Sie befinden sich auf der KWS Website für Deutschland. Für diese Seite existiert eine alternative Seite für Ihr Land: Möchten Sie jetzt wechseln?
Jetzt wechseln

Anbauhinweise Sommergetreide und Körnererbsen

Für die Aussaat von Sommergetreide und Erbsen gilt grundsätzlich das Motto: Saatbett vor Saatzeit! Gerade mit Blick auf die in den vergangenen Jahren vorherrschende Vorsommertrockenheit sind frühe Saattermine meist im Vorteil, dennoch gilt es die Sommerungen nicht in den Boden zu schmieren. Das Saatbett sollte ausreichend abgetrocknet sein: unten fest, oben locker. Muss in diesem Jahr aufgrund von z.B. Fahrspuren tiefer bearbeitet werden, unterbricht dies die Kapillarität des Bodens und es sollte auf eine ausreichende Rückverfestigung geachtet werden.

Körnererbsen benötigen eine Keimtemperatur von 4 °C und die Jungpflanzen haben eine Frosttoleranz von -4 (-5) °C, was es im Hinblick auf den Saattermin zu beachten gilt.

Angaben zur Saatzeit, -tiefe und -stärke sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

  Körnererbse Sommerhybrid-roggen Sommergerste Sommerweizen Sommerhafer
Saatzeit Anfang/Mitte März bis Anfang April Ab Februar bis Mitte März Ende Februar bis Anfang April Ab Februar bis Mitte März Ab Februar bis Ende März
Saattiefe 4-6 cm 2-3 cm 2-4 cm 2-4 cm leichte Standorte:
3-4 cm
schwere Standorte:
2-3 cm
Saatstärke 70-90 Kö/m² 270 Kö/m² 280-400 Kö/m² 400-450 Kö/m² 300-350 Kö/m²

Eine standortspezifische Aussaatstärkenempfehlung finden Sie hier: Zum Aussaatstärke-Rechner

Bezüglich der Stickstoffdüngung (N-Düngung) des Sommergetreides kann diese grundsätzlich in zwei Gaben aufgeteilt werden. Je später allerdings der Saatzeitpunkt ist, umso höher sollte die Gabe vor der/ zur Saat ausfallen beziehungsweise eine frühe Nachdüngung erfolgen. Gerade auf Standorten mit regelmäßiger Frühjahrstrockenheit sollte die 2. Gabe bereits zu EC 13/14 gestreut werden.

Stickstoffverteilung (des Düngebedarfs laut Düngebedarfsermittlung):

Saatzeit früh/normal spät
N1: vor/zur Saat 1/2 - 2/3 1
N2: EC 13/14 bzw. EC 29/30 1/2 - 1/3 -

Bei einer Sommerbraugerste fällt die Düngung deutlich geringer aus als bei einer Futtergerste. Ziel ist, dass während der Bestockung und des Schossens ausreichend Stickstoff für die Ährenanlage und Kornbildung vorhanden ist. In der Kornfüllungsphase jedoch sollte Stickstoff knapp sein, um die Einlagerung von Stickstoff in das Korn einzuschränken. Eine Spätdüngung sollte nicht durchgeführt werden. Auf organische Dünger ist bei Braugerste zu verzichten!

Eine N-Düngung von Körnererbsen ist aufgrund der Luftstickstoffbindung durch die Knöllchenbakterien nicht notwendig und kann sogar hemmend auf die Aktivität der Bakterien wirken. Phosphor und Kali sind hingegen wichtig. Weiterhin sollte die Mikronährstoffversorgung mit Bor, Mangan, Molybdän und Kupfer sichergestellt sein (beste Wirkung bei Ausbringung zur Blüte). Eine ausreichende Mikronährstoffversorgung gilt auch für der Sommergetreide.