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Wie Zwischenfrüchte die Landwirtschaft verändern

Der Anbau von Zwischenfrüchten gewinnt in der modernen Landwirtschaft zunehmend an Bedeutung. KWS beantwortet die wichtigsten Fragen und zeigt, wie vielseitig Zwischenfrucht-Mischungen eingesetzt werden können.

Was sind Zwischenfrüchte?

Zwischenfrüchte und Zwischenfrucht-Mischungen sollen eine bestehende Fruchtfolge ergänzen, auflockern und in vielerlei Hinsicht zu einer Verbesserung des Anbausystems beitragen. Zwischenfrüchte werden zwischen den Hauptkulturarten angebaut, in der Regel nach einer Getreidevorfrucht. Hauptkulturen sind Mais, Zuckerrüben, Weizen, Roggen, Gerste, Raps, Hafer und Leguminosen. Zwischenfrüchte, zum Beispiel Ölrettich, Senf oder Phacelia, dienen hauptsächlich als Gründüngung (Nährstoffe werden gespeichert und dann wieder freigesetzt) oder als Futter für Nutztiere.

Zwischenfrüchte wirken nicht nur durch eine dauerhafte Bodenbedeckung positiv auf den Boden – der Anbau von Zwischenfrüchten hat eine direkte Wirkung auf die Bodenfruchtbarkeit und somit auch positive Auswirkungen auf den Kulturpflanzenanbau.

Die unterschiedlichen Arten in einer Mischung durchwurzeln den Boden in verschiedenen Tiefen. Die Wurzeln geben Ausscheidungen (Exsudate) ab und reichern den Boden mit Humus an. Das Bodenleben wird erheblich angeregt – regelrecht „gefüttert“. Durch die höhere biologische Aktivität im Boden und durch die Ausscheidungen der Pflanzenwurzeln selbst, werden Nährstoffe mobilisiert und stehen so in pflanzenverfügbarer Form für die Folgefrucht bereit.

Warum sind Zwischenfrüchte wichtig?

Zwischenfrüchte haben für die Landwirtschaft aus unterschiedlichen Gründen eine enorme Bedeutung. Zwischenfrüchte bzw. Zwischenfrucht-Mischungen…

... lockern Fruchtfolgen auf.
... schließen Anbaulücken.
... dienen dem Erosionsschutz.
... fördern die Unterdrückung von Unkräutern.
... binden CO2 und tragen zum Humusaufbau bei.
... erhöhen die Wasseraufnahmefähigkeit der Böden.
... verbessern die Bodenstruktur.
... mobilisieren und konservieren wertvolle Nährstoffe.
... fördern das Bodenleben und die Insektenvielfalt.

Angebaute Zwischenfrüchte dienen zahlreichen Lebewesen als Lebensraum und Nahrungsquelle. Gerade in der kalten Jahreszeit (Herbst und Winter), in der Lebewesen ein begrenztes Angebot an Habitaten zur Verfügung steht, bieten Zwischenfrüchte entsprechenden Raum. In der oberirdischen Blattmasse finden zum Beispiel Vögel Schutz vor ihren Prädatoren. Hasen, Kaninchen, Insekten und Wild dient der Aufwuchs als Habitat.

Unterschiedliche Vegetationszeiten sorgen dafür, dass sich Bodenlebewesen von abgestorbenen Zwischenfruchtresten, von organischem Material, Pflanzenwurzeln, Kot von anderen Tiergruppen, Streu- und Ernteresten ernähren und/oder an der Bodenoberfläche sowie im Erdboden leben können.

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Die Eignung und Auswahl der Zwischenfrüchte hängen sehr stark von dem oder den Anbauzielen und Rahmenbedingungen ab, die im Vordergrund stehen. Oberste Priorität: Eine Mischung finden, die zu den Hauptkulturarten der Fruchtfolge passt. Die Zwischenfrucht-Mischung darf keine zusätzlichen ackerbaulichen Probleme hervorrufen. So sollten z.B. in Rapsfruchtfolgen keine weiteren Kreuzblütlerarten für den Zwischenfruchtanbau verwendet werden. Alle weiteren Prioritäten hängen wiederum von den Flächenbedingungen und den betrieblichen Strukturen ab.

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