Neue Erkenntnisse über den Einsatz von Roggen in der modernen Schweinefütterung
Häufig sind Fütterungskonzepte für Mastschweine in erster Linie auf Basis von Weizen, Triticale oder Mais konzipiert. Neue Untersuchungen zeigen, dass der Einsatz von hohen Roggenanteilen in der Ration über hohe Ballaststoffgehalte (Fruktane/Arabinoxylane) verschiedene positive Effekte mit sich bringt.
Durch den Roggeneinsatz in Ihrem Futter leisten Sie einen Beitrag zum Tierwohl und zur Tiergesundheit bei hohen Leistungen. Die DLG empfiehlt bis zu 50 % Roggen in der Schweinemast und bis zu 4 kg pro Tag bzw. 40 % im Kraftfutter in der Milchviehfütterung.
Inhalt
- 1. Mehr Tierwohl durch Roggenfütterung
- 2. Vom Roggen zum gesunden Schwein
- 3. Die Verdauung des Roggens
- 4. Der Weg des Roggens im Verdauungstrakt des Schweins
- 5. Mehr Tierwohl in der Schweinefütterung
- 6. Download
- 7. Mehr zum Thema
- 8. Top Hybridroggensorten mit PollenPLUS® für die Fütterung
- 9. Kontakt
Was bietet Ihnen Roggen in der Fütterung?
- Hoher Energiegehalt
- Höchste korneigene Phytaseaktivität
- Lysinreiches Aminosäurenmuster
- Top Tageszunahmen
- Sehr gute Schlachtkörperqualität
- Verbesserung der Tiergesundheit und des Tierwohls
- Produktsicherheit durch geringe Fusariumanfälligkeit
- Erhöhte Schmackhaftigkeit
- Verringertes Mutterkornrisiko durch PollenPLUS®-Hybridroggen
Ackerbauliche Vorteile:
- Geringe Produktionskosten
- Hohe Stickstoffeffizienz (kg N pro kg Korn)
- Höchstes Ertragspotenzial aller Getreidearten
Ein fairer Ertragsvergleich: Die Landessortenversuche
Die Verdauung des Roggens
Butyrat (= Buttersäure) als entscheidendes Abbauprodukt von „Roggen-Ballaststoffen“durch Mikroorganismen im Dickdarm
Fruktan- und Arabinoxylanwerte im Roggen sind doppelt so hoch wie in anderen Getreidearten
Aus Sicht der Tierernährung spielen die besonderen Inhaltsstoffe des Roggenkorns, die in der klassischen Futteranalytik nicht erkannt werden, eine entscheidende Rolle. Dabei geht es um die Roggen-Ballaststoffgehalte, wobei insbesondere der Gehalt an Fruktanen und der Gehalt löslicher Arabinoxylane eine entscheidende Rolle spielt. Diese sind im Roggen etwa doppelt so hoch wie in den anderen Getreidearten. Die mikrobiellen Abbauprodukte dieser besonderen Ballaststoffe im Roggen führen zu einer erhöhten Bildung von Butyrat im Darm der Schweine.
Die wissenschaftliche Bestätigung der Hypothese einer Verminderung der Salmonellenbelastung durch die erhöhten Buttersäurewerte steht im Mittelpunkt des „6-R-Konzept“ Forschungsprojektes (siehe Seiten 12 - 19). Darüber hinaus zeichnet sich Roggen durch einen höheren Anteil essenzieller Aminosäuren am Protein im Verhältnis zu anderen Getreidearten aus. Die Phytaseaktivität des Roggens ist hoch, in der Folge besticht Roggen durch eine sehr hohe Phosphorverdaulichkeit. Daher ist der Einsatz von Roggen in stark N- und P-reduzierten Mischungen von Vorteil.
Der Weg des Roggens im Verdauungstrakt des Schweins
Wie funktioniert das genau?
Welche Prozesse im Verdauungstrakt der Schweine ablaufen und wie Roggenfütterung durch erhöhte Butyratbildung zur Reduktion von Salmonellen und Ebergeruch beiträgt, zeigt folgendes Video:
Mehr Tierwohl in der Schweinefütterung
Wissenschaftlich belegt: Roggen als ideale Faserkomponente hat den höchsten Gehalt an Ballaststoffen und Fruktanen aller Getreidearten und sorgt damit für mehr Sättigung und Wohlbefinden beim Schwein.
Die Stärke des Roggens besteht aus komplexen Kohlenhydratverbindungen
- Gleichmäßiger und verlangsamter Abbau im Dünndarm zu Glucose
- Deshalb niedrigerer und gleichmäßigerer Blutzuckerspiegel
- Somit längeres Sättigungsgefühl
Hoher Verdauungsanteil im Dickdarm (Fermentation)
- Füllung des Dickdarms führt zu Sättigung und Beruhigung
Höherer Anteil an Fruktanen und damit Butyratbildung im Dickdarm
- Erhaltung der Darmschleimhaut und Darmgesundheit
- Verringerung der Skatolproduktion (Bestandteil des Ebergeruchs)
- Reduktion der Salmonellenbelastung
- Erhöhung des Wohlbefindens und Beruhigung
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Bis zu zwei Drittel der deutschen Roggenernte werden für die Fütterung verwendet – setzen auch Sie auf das bewährte und regionale Futtermittel!