanlage kann in den meisten Fällen durch ein Abtragen der obersten Schicht und das Wiederaufbringen einer säurefesten Asphaltschicht oder einer neuen Betonschicht gut erneuert werden. Silowände sollten durch einen Anstrich vor Säure geschützt werden. Folgende Materialien sind hierfür besonders geeignet: Epoxidharz, Bitumen, Dispersionen oder Polyurethan.

Bitumen ist die kostengünstigste Lösung; muss jedoch jährlich erneuert werden. Epoxidharz verursacht zunächst vergleichsweise hohe Materialkosten und ist anfälliger gegen mechanische Beschädigung. Bei schonender Entnahmetechnik hält dieser Schutzanstrich jedoch mehrere Jahre.

Einen zusätzlichen Schutz vor mechanischer Beschädigung und vor Lufteintritt in das Silo bietet das Einlegen einer Randfolie bzw. Bodenfolie während des Silierens. Boden und Wände werden hierbei zusätzlich vor aggressiven Säuren geschützt.

In den Randbereichen des Silos werden durch den Einsatz von Randfolien zudem Verluste vermieden, da ein Lufteintritt in diesem System bei korrekter Ausführung nahezu unmöglich ist.

Neu gestaltete Fahrsiloanlage aus Fertigbetonteilen mit asphaltierter Bodenplatte

Neu gestaltete Fahrsiloanlage aus Fertigbetonteilen mit asphaltierter Bodenplatte

Umsilierung von Silagen

  • Umsilieren von Silagen sollte möglichst nur in Ausnahmefällen erfolgen.
  • Denn jede Umsilierung ist mit Verlusten von etwa 0,1 – 0,2 MJ NEL/kg TM verbunden.
  • Falls umsiliert werden muß, sollte das Silo komplett freigeräumt werden.
  • Das Material sollte, ebenso wie beim normalen Einsilieren in dünnen Schichten (max. 30 cm) in das neue Silo eingebracht und gut verdichtet werden
  • Schlechte Partien sollten nicht umsiliert werden; beim Verteilen im neuen Silo werden sonst gute Partien infiziert.
  • Einsatz von chemischen Siliermitteln ist beim Umsilieren erforderlich, denn durch den starken Luftzutritt in die Silage kommt es zu starker Hefenvermehrung im Material.
  • Der Einsatz von Propionsäure mit einer Aufwandmenge von 0,5 Liter/ m2 hat sich bewährt. Für eine bessere Verteilung kann die Propionsäure auch 1:4 mit Wasser verdünnt werden und mit einer Menge von 2,5 Liter / m² aufgebracht werden.
  • Die Silage sollte so schnell wie möglich wieder verschlossen werden.
  • Eine Silierung findet nur noch in geringem Maße statt, da das Material bereits einen niedrigen pH-Wert besitzt.
  • Umsiliertes Material sollte 10 – 14 Tage luftdicht gelagert werden, damit das Siliermittel gegen Keime und Hefen wirken kann.
  • Bei umsilierten Silagen sollte ein hoher Vorschub einkalkuliert werden, um das Risiko einer Nacherwärmung nach dem Öffnen zu minimieren, denn umsilierte Silage besitzt eine deutlich herabgesetzte Lagerstabilität.

Einsatz von Siliermitteln im Silomais

Grundsätzlich:

  • Siliermittel sind eine zusätzliche prophylaktische Maßnahme, um das Wachstum von unerwünschten Keimen in der Silage hinauszuzögern.
  • Ein Siliermittel kann gute Silagen verbessern und stabilisieren, es kann aber keine groben Silierfehler beheben!!
  • Bevor ein Siliermittel zum Einsatz kommt, sollten alle anderen Faktoren bei der Silierung und Entnahme optimiert werden. Erst dann kann ein Siliermittel seine Wirkung in der Silage zeigen.
  • Die Einhaltung von Dosierungsempfehlungen des Herstellers und die gleichmäßige Verteilung im Siliergut sind ebenso entscheidend, damit eine Wirksamkeit des Mittels gegeben ist.

