KWS professionalisiert weiterhin die Aktivitäten im Ökolandbau
Bis zum Jahr 2030 will die EU im Rahmen ihrer Farm-to-Fork Strategie einen Anteil biologisch bewirtschafteter landwirtschaftlicher Flächen von 25 Prozent erreichen. Ambitionierte Ziele, die KWS als Unternehmen durch die weitere und gezielte Professionalisierung der Aktivitäten im Ökolandbau unterstützt.
Die Nachfrage von Verbrauchern nach ökologisch erzeugten Produkten steigt und auch immer mehr landwirtschaftliche Betriebe stellen auf ökologischen Landbau um oder zeigen Interesse. Laut Angaben der AMI (Agrarmarkt Informationsgesellschaft) wurden in Deutschland im Jahr 2021 rund 10,8 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche von insgesamt 35.716 Betrieben ökologisch bewirtschaftet. Gegenüber dem Jahr 2010 ist das nahezu eine Verdopplung in allen Bereichen. Dennoch sind die Ziele für das Jahr 2030 hoch gesteckt und werden eine Herausforderung sein. „Die Ökolandwirtschaft kann und muss weiter professionalisiert werden, um diese Ziele zu erreichen. Neueste Sorten, die speziell für den Anbau unter Ökobedingungen selektiert wurden, sind hierfür ein essenzieller Schlüssel.“ Davon ist Markus von Kameke, der den Geschäftsbereich für Ökologische Landwirtschaft bei KWS leitet, überzeugt.
Um der steigenden Nachfrage von Landwirten gerecht zu werden, baut KWS die Ökoexpertise sukzessive aus, ebenso wie die landwirtschaftlichen Betriebe, auf denen das KWS Sortenportfolio zu sehen ist. „Bisher haben sich unsere Aktivitäten auf das ökologisch bewirtschaftete Klostergut Wiebrechtshausen sowie zwei weitere Betriebe in Brandenburg und Bayern konzentriert, auf denen wir unsere Sorten geprüft haben“, berichtet Harmen Gehrke, KWS Regionalexperte für Ökosaatgut in Norddeutschland. „Jetzt kommen weitere Standorte in Mitteldeutschland, Nordostdeutschland und Bayern hinzu.“ Ziel bei der strategischen Platzierung dieser Ortswahl ist, die unterschiedlichen Standortbedingungen in Deutschland abzubilden und Landwirte über die regional passende Sortenwahl zu informieren. Zu sehen sind die Sorten zudem nicht in Exaktparzellenversuchen, sondern auf Flächen, die praxisüblich bearbeitet werden. Pierre Kling, KWS Regionalexperte für Ökosaatgut in Süddeutschland, erläutert: „Wir können Landwirte so viel besser beraten in Bezug auf passende Produkte und Sorten. Wir geben unsere Erfahrungen und Expertise aber auch zu Fruchtfolgen oder bei anbautechnischen Fragestellungen gerne weiter.“
Harmen Gehrke (38 Jahre) ist seit Dezember 2021 als Regionalexperte für KWS in der Region Nord unterwegs. Zuvor hat er 6 Jahre lang in der ökologischen Ackerbauberatung gearbeitet. Nach seinem Studium übernahm er den elterlichen Betrieb und führt diesen seitdem in einer ökologischen Wirtschaftsweise. Harmen Gehrke: „Für mich ist es sehr spannend, den ökologischen Landbau auf nationaler und internationaler Ebene bei KWS weiterzuentwickeln. Ich möchte zudem den Dialog zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft stärken und mit einigen Klischees im Agrarsektor aufräumen.“
Bettina Jorek (49 Jahre) ist seit Januar 2007 als Produktmanagerin Öko-Saatgut für KWS deutschlandweit unterwegs. Neben den Kernaufgaben des Produktmanagements war sie für die Sortenentwicklung, den Agroservice und für die Anbau- und Sortenberatung der Kunden zuständig. Durch Stärkung des Öko-Teams liegt nun der Fokus ihrer Arbeit auf dem Portfolio- und Produktmanagement. Bettina Jorek: „Ich bin nach wie vor begeistert davon, den Kunden leistungsstarke Produkte entlang ihrer Fruchtfolge anbieten zu können und so einen Betrag für ihren wirtschaftlichen Erfolg im Ökolandbau leisten zu können. Die künftigen Herausforderungen werden in der Landwirtschaft nicht kleiner, dennoch blicke ich gespannt in die Zukunft, denn ein Problem ist „nur“ eine Aufgabe, für die noch eine Lösung zu finden ist. Ich bin mir sicher, dass die Kombination aus Erfahrungsaustausch, genetischer Vielfalt der Züchtungsprogramme und die Weiterentwicklung der digitalen Möglichkeiten eine solide Basis für die Zukunft darstellen.“