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#RübeForFuture

Investitionen in die Zukunft der Rübe

28.04.2020

Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen ist die Zuckerrübe eine strategisch wichtige Kulturart und wir investieren weiterhin stark in ihre Züchtung.

206 Mio. Euro Investition in Forschung und Entwicklung

Im Jahr 2018/19 wurden 18,5 % des Jahresumsatzes in Forschung und Entwicklung investiert. Ein Großteil dieser Summe wird für die Zuckerrübenforschung und die Saatgutproduktion aufgewendet, um weiterhin die Entwicklung voranzutreiben, und das, obwohl sich die globale Anbaufläche reduziert. Weltweit arbeiten über 360 Fachleute in Forschung und Entwicklung an 50 rüben-spezifischen Projekten. Insgesamt wird an 16 Zuchtstationen an dieser Kultur geforscht. Die entwickelten Sorten werden in 40 Ländern angebaut. Zudem beteiligen wir uns an öffentlich geförderten Forschungsprojekten, die sich mit der Grundlagenforschung beschäftigen.

Züchtung made in Germany gegen Krankheiten und Schädlinge

Aktuelle leistungsstarke Zuckerrübensorten kombinieren zunehmend mehrere Resistenz- und Toleranzeigenschaften, um sich selbst gegen eine Vielzahl von Krankheiten und Schädlingen schützen zu können. Die Züchtung arbeitet an Zuckerrübensorten, die an neue pflanzenbauliche Herausforderungen (Pflanzenschutzmittel, resistente Pathogene) angepasst sind und somit den unterschiedlichen Standortanforderungen gerecht werden.

Dabei können die Auswahlentscheidungen in der Züchtung durch den Einsatz neuester Markertechnologien schneller und wesentlich präziser getroffen werden. Die markergestützte Selektion ermöglicht es uns, Ihnen Hochleistungssorten zur Verfügung zu stellen. Diese werden mit den neuesten Resistenzkombinationen in möglichst kurzer Zeit ausgestattet. Durch die neuen Züchtungstechnologien hat sich die Zahl der verarbeiteten Datenpunkte in den letzten neun Jahren von 20 Millionen auf ca. 1,6 Milliarden erhöht. Mit Hilfe dieser Anstrengungen kann die Züchtung einer neuen Sorte um zwei bis drei Jahre beschleunigt werden. Der züchterische Ertragsfortschritt von Zuckerrüben liegt bei ca. 2 % jährlich, d.h. bei etwa zwei Tonnen mehr Rübenertrag pro Hektar mit jedem Jahr.

#RübeForFuture – Investitionen in die Zukunft der Rübe

#RübeForFuture – Investitionen in die Zukunft der Rübe

Nematoden

Der Zuchtfortschritt zeigt sich insbesondere bei den Nematodentoleranten Sorten. Sowohl unter als auch ohne Nematodenbefall bieten unsere Sorten die Grundlage für hohe Erträge. Die Nematodentolerante Sorte LUNELLA KWS (2018) hat einen um 22 % höheren relativen bereinigten Zuckerertrag als die erste Nematodentolerante Sorte PAULETTA KWS (2005) und ist ein gutes Beispiel für den Zuchtfortschritt bei KWS (Abb.1).

Cercospora

Die bisherige Cercosporatoleranz korrelierte negativ mit einem geringeren Zuckerertrag. Je höher das Toleranzniveau, desto geringer war der Zuckerertrag. Mit klassischer Züchtung ist es uns gelungen eine neue Dimension in der Cercosporatoleranz zu erzielen, indem eine neue Toleranzquelle erforscht wurde. Eine Zulassung wird für eine Rizomaniatolerante Sorte und eine Nematodentolerante Sorte, jeweils mit der neuen blattgesunden Genetik für 2021 erwartet. Unsere Sorten mit der neuen, blattgesunden Genetik bieten ein sehr hohes Toleranzniveau und liefern damit das Potenzial für höchste Ertragsleistung, damit auch auf Risikoflächen gesunde Pflanzen hohe Erträge liefern und wettbewerbsfähig bleiben (Abb. 2). Dadurch wird der Rübenanbau nachhaltiger und die Kostenstruktur optimiert.

