Die Herangehensweise
Um hierauf eine Antwort geben zu können, haben wir uns am Standort Einbeck in Exaktversuchen mit der Frage beschäftigt, ob Zwischenfrucht-Mischungen einen Mehrwert gegenüber einer Schwarzbrache für die Folgefrucht Körnermais erbringen können. Wir haben dazu vier verschiedene KWS Fit4NEXT Zwischenfrucht-Mischungen ausgewählt, die sich in erster Linie in den bestandsbildenden Arten als auch im Anteil der Leguminosen unterscheiden. Zusätzlich wurden in dem Versuch noch blockweise die Stickstoffdüngung (0 und 30 kg/ha) und das Strohmanagement (mit und ohne) variiert. Jedes Prüfglied wurde dreifach wiederholt angebaut, sodass eine statistische Auswertung möglich war.
Die Zwischenfrucht-Mischungen wurden am 23. August 2023 ausgesät und bis zur Vorbereitung der Maissausaat belassen. Ende November wurde der Biomasseaufwuchs der Zwischenfrucht-Mischungen bestimmt und der oberirdische Aufwuchs zusätzlich auf Stickstoff und Kohlenstoff analysiert. Die Maisaussaat fand am 16. Mai 2024 statt. Alle Maßnahmen, die im Mais stattgefunden haben, wurden einheitlich im gesamten Versuch durchgeführt. Die mineralische Stickstoffdüngung wurde, unter Berücksichtigung der gemessenen Nmin-Werte im März, dabei niedrig angesetzt und lag bei 64 kg N/ha (1 dt/ha DAP und 1 dt/ha Harnstoff) zur Aussaat im Mai. Als Sorte wurde einheitlich KWS EMPORIO (ca. S 220 / K 210) verwendet. Die Körnermaisernte fand am 7. November 2024 statt.
Über 50 kg Stickstoff gesichert
Sowohl während des Zwischenfrucht- als auch während des Körnermaisanbaus haben wir die Entwicklung der Bodenstickstoffgehalte in 0 - 90 cm dokumentiert. Dazu wurden zu vier Terminen Bodenproben gezogen. Das Ergebnis war beachtlich. Die Zwischenfrucht-Mischungen konnten vor Winter den Bodengehalt an Stickstoff deutlich reduzieren, in Biomasse umsetzen und so vor Auswaschung schützen. In den Schwarzbracheparzellen zeigte sich hingegen bis zum Vegetationsende ein steigender Gehalt an Nmin, der nach Winter deutlich reduziert war. Über Winter wurden in dieser Variante ca. 55 kg Stickstoff in tiefere Bodenschichten verlagert. Diese Differenz wurde in etwa gleicher Größenordnung bei der letzten Messung im Juni wiedergefunden. Hier zeigte das Mittel aller Zwischenfrucht-Mischungen einen deutlichen Vorteil in der Stickstoffbereitstellung für den Körnermais. Wichtig ist einhergehend damit der Grundwasserschutz.