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4 - 8 Wochen nach der Ernte | Silage-Manager Mais

Der optimale Silierprozess

Ziel der Silagebereitung:
Der Nährwert des einsilierten Futters soll erhalten bleiben Milchsäurebakterien wandeln pflanzliche Kohlenhydrate in organische Säuren um.

Die entstehenden Säuren führen zu einer Absenkung des pH-Wertes. Dieser sollte abhängig von der TM der Maissilage wie folgt sein:

  • frischer Mais: pH 6,5 – 7
  • Maissilage < 30 % TM: pH ≤ 4,0
  • Maissilage > 30 % TM: pH ≤ 4,5

Der niedrige pH-Wert konserviert den Silostock und macht die Silage über einen langen Zeitraum lagerfähig.

Welche Voraussetzungen müssen für den Ablauf eines optimalen Silierprozesses gegeben sein?

Optimaler TM-Gehalt
Zu feuchtes Material (< 30 % TM) neigt zu Fehlgärungen, aber auch ein zu hoher TM-Gehalt (bei Maissilage > 40 % TM) führt zu verringerter Aktivität der Milchsäurebakterien und in der Folge zu schwächerer pH-Wertabsenkung.

Genügend vergärbare Zucker
Diese Voraussetzung ist bei normal entwickelten Maisbeständen immer gegeben. Der Zuckergehalt ist abhängig von der Witterung und liegt bei Silomais im Stadium der Teigreife bei ca. 9 – 11 % (siehe Abbildung). Der Zucker dient den Milchsäurebakterien bei der Silierung als Nahrungsquelle.

Abbildung: Chemische Zusammensetzung der Maispflanze

Abbildung: Chemische Zusammensetzung der Maispflanze

Geringe Verschmutzung
Verschmutzung durch Erdanhang an der Pflanze (nach starken Niederschlägen) oder Eintrag von Schmutz ins Silo durch Erntefahrzeuge vermeiden, denn die im Boden befindlichen Clostridien führen zu Fehlgärungen (Buttersäure) in der Silage.

Gute Verdichtung
Durch eine konsequente und gute Verdichtung während der Ernte wird das Porenvolumen verringert und vorhandener Sauerstoff aus dem Silo gepresst. Je weniger Restsauerstoff im Silo enthalten ist, desto schneller kann ein optimaler Gärprozess beginnen.

Schneller Luftabschluss
Ein schneller und kompletter Luftabschluss nach dem Befüllen des Silos ist für das Einsetzen des Silierprozesses enorm wichtig. Unter Luftzufuhr findet keine reine Milchsäuregärung statt (siehe Abbildung). Pflanzenenzyme und Clostridien bleiben bei hohem pH-Wert aktiv und fördern z. B. den unerwünschten Abbau von Protein. Des weiteren sind bei Vorhandensein von Sauerstoff Bakterien, Hefen und Schimmelpilze aktiv. Erhöhte Silierverluste und eine herabgesetzte Lagerstabilität nach dem Öffnen des Silos sind die Folge. Hefen überleben im Silostock und nehmen bei Luftzutritt ihre Aktivität wieder auf.

Abbildung: Umsetzungsprozesse während der Gärung

Abbildung: Umsetzungsprozesse während der Gärung

Entstehung einer Gärgashaube
Eine Gärgashaube entsteht in einigen Fällen bei gut verschlossenen Siloanlagen. Sie sollte immer positiv bewertet werden (Silo ist dicht!) und nicht entfernt werden. Ausströmende Gase (CO2, nitrose Gase) sind hochgiftig und verursachen starke Verätzungen in der Lunge, welche noch mehrere Stunden nach Kontakt tödlich wirken können. Die Gärgasproduktion dauert meist nur wenige Tage. Anschließend bildet sich die Gärgashaube wieder zurück. Gärgase haben zudem eine konservierende Wirkung und sollten auch aus diesem Grunde im Silo verbleiben.

Hoher Besatz an Milchsäurebakterien am Erntematerial
Diese Voraussetzung erfüllt Mais im Gegensatz zu Gräserbeständen immer. Der Mindestkeimbesatz an siliertauglichen Milchsäurebakterien sollte bei 100.000 KBE/g FM (koloniebildenen Einheiten) liegen und wird im Grünland vor allem im Frühjahr auch unterschritten. Mais liegt mit 20 – 40 Mio. KBE/g FM immer in einem unkritischen Bereich.

Sind alle zuvor genannten Voraussetzungen geschaffen, kann der optimale Silierprozess beginnen.

Die drei Phasen der Silierung

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