Zwischenfrüchte – Der Schlüssel zum Erfolg durch eine positive Wirkung auf die Bodenfruchtbarkeit
Zwischenfrucht-Mischungen wirken nicht nur durch eine dauerhafte Bodenbedeckung positiv auf den Boden – ihr Anbau hat eine indirekte Wirkung auf die Bodenfruchtbarkeit und somit auch positive Auswirkungen auf Ihren Kulturpflanzenanbau!
Die unterschiedlichen Arten in einer Mischung durchwurzeln den Boden in verschiedenen Tiefen. Die Wurzeln geben Ausscheidungen (Exsudate) ab und stellen dem Boden so nicht nur Humus in Form von Kohlenstoff zur Verfügung, sondern auch organische Säuren, Vitamine und Mineralien. Das Bodenleben wird erheblich angeregt – regelrecht „gefüttert“.
Finden Sie hier die ideale Zwischenfrucht-Mischung für Ihren Betrieb
Durch die höhere biologische Aktivität im Boden werden Nährstoffe mobilisiert und stehen so in pflanzenverfügbarer Form für die Folgefrucht bereit. Diese Wirkung ist besonders für die Pflanzenverfügbarkeit von Phosphor vorteilhaft. Da Phosphor in der Bodenlösung nur wenig beweglich ist, müssen sich die Pflanzenwurzeln das Phosphor aktiv erwachsen.
Wichtige Vorraussetzung für eine optimale Phosphorversorgung ist daher, ein gutes Angebot pflanzenverfügbaren Phosphors in allen Schichten des Bodens sicherzustellen. Besonders bei nicht wendender Bodenbearbeitung besteht die Gefahr, dass die Nährstoffkonzentration in der oberen Bodenschicht stark steigt, da hier mineralische und organische Dünger eingetragen werden. Es kann in den tieferen Bodenschichten aber eine deutlich geringere Konzentration vorliegen, wenn die Nährstoffe nicht ausreichend tief eingearbeitet werden. Durch die Unbeweglichkeit des Phosphors entsteht so ein Ungleichgewicht in den Bodenschichten. Der Oberboden ist dann zwar oft gut versorgt, unterliegt bei anhaltender Trockenheit aber der Gefahr der Austrocknung – was die Pflanzenernährung hemmt.
Hier schafft der Anbau einer gezielt auf die Folgekultur abgestimmten Zwischenfrucht-Mischung Abhilfe. Vor allem Zwischenfrüchte wie Buchweizen und Phacelia dienen als „Schlüssel“ für eine höhere Phosphorverfügbarkeit.
Finden Sie hier die richtige Zwischenfrucht für Ihren Betrieb!
Traditionell liegt der Schwerpunkt der Züchtung von Zwischenfrüchten bei KWS auf den Arten Gelbsenf und Ölrettich und hier besonders auf der Züchtung von resistenten Sorten gegenüber den Rübenzystennematoden Heterodera schachtii, die zur Bekämpfung dieses Schädlings eingesetzt werden können. Des Weiteren werden auch andere kleinsämige Arten wie Phacelia, Tatarischer Buchweizen und Winterrübsen gezüchtet.
Zuchtziele bei allen Arten sind neben der Nematodenresistenz (bei Ölrettich und Gelbsenf) eine schnelle Bodenbedeckung, eine kräftige Jugendentwicklung, ein dichter unkrautunterdrückender Bestand und eine angepasste, eher späte Blütenbildung. Die Entwicklung von spätblühenden Sorten ist vor allem bei Senf, Ölrettich und Tatarischem Buchweizen das erklärte Zuchtziel von KWS, da die späte Blüte eine kräftige Grünmasseentwicklung auch bei relativ früher Aussaat ermöglicht. Bei Phacelia ist dagegen eine Blüte zur Nutzung als Bienenweide gewollt.
Die gewünschten Eigenschaften von neuen potenziellen Sorten werden jährlich in Feldversuchen mit zwei Aussaatterminen (früh nach Wintergerste und spät nach spätem Winterweizen) geprüft. Besonders aufwendig ist allerdings die Züchtung auf Nematodenresistenz. Hierbei werden alle Ausgangspflanzen einzeln im Gewächshaus auf ihre Resistenz hin untersucht. Im weiteren Verlauf werden dann die neu zusammengestellten Stämme als Ganzes geprüft, wie stark sie in der Lage sind, die Anzahl der Nematoden zu reduzieren.
Die meisten der gezüchteten Zwischenfruchtarten sind Fremdbefruchter, bei denen es durch Insekten zu einem starken Pollenaustausch zwischen den Pflanzen kommen kann. Bei der Züchtung müssen daher die Zuchtstämme aufwendig voneinander getrennt werden. Auch später bei der Vermehrung muss streng auf den notwendigen Isolationsabstand zu anderen Sorten derselben Art geachtet werden, damit die gewünschten Eigenschaften (z. B. Nematodenresistenz) erhalten bleiben.