Ein klares Statement! Die letzte Frage: Was ist die schönste Geschichte im Zusammenhang mit Rüben aus all Ihren Jahrzehnten als Berater?
Christiansen: Schwierige Frage, denn da fallen mir viele Geschichten nach so langer Tätigkeit ein. Ok, ich erzähle Ihnen zwei! Vor zwei Jahren besuchte eine Gruppe von 32 deutschen Landwirten, Beratern und Veterinären einen meiner Kunden in Dänemark. Dieser Landwirt verfütterte zum damaligen Zeitpunkt schon seit mehr als acht Jahren einsilierte Rüben, der durchschnittliche Milchertrag lag bei 12.800 kg ECM und die Herde besteht jährlich aus 220 Kühen. Die deutsche Gruppe brachte Ausrüstung mit, um den Kot auszuwaschen und die TMR Mischung zu kontrollieren. Jeder aus der Gruppe war der Meinung, dass die Kühe selektiv fressen, die Konsistenz des Kots sehr ungleich sein würde und die Kühe in sehr schlechter und auch unterschiedlicher körperlicher Verfassung sein würden. Sie konnten Futterreste überprüfen und das Ergebnis, mit dem der Analyse der frischen Futtermischung vergleichen. Sie konnten keinerlei Unterschiede finden. Sie wuschen den Kot, keine negativen Feststellungen, der körperliche Zustand lag zwischen 2,75 und 3,25 bei den milchgebenden Kühen mit einer Tagesproduktion von 40 kg ECM. Das gab äußerst lebhafte Diskussionen nach dem Abendessen!
Die zweite Geschichte trug sich dieses Jahr zu und handelt von zwei Landwirten. Sie hatten versucht, sowohl frische als auch einsilierte Rüben zu verfüttern, der eine über einen Zeitraum von einem Monat, der andere über 8 Monate, und hatten aufgehört, weil sie keine Lust hatten, Rüben anzubauen usw. Der Landwirt, der vom 15.11.2019 bis zum 15.12.2019 Rüben verfüttert hatte, hatte sich dazu entschieden, einsilierte Rüben von diesem Jahr in die Ration zu nehmen. Schließlich traf er dann eine Vereinbarung mit einem Pflanzenproduktionsbetrieb, der nun für ihn die Rüben anbaut und ihm die Rüben auf den Betrieb liefert. Er startet nächste Woche mit 4 kg einsilierten Rüben pro Kuh.
Der zweite Landwirt hatte sich auch mit einem Pflanzenproduktionsbetrieb abgesprochen, der ihm auf 45 ha Rüben für 600 Kühe anbaut. Er hatte seinen Betrieb vergangenes Jahr mit einer schwachen Herde übernommen, die einen durchschnittlichen Milchertrag mit 7000 kg ECM aufwies, und ist nun nach 16 Monaten bei einem Schnitt von 9780 kg ECM. Er merkte, dass er mehr für die Milch bekam, wenn die Kühe Rüben bekamen und dass die Kühe wesentlich gesünder geworden waren.
Wir hatten jetzt nicht genug Zeit, um auch noch über den Rübenanbau zu reden, aber auch hier sehe ich eine große Zukunft für den Rübenanbau!
- Umweltfragen – Rüben können ein Teil der Lösung sein, sowohl das Verfüttern von Rüben als auch ihr Anbau!
- Inzwischen gibt es Roboter, und Studien wie auch die Praxis haben gezeigt, dass es möglich ist, den Bedarf an Unkrautvernichtungsmitteln um 75 % zu reduzieren. In allernächster Zukunft werden Roboter mit Kamera in der Lage sein, den Bestand sauber zu halten, ohne Chemikalien einzusetzen.
- Ein höherer Gehalt an Nährstoffen in der Milch könnte zu einer Forderung werden, um die Transportkosten zu verringern.
Seien Sie bereit für die Zukunft! Treffen Sie Entscheidungen darüber, wie sie ihr begegnen und sie anpacken, und eine dieser Entscheidungen könnte pro Rübe sein!
Herzlichen Dank für diesen umfangreichen Einblick in Ihre Tätigkeit und Erfahrungen!
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