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Aussaattechnik Mais

Ertrag steckt im Detail

Autoren: Thorsten Sütterlin (PrecisionPlanting) und Henning Kaiser (KWS)

BlickPunkt, Frühling 2025

Erfahren Sie mehr über wesentliche ackerbauliche und technische Maßnahmen, die vor der Aussaat erwogen oder überprüft werden sollten, um erfolgreich Mais anzubauen.

Erfolgreicher Maisanbau beginnt bereits mit:

1

einer standortangepassten Bodenbearbeitung, um ideale Bedingungen für eine optimale Wurzelausbreitung und effiziente Nährstoffaufnahme zu schaffen.
Passt die Basis?

2

der sorgfältigen Wartung der Einzelkornsämaschine, um die volle Leistungsfähigkeit der Maschine auszuschöpfen und die Basis für gleichmäßige Feldaufgänge zu legen.

3

der Auswahl hochwertiger Maissorten, die optimal an die regionalen Gegebenheiten angepasst sind – ein Blick in den Saatgutsack gibt vorab viele Informationen zur Einstellung der Maschine.

Optimale Saatgutablage bei der Maisaussaat

Optimale Saatgutablage bei der Maisaussaat

Passt die Basis?

Saatgutablage
Die Aussaat ist die Grundlage für einen erfolgreichen Maisanbau. Bodenbearbeitung und Aussaatbedingungen sind entscheidend, da Fehler später nicht korrigiert werden können. Zu nasse Bedingungen sollten vermieden werden, da Mais empfindlich auf Bodenverdichtungen reagiert. Eine zu tiefe oder zu flache Ablage, Doppel- oder Fehlstellen führen schnell zu Ertragsverlusten. Nichts sollte dem Zufall überlassen werden, um beste Voraussetzungen für die Aussaat und ein schnelles Auflaufen zu sichern. Eine standortangepasste Bodenbearbeitung sorgt dafür, dass der Boden locker, verdichtungsfrei, krümelig und rückverfestigt ist. Erosionsgefährdete Regionen profitieren von der Streifenbodenbearbeitung.

Die Düngung richtet sich nach den Nährstoffgehalten im Boden und der erwarteten Ertragsleistung. Hauptnährstoffe wie Stickstoff, Phosphat, Kalium, Magnesium und Kalzium sind essenziell, ebenso wie Schwefel und Mikronährstoffe. Wirtschaftsdünger können emissions- und verlustfrei ausgebracht werden, was mineralischen Unterfußdünger spart. Die exakte Ablage eines Güllebandes ca. 7 cm unter der Saatreihe, z. B. durch das Strip-Till-Verfahren, erhöht die Effizienz.

Überprüfen des Einzelkorngeräts

Saatschlitzbildung
Das Doppelscheibenschar ist dafür verantwortlich, den Boden zu öffnen und einen V-förmigen Saatschlitz zu bilden, in den das Saatgut abgelegt wird. Damit dies gelingt, müssen sich die Scheiben auf einer Länge von 4 bis 6 cm und auf 7-Uhr-Stellung berühren. Andernfalls drohen eine „W-Furche“ und ungleichmäßige Ablagetiefen. Die Einstellung kann einfach mithilfe zweier Visitenkarten überprüft werden: Eine Karte wird von unten und eine von oben zwischen die Scheiben geschoben. Der Abstand zwischen den Karten gibt Aufschluss darüber, ob die Kontaktlänge und -position der Scheiben korrekt eingestellt sind. Falls dies nicht der Fall ist, kann die Einstellung durch Hinzufügen oder Entfernen von Unterlegscheiben angepasst werden.

Das Schardrucksystem der Maschine hält den gebildeten Saatschlitz offen und schafft eine stabile Umgebung für optimale Keimbedingungen.

Zu hoher Schardruck kann jedoch die Seitenwände der Furche verdichten. Dies beeinträchtigt sowohl die Funktion des Schließsystems als auch das Wurzelwachstum der Pflanzen.

Zu wenig Schardruck führt hingegen zu einem instabilen Saatschlitz: Die Seitenwände können einbrechen und trockener Oberboden gelangt in die Furche. Dadurch entstehen ungleichmäßige Ablagetiefen, unterschiedliche Feuchtigkeitsbedingungen und verzögerte Feldaufgänge. Deshalb sollten Stellfedern, Luftbälge bzw. Hydraulikleitungen und Zylinder regelmäßig auf Verschleiß und Funktion geprüft werden.

