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Erfolgreicher Einsatz als Biogassubstrat und hochwertiges Futtermittel

Die Rübe im Wandel

September 2023

Die Rübe hat sich in den letzten Jahren vom traditionellen Rohstoff der Zuckerindustrie zu einem vielseitigen und ertragsstarken Multitalent entwickelt. Der süße Rohstoff eignet sich hervorragend zur Energiegewinnung als Biogassubstrat und wird als ertragsstarkes Futtermittel in der Rinderfütterung wiederentdeckt. Nach und nach hat der Rübenanbau somit auch Gebiete erobert, die nicht als klassische Rübenregionen galten oder wo höchstens noch einige mit Futterrüben bestellte Flächen in Erinnerung waren. Dieser Artikel beleuchtet die spannende Entwicklung der Rübe auf alternativen Pfaden.

KWS Energierübe – sorgt für schnelles Gas und einen flexiblen Anlagenbetrieb

Zucker ist der „schnellste“ Biogasrohstoff und kann im Fermenter mit kurzen Verweilzeiten zu Biogas umgesetzt werden (Abb.1). Durch die schnelle Vergärung ist die Rübe hervorragend dazu geeignet, mehr Gas aus dem vorhandenen Fermentervolumen zu erzeugen und die Biogasproduktion steuerbar zu machen. Gleichzeitig kann sich die Rübenfütterung positiv auf den Methangehalt im Biogas sowie die Rühr- und Pumpeigenschaften auswirken und somit Eigenstrom sparen. Viele Betreiber haben ihre eigenen Wege und Konzepte zum Einsatz der Rübe gefunden. Rüben können vom Herbst bis ins Frühjahr für ca. 5 - 6 Monate frisch gefüttert oder ganzjährig siliert werden, meist in Mischsilagen. Zudem passt die Rübe hervorragend zu schwer vergärbaren Substraten wie Gras, Festmist oder Körnermaisstroh.

Abbildung 1: Verweilzeit verschiedener organischer Substanzen

KWS Feedbeet – breite Futtergrundlage und optimale Nährstoffeffizienz

Neben dem Einsatz in Biogasanlagen hat sich die Rübe als hochwertiges Futtermittel für Rinderhalter etabliert. Früher waren es Futterrüben, die gerne an Rinder verfüttert wurden. Heute sind es vermehrt Zuckerrüben zum Verfüttern (KWS Feedbeet), die ihren Weg auf den Futtertisch finden. Bedenken wegen hoher Zuckergehalte und Erdanhang haben sich bei den erfahrenen Praktikern längst ausgeräumt. Mit dem richtigen Konzept rund um den Anbau, von der Sorte bis zur Ernte, bei der Lagerung sowie bei der Verfütterung, können Zuckerrüben erfolgreich gefüttert werden.

Länder wie die Niederlande oder auch Dänemark sind hier Vorreiter: Landwirte verfüttern dort schon seit vielen Jahren Zuckerrüben an ihre Tiere. Selbst große Mengen von 20 bis 25 kg Rüben pro Tier und Tag (bezogen auf die Frischmasse) sind keine Seltenheit. Hohe und stabile Erträge im Vergleich zu anderen Kulturen und mehr Futter von der eigenen Fläche sind wichtige Gründe für die Betriebsleiter. Die Einsparung von Kraftfutter sowie positive Auswirkungen auf die Milchinhaltsstoffe (Milchfett und -eiweiß) sind weitere ausschlaggebende Faktoren für die Renaissance der Rübe in der Fütterung. Die Kühe lieben Rüben in der Ration!

Die Rübe als wertvolles Fruchtfolgeglied

Die Rübe spielt eine entscheidende Rolle in der Fruchtfolge vieler landwirtschaftlicher Betriebe. Neben dem Mais ist sie die Kultur mit dem höchsten Trockenmasseertrags-Potenzial. Auch nach Trockenphasen kann die Rübe mit dem nächsten Niederschlag weiterwachsen und bis in den Herbst hinein an Ertrag zulegen. Somit bietet sie eine wertvolle Ergänzung in der Fruchtfolge. Zudem ist sie ausgesprochen stickstoffeffizient und kann auch vollständig mit Wirtschaftsdünger geführt werden.

Welche Vorteile bieten Energierüben / Feedbeet-Sorten?

Sortenempfehlungen für Rüben zur Nutzung in Biogasanlagen oder zur Fütterung unterscheiden sich in einigen Punkten von der klassischen Rübe zur Zuckererzeugung. Viele Anbauer legen bei der Sortenwahl Wert auf einen hohen Rüben- und Trockenmasseertrag, auf einen geringen Erdanhang sowie die Blattgesundheit. KWS Energierüben bzw. KWS Feedbeet Sorten erfüllen diese Ansprüche besonders.