Optimal: saubere Bodenplatte vor dem Silo und glatte Anschnittsfläche

Optimal: saubere Bodenplatte vor dem Silo und glatte Anschnittsfläche

  • Gehäckselter Silomais ist ein leicht vergärbares Substrat mit 5 – 10 % Zuckergehalt und einem hohen Besatz an natürlichen Milchsäurebakterien. Daher sind keine Siliermittel der Wirkungsrichtung 1 „Verbesserung des Gärverlaufes“ nötig.
  • Zur Verbesserung der aeroben Stabilität der Maissilage nach dem Öffnen des Silos kann der Einsatz von Siliermitteln mit der Wirkungsrichtung 2 sinnvoll sein, denn vor allem gute Silagequalitäten sind oftmals anfälliger für eine Nacherwärmung.

Wirkungsrichtungen von Siliermitteln | Quelle: dlg Siliermittelliste der LK SH

Wirkungsrichtungen von Siliermitteln | Quelle: dlg Siliermittelliste der LK SH

  • Innerhalb der Wirkungsrichtung 2 gibt es sowohl biologische Präparate auf Basis von heterofermentativen Milchsäurebakterien, als auch chemische Präparate, die die aerobe Stabilität verbessern.
  • Heterofermentative Milchsäurebakterien bilden im Vergleich zu homofermentativen Milchsäurebakterien (der Wirkungsrichtung 1) auch höhere Gehalte an konservierender Essigsäure.

Siliermittel zur Verbesserung der aeroben Stabilität | Quelle: Christine Kalzendorf, Walter Staudacher, 2012

Siliermittel zur Verbesserung der aeroben Stabilität | Quelle: Christine Kalzendorf, Walter Staudacher, 2012

  • Bei optimalen Silier- und Entnahmebedingungen ist ein biologisches Mittel ausreichend wirksam.
  • Je ungünstiger die Silier- und Entnahmebedingungen werden, desto eher ist der Einsatz von chemischen Mitteln, bzw. Kombinationen aus Bakterien und chemischen Präparaten sinnvoll.

Unter folgenden Erntebedingungen ist ein Siliermitteleinsatz zu empfehlen:

  • stark abgereifter Bestand mit hohem TM-Gehalt (> 36% TM)
  • nasse Witterung mit niedrigen TM-Gehalten (< 28% TM)
  • Kolbenlose Bestände ( niedriger TM-Gehalt und viel Zucker)
  • Bestände mit starkem Befall an Fusarium, Helminthosporium oder Beulenbrand

  • Biologische Mittel haben lediglich eine keimhemmende Wirkung auf Hefen.
  • Kombinationsprodukte wirken zusätzlich keimhemmend auf Schimmelpilze; die Applikation ist bei Mitteln dieser Art mit höheren Aufwandmengen verbunden und ist im Vergleich zu biologischen Präparaten deutlich aufwändiger und teurer. In den meisten Fällen sind hierbei 2 Dosiereinrichtungen erforderlich.

Übersicht über Produktgruppen von Siliermitteln zur Verbesserung der aeroben Stabilität und ihre Wirkungsweisen

Kategorie Wirksame Bestandteile Wirkprinzip
Bakterienpräparate Heterofermentative Milchsäurebakterien (Lactobacillus buchneri, L. brevis) Steuerung des Gärungsverlaufs in der Weise, dass neben Milchsäure genügend Essigsäure für die Hemmung von Hefen entsteht
Siliersalze und Siliersalzlösungen Konservierungsstoffe mit spezifischem Hemmeffekt auf Hefen und Schimmel sowie Mischungen aus diesen Stoffen (Propionat, Benzoat, Sorbat, Sulfit) Hemmung von Hefen und Schimmelpilzen durch die aus den Salzen in der Silage freigesetzten Säuren (Propions- äure, Benzoesäure usw.)
Biologisch-chemische Kombinationen Homofermentative Milchsäurebakterien und Siliersalz (siehe oben) Förderung der Milchsäuregärung und Absenkung des pH-Wertes, Hemmung von Hefen und Schimmelpilzen
Siliersäuren Konzentrierte organische Säuren, insbesondere Propionsäure allein oder in Abmischungen mit anderen Säuren, in einzelnen Produkten teilweise durch Ammoniak abgestumpft Direkte Hemmung von Hefen und Schimmelpilzen bei gleichzeitiger pH-Absenkung

Quelle: LWK Niedersachsen, C. Kalzendorf

Zurück zur Hauptseite

Silage-Manager Mais | Wählen Sie einen anderen Zeitraum:

Geöffnete Silomiete
4 Wochen vor der Ernte
4 - 8 Wochen nach der Ernte
Zum Zeitpunkt der Ernte