Verschließprüfung Doppelscheibenschar (Foto: PrecisionPlanting)

Verschließprüfung Doppelscheibenschar (Foto: PrecisionPlanting)

Einbettung
Vollständiger Bodenschluss ist entscheidend für die Feuchtigkeitsaufnahme des Saatguts. Andruckrollen oder Seed Firmer drücken das Korn auf den Boden der Furche und gewährleisten eine optimale Einbettung. Um dies sicherzustellen, muss die Form und Federspannung dieser Komponenten regelmäßig überprüft werden.

Ablagetiefe
Eine gleichmäßige Ablagetiefe ist unerlässlich für einen homogenen Feldaufgang. Rahmen und Parallelogramme der Reiheneinheiten müssen dafür in Arbeitsstellung parallel ausgerichtet sein. Ist der Rahmen nach vorne geneigt, arbeiten die Furchenräumer häufig zu aggressiv, wodurch die eingestellte Ablagetiefe nicht eingehalten werden kann. Zudem können Fangrollen und Schließsysteme nicht den erforderlichen Druck aufbauen. Neigt sich der Rahmen hingegen nach hinten, tritt das entgegengesetzte Problem auf.

Auch die Tiefeneinstellung jeder Reihe sollte präzise kontrolliert werden. Verschleiß an Tiefenanschlägen und Tiefenführungsarmen kann dazu führen, dass die tatsächliche Tiefe von der eingestellten abweicht. Mithilfe zweier abgerichteter Holzklötze kann die genaue Tiefe überprüft werden: Die Klötze werden auf die gewünschte Aussaattiefe zugeschnitten, unter die Tiefenführungsrollen gelegt und die Einzelkornsämaschine abgesenkt. Stimmt die Scheibenposition nicht mit der Höhe der Holzklötze überein, muss der T-Griff nachjustiert werden.

Verschließprüfung Ablagetiefe (Foto: PrecisionPlanting)

Verschließprüfung Ablagetiefe (Foto: PrecisionPlanting)

Bodenschluss
Nach der Überfahrt der Einzelkornsämaschine sollte der Saatschlitz so geschlossen sein, dass keine Spuren der Aussaat sichtbar sind. Um sicherzustellen, dass die Schließrollen exakt über dem Saatschlitz ausgerichtet sind, sollte die Maschine auf einem festen Untergrund, wie z. B. Beton, abgesenkt und ein Stück vorwärts bewegt werden. Idealerweise verlaufen die Gummirollen zentriert über der Markierung der Doppelscheiben. Falls dies nicht der Fall ist, kann der Abstand der Rollen bei vielen Herstellern mithilfe von Abstandshaltern präzise nachjustiert werden. Die Einstellung des Schließdrucks kann mithilfe einer Waage überprüft werden.

Nach den ersten Überfahrten sollte der Saatschlitz zudem quer zur Fahrtrichtung geöffnet werden, um sicherzustellen, dass alle Lufteinschlüsse beseitigt sind und ein perfekter Bodenschluss gewährleistet ist.

Saatgutparameter
Ein Blick in den Saatgutsack und auf das Anerkennungsetikett liefert aufschlussreiche Informationen über die Saatgutparameter. Hier sind unter anderem Angaben zu Korngröße und/oder Tausendkorngewicht sowie der Beizausstattung zu finden. Diese Parameter beeinflussen die Einstellung der Sämaschine, um eine optimale Ablage des Saatguts zu gewährleisten. Bei einem Wechsel des Saatguts oder der Partie können sich die Parameter ändern. Dies erfordert eine Nacheinstellung der Sämaschine, um sicherzustellen, dass die neuen Saatgutparameter berücksichtigt werden. Eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Maschine ist notwendig, um optimale Aussaatbedingungen zu gewährleisten.

Eine präzise Aussaat ist entscheidend, da Fehler später nicht korrigiert werden können!

Fazit

  • Erfolgreicher Maisanbau beginnt mit einer standortangepassten Bodenbearbeitung, der sorgfältigen Wartung der Einzelkornsämaschine und der Sortenwahl.
  • Diese Maßnahmen schaffen die Grundlage für optimales Wachstum, effiziente Nährstoffaufnahme und gleichmäßige Feldaufgänge.
  • Eine präzise Aussaat ist entscheidend, da Fehler später nicht korrigiert werden können.
  • Bodenbearbeitung, Maschinenwartung und Saatgutqualität sollten stets im Fokus stehen, um hohe Erträge zu sichern.


Autor:
(zusammen mit Henning Kaiser, KWS
)

Thorsten Sütterlin
Verkaufsförderung PrecisionPlanting

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