Die Maisernte – der Höhepunkt jeder Saison
Die Maisernte beginnt normalerweise ab September. Nach einer langen Wachstums- und Entwicklungsphase wird endlich eingefahren, was gesät wurde. Für jede Kulturart gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen und Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. Mais kann sowohl als Körnermais als auch als Silomais für die Tierernährung oder als Substrat für Biogasanlagen geerntet werden. Während Silomais für die Tierernährung sowie Biogasmais auf die gleiche Weise geerntet werden, unterscheidet sich die Körnermaisernte davon grundlegend. Wir haben für Sie die wichtigsten Unterschiede übersichtlich zusammengestellt.
Die unterschiedlichen Ernteverfahren von Mais
Das Ernteverfahren für Silomais für die Fütterung und Energiemais als Substrat für die Biogasanlage unterscheidet sich nicht. Lediglich die Kriterien der Sortenwahl sind unterschiedlich.
Beim Silomais wird mit dem Feldhäcksler die nahezu komplette oberirdische Biomasse geerntet. Der optimale Erntetermin richtet sich nach dem TS-Gehalt der Gesamtpflanze und liegt zwischen 30 – 35 % TS. Sowohl ein zu früher als auch ein verspäteter Erntetermin hat negative Folgen auf Ertrag, Qualität und Silierfähigkeit von Silomais.
Daher hat der optimale Erntezeitpunkt großen Einfluss auf den Erfolg im Silomaisanbau. Das myKWS Tool SAT TS-Monitoring hilft Ihnen, den optimalen Erntetermin zu treffen und somit optimale Erträge und Qualitäten zu erzielen.
Sie produzieren Maissilage? Unser Silage-Manager zeigt die wichtigsten Punkte, um ausgezeichnete Silagequalität zu erzeugen. Schauen Sie zudem, auf welche Punkte Sie bei der Lagerung im Silo achten müssen.
Die bei der Körnermaisernte gewonnenen Körner sind sowohl für die Fütterung, als auch für die menschliche Ernährung geeignet. Um ein möglichst trockenes Erntegut zu gewinnen, wird der Körnermais am Ende der Vegetationszeit geerntet. Hierfür werden auf die Erfordernisse der Körnermaisernte angepasste Mähdrescher verwendet.
Die Ernte von Körnermais lässt sich durch folgende Merkmale charakterisieren:
- Die Ernte findet am Ende der physiologsichen Reife mit dem Mähdrescher ab ca. 35 % Feuchte im Korn statt
- Ein spezieller Körnermais-Erntevorsatz ist erforderlich (sog: „Maisgebiss“)
- Das Ziel: eine niedrige Kornfeuchte (mindestens unter 35%, besser <30%) um geringere Trocknungskosten zu erreichen
- geringe Anteile an Bruchkorn, um einen hohen Anteil vermarktungsfähiger Ware zu erzielen
- Dent x Dent Hybriden weisen bei einer Kornfeuchte unter 30% eine bessere Wasserabgabe auf, das sog. Dry-down. Dadurch kann auf günstigen Standorten trockenerer Körnermais geerntet werden. Dem gegenüber beginnt die Wasserabgabe später als bei Dent x Flint Hybriden, die etwas besser an nordeuropäische Klimate angepasst sind.
Der richtige Erntezeitpunkt von Mais ist wichtig!
Der Zeitpunkt der Ernte entscheidet nicht nur über die Qualität des Erntegutes, er ist auch von entscheidender Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit des Silomaisanbaus. Der optimale Zeitpunkt vereint höchste Hektarerträge, hohe Gehalte an Inhaltsstoffen, hohe Verdaulichkeit, eine gute Silierfähigkeit und geringe Substanzverluste.
Stellt Mais die Hauptkomponente im Grundfutter dar (maisbetonte Ration), liegt der optimale TS-Gehalt bei 28-35 %.
Bei Ergänzungsfutter zu Gras (grasbetonte Ration) liegt der Wert bei 30-36 %. Ein zu früher oder zu später Erntetermin kann sich negativ auswirken.
Folgen eines zu frühen Erntezeitpunkts
(TS-Gehalt <28%)
- Verringerte Futteraufnahme
- Sickersaftbildung
- Stärkeverluste
- Nährstoffverluste
- Fehlgärungen
Folgen eines zu späten Erntezeitpunkts
(TS-Gehalt >36%)
- Verringerte Futteraufnahme
- Ertragsrückgang
- Abnahme der Verdaulichkeit
- Gefahr der Nacherwärmung
- Qualitätsverluste
- Fehlgärungen
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Wichtig: Stoppelbearbeitung nach der Maisernte
Eine intensive Stoppel- und Bodenbearbeitung nach der Maisernte ist eine sehr gute Maßnahme zur Maiszünslerbekämpfung sowie zur Fusarienbekämpfung in der Folgekultur. Verschiedene Versuche haben gezeigt, dass durch den Einsatz von Mulchern nach der Maisernte sowohl die Anzahl der Maiszünslerlarven als auch der Fusarienbefall in der Folgekultur wesentlich reduziert werden können. Durch den verringerten Fusarienbefall wird auch die Gefahr zu hoher DON-Gehalte, beispielsweise im folgenden Winterweizen, deutlich minimiert.
Dafür ist eine intensive Zerkleinerung der Maisstoppeln besonders wichtig. In der folgenden Grafik ist die Zerkleinerungsqualität von verschiedenen Mulchern dargestellt.
Es gibt durchaus Unterschiede in der Zerkleinerungsqualität der Maisstoppeln bei den verschiedenen Mulchern. Am besten hat in diesem Versuch der Schlegelmulcher mit großen Hammerschlegeln abgeschnitten.