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Raps 2025

23.06.2021

Raps ist ein wichtiges Fruchtfolgeglied und bietet viele Vorteile. Besonders wertvoll sind unbestritten die positiven Effekte auf den Ertrag der Folgekulturen. Der Rapsanbau stellt den Landwirt zugleich vor Herausforderungen. Die Resistenzsituation bei den Schädlingen mit wenigen zur Verfügung stehenden Wirkstoffgruppen im Griff zubehalten, ist nicht leicht. Die schärferen Auflagen der Düngeverordnung führen zur Verringerung der Stickstoffdüngung. Sorten mit hoher N-Effizienz werden zukünftig eine große Rolle spielen. Die Fungizidauswahl wird sich zukünftig reduzieren, sodass in bestimmten Situationen der Raps nicht mehr so gut gegen Auswinterung, Krankheiten und Lager unterstützt werden kann. Trotz der Herausforderungen wird im „THÜNEN Report 82“ aus dem Jahr 2020 ein Anstieg der Ölsaaten um 20 % bis zum Jahr 2030 prognostiziert, wobei der Winterraps den Hauptteil einnimmt.

Was kann die Züchtung der KWS leisten?

In den vergangenen Jahren wurde die KWS Rapszüchtung neu aufgestellt mit dem Ziel, 20 % Marktanteil in Europa zu erreichen und ein führender Anbieter zu werden. Bei der Neuausrichtung wurde die Rapszüchtung in zwei Programme geteilt: in einen maritimen Teil und einen kontinentalen Teil. So werden gezielt für die beiden Großräume Sorten gezüchtet. Dabei können gerade im Überlappungsbereich auch Sorten für beide Großräume interessant sein. Aus dem aktuellen Portfolio ist ALLESANDRO KWS so eine Sorte, die in Frankreich bereits erfolgreich angebaut wird und in Deutschland zur Ernte 2021 in allen LSV steht.

Bei der Züchtung in den beiden Teilen liegt der Fokus auf den zukünftigen Herausforderungen im Anbau. Um zukünftig erfolgreiche Rapssorten in die Praxis zu bringen, wird weit über das Merkmal Ertrag hinaus selektiert. Neben Phoma lingam wird in der Rapszüchtung an weiteren Themen gearbeitet wie der Schotenplatzfestigkeit, dem Wasserrübenvergilbungsvirus, Kohlhernie, Sklerotinia s. und Verticillium. Darüber hinaus wird geprüft, inwiefern tierische Schaderreger über die Pflanzenzüchtung eingedämmt werden können. Erster Meilenstein ist eine KWS Sorte, die ein neues Phoma-Resistenzgen besitzt. Es handelt sich um das Resistenzgen RlmS. Phoma lingam ist in Deutschland weit verbreitet und hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder zu Schäden geführt. Bei moderatem Befall können Ertragsverluste von 10 - 20 % auftreten. Unter starkem Befall können durch verringertes TKG, Lager und Notreife Ertragsverluste bis zu 60 % auftreten (Prof. Dr.Paul).

Wie ist die Situation?

Viele Sorten sind durch das Gen Rlm7 gegen Phoma lingam geschützt. In Frankreich gibt es erste Brechungen von Rlm7. Dr. Andreas Gertz, verantwortlich für die Rapszüchtung bei KWS, sagt: „Es ist eine Frage der Zeit, wann es auch in unseren Regionen zu Resistenzbrüchen kommt.“ Mit dem neuen Resitenzgen RlmS ist Raps sehr gut gegen Phoma-Befall geschützt.

Phoma lingam starker Befallsdruck

Phoma lingam starker Befallsdruck

Wie kann der Rapsanbau sicherer werden?

Neben der klassischen Züchtung wird nach weiteren Möglichkeiten gesucht, die den Rapsanbau sicherer machen können. Die zum Teil sehr trockenen Aussaatbedingungen der letzten Jahre waren für die Bestandsetablierung im Herbst schwierig. In Versuchen hat sich der Einsatz von kombinierten Beizen als vorteilhaft gezeigt. So wurde an einem Standort in Rheinland-Pfalz Anfang September ein Versuch mit und ohne eine Beizkombination angelegt. Die Beizkombination heißt INITIO und enthält ein Fungizid, Zink, Mangan und Huminsäuren. Der Versuch wurde mit der Sorte ERNESTO KWS angelegt. Die Aussaat erfolgte am 04.09.2020 in ein trockenes Saatbett mit 45 Kö/m2. Der erste Niederschlag fiel erst am 25.09.2020. Unter den schwierigen Bedingungen sah die Variante mit INITIO deutlich besser aus. Mit einer Drohnenaufnahme am 26.10.2020 wurden beide Varianten im Bild festgehalten.