Rizomania Protect 2.0

Seit einigen Jahren kommt es regional in Europa zu einer Überwindung der Rizomaniatoleranz bei Sorten mit einfacher Toleranzquelle. Eine Bekämpfung mit Pflanzenschutzmaßnahmen ist nicht möglich. Der Rizomania- Befall führt zu hohen Ertragsverlusten und geringen Zuckergehalten. Vor einem Schaden schützen unsere Rizomania Protect 2.0 Sorten (z.B. CALLEDIA KWS), da sie mehrere Toleranzquellen gegen Rizomania besitzen (Abb. 3).

Modernisierung und Expansion der Saatgutproduktion

In vier Saatgutaufbereitungsanlagen arbeiten wir an der Bereitstellung von über 350 Sorten für alle Märkte. Über 2,5 Millionen Euro wurden zuletzt in Saatguttechnologien, wie z.B. Keimungsbeschleunigungen, neue Beizen und Biologicals investiert. Biologicals sind Biostimulanzien, die Nährstoffe mobilisieren, Stickstoff binden, die pflanzliche Abwehr stärken und das Wurzelwachstum anregen und damit eine Alternative für den chemischen Pflanzenschutz darstellen. Durch die Anzahl an Sorten und unterschiedlichen Beizen werden mehr kleine Partien produziert, die auf den individuellen Kundenbedarf angepasst sind. Weiterhin benötigt die neue Produktionslinie Conviso® Smart eine strikt getrennte Aufbereitungslinie, um Vermischungen mit anderem Saatgut zu verhindern.

Qualitätsmanagement

Von der Ernte des Saatguts bis zur fertigen Pille werden sechs Verarbeitungsschritte durchlaufen, in denen das Saatgut geerntet, gereinigt, poliert, pilliert und mit Insektiziden und Fungiziden versehen wird (Abb. 4). Um die gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätsstandards sogar zu übertreffen, werden nach jeder Fertigungsstufe eine Vielzahl an Untersuchungen und Analysen durchgeführt, um die Güte des Saatguts beurteilen zu können. Jährlich werden dabei über 54.000 Proben gezogen und kontrolliert. Die Qualitätsanalysen umfassen z.B. optische Untersuchungen wie das Röntgen von Saatgut, was bereits seit Jahren ein fester Bestandteil der Qualitätskontrolle ist.

Weitere Methodiken zur visuellen Bewertung von Saatgut sind technische Reinheitsuntersuchungen auf Pillenbruch und Messungen über eine robotergesteuerte Anlage zur Bewertung der Keimgeschwindigkeit.

Ferner liefern verschiedene Keimfähigkeitsuntersuchungen einen der wichtigsten Beiträge zur Bewertung der Saatgutqualität. Diese werden begleitend zu allen Fertigungsstufen durchgeführt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die genetische Reinheit des Saatguts. Mittels molekularer Marker wird das Saatgut diesbezüglich untersucht, um Hinweise auf Fremdbefruchtung oder Saatgutvermischungen zu bekommen. All dieser Aufwand ist notwendig, damit nur Saatgut mit besten Qualitätseigenschaften an Sie geliefert wird und das volle Ertragspotenzial ausgeschöpft werden kann.

Wir bieten Ihnen darüber hinaus ein breites Spektrum an persönlichen und digitalen Beratungs- und Serviceleistungen für die Zuckerrübe an.

Durch die hohen Investitionen in der Züchtung, den technologischen Fortschritt und den hohen Qualitätsstandard unterstützen wir Sie bei einem wirtschaftlichen und nachhaltigen Rübenanbau.

Abb. 4: Schritte der Saatgutaufbereitung

#RübeForFuture

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Ihr Ansprechpartner

Marie Sophie Bruns, AgroService Vertrieb, Deutschland/Österreich, Business Unit Zuckerrüben
Marie Sophie Bruns
AgroService Vertrieb, Deutschland/Österreich, Business Unit Zuckerrüben
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