Erfolgreicher Einsatz mit intensiver Beratung

Heute können Rübennutzer und -anbauer aus diversen Lagerungs- und Aufbereitungsverfahren ihren Weg der alternativen Rübenverwendung definieren. KWS Berater haben die Verwertung der Rübe auf dem Hof durch intensive Betreuung der Anbauer über viele Jahre begleitet und mitentwickelt. Sie beraten Landwirte bei der standortangepassten Sortenwahl sowie bei Fragen zum Anbau der Rüben bis hin zur Verwertung im Fermenter oder Futtertrog.

Fazit

Die Rübe hat sich von einer traditionellen Kulturpflanze zu einem ertragsstarken Multitalent entwickelt. Ihre Verwertung als Biogassubstrat oder wiederentdecktes Futtermittel zeigt das breite Anwendungsspektrum dieser vielseitigen Pflanze. Die Rübe spielt zudem eine bedeutende Rolle in der Fruchtfolge und trägt zur Nachhaltigkeit und Effizienz in der Landwirtschaft bei.

Jens Ole Christiansen, Milchviehberater

„Wir müssen die Möglichkeiten sehen und keine Ängste pflegen“ – Jens Ole Christiansen, Milchviehberater

Hinweis

Die selbstangebaute Rübe kann Zukauffutter, vor allem Kraftfutter, ersetzen und ermöglicht eine Senkung der Rationskosten insgesamt. Die Rationskosten machen 40 - 50 % der Herstellungskosten aus. Somit ist das eine wichtige Stellschraube der Produktion.

Zuckerrüben in der Rinderration: schmackhaft und energiereich!

Die süße Komponente auf dem Futtertisch hat viele Vorteile. Wir haben Markus Peters gefragt, der bereits seit 8 Jahren KWS Feedbeet füttert.

Markus Peters, Milchviehhalter in der Eifel

Markus Peters, Milchviehhalter in der Eifel

Warum setzen Sie die Rübe in der Milchviehfütterung ein?

Die Zuckerrübe ist ein Grundfutter mit sehr hohem Energiegehalt pro kg Trockenmasse, wodurch wir in der Gesamtration sogar Kraftfutter sparen. Wir produzieren mehr betriebseigenes Futter und sind einfach unabhängiger.

Wie haben Sie die Futterumstellung gemanagt?

Wir haben die Rübenmenge Schritt für Schritt gesteigert und füttern nun 8 bis 10 kg Rüben pro Kuh und Tag. Wir schnitzeln die Rüben und geben sie im Futtermischwagen zur TMR. Es ist wichtig, eine wiederkäuergerechte Ration zu erstellen!

Welche Herausforderungen gab es?

Zunächst hatten wir Bedenken wegen der hohen Zuckergehalte und des Erdanhangs. Diese Sorgen waren aber unbegründet. Der Zucker im Rübenkörper ist zellgebunden und wird langsam freigesetzt.

Zudem wird ein Teil des Zuckers durch die Milchsäurebakterien bei der Silierung umgesetzt. Den Erdanhang können wir durch ein gutes Anbau- und Erntemanagement sowie mechanische Rübenreinigung gering halten. Über die richtige Entsteinung muss man sich allerdings im Vorfeld Gedanken machen. Aus dem Biogasbereich sind aber vielfältige Reinigungs- und Lagerungsoptionen bekannt.

Sie sind den Schritt gegangen, worin sehen Sie jetzt die Vorteile?

Der Milchfettgehalt ist um 0,2 %, der Eiweißgehalt um 0,3 % gestiegen und wir stellen eine verbesserte Tiergesundheit fest. Die Tiere lieben das süße Futter. Wir können die Rübe frisch oder einsiliert ganzjährig verfüttern. Zusammengefasst gewinnen wir durch die Rübe mehr Flexibilität in der Fruchtfolge und in der Fütterung.

KWS Energierübe – mit eingebautem Turbo.

Rüben als Biogassubstrat? Na klar – KWS Energierüben sind als wertvolles Substrat längst etabliert. Sie sind im Fermenter schnell umsetzbar, ertragsstark und erweitern die Fruchtfolge. Der Turbo für Ihre Biogasanlage!

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Ulrike Stephan
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KWS Beraterin Energierübe / Feedbeet
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KWS Berater Energierübe / Feedbeet
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Sebastian Schaffner
Sebastian Schaffner
KWS Berater Energierübe / Feedbeet
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