Mit 41 Pflanzen/m2 entwickelte sich ein besserer Bestand als ohne INITIO mit 32 Pflanzen/m2. Bei der Wurzelbonitur wurden dann auch deutliche Unterschiede bei der Länge der Hauptwurzel, dem Wurzelhalsdurchmesse rund den Seitenwurzeln festgestellt.

Versuch in Pillig (Rheinland-Pfalz), Drohnenaufnahme

Versuch in Pillig (Rheinland-Pfalz), Drohnenaufnahme

Gibt es weitere Möglichkeiten, den Rapsanbau abzusichern?

In einigen Regionen gibt es seit dem Verbot der Neonicotinoide einen starken Befall mit der Kleinen Kohlfliege und dem Rapserdfloh. Zur Aussaat 2021 bietet KWS gegen die beiden genannten Schädlinge INITIO INSECT+ an. In dieser Beize ist das bereits bekannte Lumiposa 625 FS enthalten gegen den starken Befall der Larven der Kleinen Kohlfliege und zusätzlich noch Buteo start. Buteo start kann den Schaden durch frühen Erdflohbefall bis zum 3. Laubblatt reduzieren. Abhängig vom Auftreten des Erdflohs und unter Berücksichtigung der Bekämpfungsrichtwerte können nachfolgend Insektizid Maßnahmen erforderlich werden. Insbesondere wenn die Erdflohaktivität stark und lang anhaltend im Herbst ist. Buteo start sollte Teil des integrierten Pflanzenschutzes bei der Kontrolle des Erdflohs sein. Zur Bekämpfung in der Spritzanwendung gegen Erdflöhe sind zurzeit nur Pyrethroide der Klasse II zugelassen. Gegen diese Wirkstoffgruppe liegen bereits in weiten Bereichen von Deutschland Resistenzen vor. Der Fachausschuss für Pflanzenschutzmittelresistenzen rät dazu, nur in dringenden Fällen Pyrethroide der Klasse II gegen Erdflöhe einzusetzen.

Wie ist die Situation?

Auf den Pyrethroiden (IRAC* 3A) lastet ein sehr starker Selektionsdruck bei der Erdflohbekämpfung. Es gibt in Deutschland schon sehr viele nachgewiesene resistente Rapserdfloh-Populationen. Ohne eine zweite Wirkstoffgruppe oder Bekämpfungsansatz verlieren die Pyrethroide noch schneller Ihre Wirkung gegen den Erdfloh. Mit Buteo start (IRAC 4D) kann der Frühbefall reduziert werden und es ist ein wichtiger Baustein in einem wirkungsvollem Resistenzmanagement, da es einen anderen Wirkort und Wirkmechanismus hat als die Pyrethroide. Zusätzlich benötigen wir die Absicherung gegen die Kleine Kohlfliege mit Lumiposa 625 FS, auch in Regionen mit kleineren Populationen.

links KWS ERNESTO mit INITIO  -  rechts KWS ERNESTO

links KWS ERNESTO mit INITIO - rechts KWS ERNESTO

Wurzelbonitur

Fazit

Mit Sorten, die gegen verschiedenste Einflüsse agronomische Vorteile bieten, kann man dem zunehmenden Anbau beruhigt entgegen gehen. Auch unter schwierigen Bedingungen ist es wichtig, verlässliche homogene kräftige Bestände zu etablieren. Innovative Services rundum den Anbau unterstützen die Landwirte beim Anbau von KWS Winterraps.

Zur Aussaat steht Ihnen der Raps-MehrWert-Service zur Absicherung des Rapsanbaus sowie ein Tool zur teilflächenspezifischen Aussaat im Winterraps unter www.mykws.de zur Verfügung.

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Ihr Ansprechpartner

KWS Andreas Krull
Andreas Krull
Produktmanagement Raps & Sonnenblume
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