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  • Gebeiztes Getreide
    Saatgutbehandlung im Getreide

Der richtige Beizschutz für das Saatgut

Mit der Aussaat stellt sich neben der Sortenwahl auch die Frage nach dem optimalen Schutz für das Saatgut. Denn die Keimung und Entwicklung der jungen Getreidepflanzen kann von vielen verschiedenen samenbürtigen Krankheiten beeinträchtigt werden. Hier bietet die Saatgutbeizung einen sicheren und preisgünstigen Schutz. Die Saatgutbehandlung dient zur Desinfektion des Korns sowie zum präventiven Schutz vor bodenbürtigen Pathogenen. Die übliche Methode ist die chemische Beizung.

Chemische Saatgutbehandlung

Aber Beize ist nicht gleich Beize. Die Qualitätsunterschiede und Wirkungsspektren der zugelassenen Beizen unterscheiden sich immens. Eine Übersicht der zugelassenen Beizen finden Sie in unseren Beizmittelübersichten. Achten Sie beim Kauf von Saatgut neben einem einheitlichen Beizbild auch auf die deklarierte Aufwandmenge. Diese sollte der zugelassenen Aufwandmenge entsprechen. Nur so kann eine sichere Wirkung gewährleistet werden.

Gleichmäßig gebeizte Wintergerste

Gleichmäßig gebeizte Wintergerste

Für jede Getreideart stehen verschiedene Wirkstoffe und Produkte zur Verfügung, die aber zum Teil starke Unterschiede in ihrer Wirksamkeit aufweisen.

Sie sollten bei der Wahl der Beize auf eine Grundabsicherung gegenüber einigen Pathogenen Wert legen. Besonders gilt das für Krankheiten, die über spätere Pflanzenschutzmaßnahmen nicht kontrolliert werden können. Dazu zählen insbesondere die Brandkrankheiten, Schneeschimmel und Fusarium spp. Bei der Gerste sollten Sie gezielt auf den Schutz gegen die Streifenkrankheit und auch Flugbrand achten, da dieser in den vergangenen beiden Jahren vermehrt aufgetreten ist. Bei Stoppelweizen und Frühsaaten kann der Einsatz einer Beize mit Wirkung gegen die Schwarzbeinigkeit sinnvoll sein. Zu unterscheiden ist bei den Präparaten zwischen einer zugelassenen Wirkung und einer Nebenwirkung. Beim Winterweizen sollte auf die Absicherung gegen Weizensteinbrand und Zwergsteinbrand geachtet werden.

Grundsätzlich gilt:

Eine zugelassene Wirkung bietet die größte Sicherheit zum Schutz des Saatkorns. Auch hier gibt es Ausnahmen, die in einer Resistenzbildung gegenüber bestimmten Wirkstoffen oder der Unterschreitung der zugelassenen Aufwandmengen begründet sein können. Die Nebenwirkung ist bei den meisten Produkten nur schwer einschätzbar. Sie reicht von „werden mit erfasst“ bis zu „Infektionsdruck wird reduziert“. Neben dem Wirkstoff gilt es die zugelassene Aufwandmenge zu beachten. Der Wirkungsgrad und das Wirkungsspektrum können bei reduzierter Aufwandmenge entsprechend abnehmen.

Spurennährstoffbeize?

Der Einsatz von Spurennährstoffbeizen wird in den letzten Jahren immer mehr diskutiert. Die verschiedenen Spurennährstoff-Cocktails sollen für einen zügigeren Feldaufgang und eine bessere Jugendentwicklung sorgen. Das Angebot ist vielfältig und intransparent. Es gilt jedoch bei der Auswahl zu beachten, dass der wesentliche Gehalt an Nährstoffen in der Trockenmasse von mehr als 1,5 % Gesamtstickstoff und 0,5 % Phosphat nicht überschritten werden darf, da die Ausbringung von Saatgut mit einer solchen Beize formalrechtlich verboten ist. Dies gilt für aktiv zugesetzten Stickstoff (eindeutige Deklarierung als Stickstoff (N)), der nicht Bestandteil einer chemischen Verbindung ist oder als Formulierungshilfsmittel dient.

Elektronische Saatgutbehandlung

Neben einer chemischen ist auch eine elektronische Saatgutbehandlung möglich. Die Energie der Elektronen wird so dosiert, dass sie nur geringfügig in das Saatgut eindringen können. Somit werden die auf der Oberfläche und in der Samenschale haftenden Erreger von samenbürtigen Krankheiten abgetötet, während der weiter innen liegende Embryo nicht geschädigt wird. Eine vorbeugende Behandlung gegenüber bodenbürtigen Pathogenen ist mit diesem Verfahren nicht möglich. Die Wirkungsspektren und -grade leiten sich aus Ertragsversuchen im Vergleich zu chemisch gebeiztem und unbehandeltem Saatgut ab.

Vorteile der Elektronenbehandlung sind:

  • Anwenderfreundlichkeit durch Verzicht auf chemische Substanzen
  • Keine Probleme mit Beizstäuben
  • Kein Einfluss auf die Fließfähigkeit des Saatgutes
  • Unverbrauchtes Saatgut kann zu Futterzwecken eingesetzt werden

  • Gehen Sie auf Nummer sicher!

    Wir empfehlen Ihnen als sinnvolle Versicherung den Einsatz einer Saatgutbehandlung mit einem breiten Wirkungsspektrum.

    Bastian Schröder, Leiter Produktion und Logistik International, KWS Getreide
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