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Was ist eine „Saatgutbehandlungseinrichtung mit Qualitätssicherungssystemen zur Staubminderung“?

Und warum das wichtig für den Landwirt ist!

18.08.2021

Im Rahmen der Zulassung neuer Beizmittel in Deutschland bekommen Saatgutaufbereitungsbetriebe die Anwendungsauflage NT 699 x. Diese besagt, dass eine Anwendung nur in professionellen Saatgutbehandlungseinrichtungen vorgenommen werden darf. Diese Einrichtungen sind in der Liste "Saatgutbehandlungseinrichtungen mit Qualitätssicherungssystemen zur Staubminderung" des Julius-Kühn-Instituts aufgeführt.

Was heißt dies konkret für den Saatgutaufbereitungsbetrieb?

Bisher haben die Aufbereitungsbetriebe an den beiden etablierten Qualitätssicherungssystemen QSS des GFZS und QualityPLUS der KWS teilgenommen.

Um nun den Anforderungen an die NT 699 x Rechnung zu tragen, ist eine Zertifizierung über den Systemgeber SeedGuard (ein Zusammenschluss von Organisationen und Verbänden der deutschen Saatgutwirtschaft) oder alternativ über das Julius-Kühn-Institut notwendig. Hier konzentriert man sich ganz gezielt auf die Analyse des Beizprozesses mit allen damit einhergehenden notwendigen Dokumentationen. Überdies ist die Qualitätsfähigkeit einer Beizstelle über definierte Probebeizungen zur Absicherung von Beizrezepturen sowie einer produktionsmengenabhängigen Überprüfung der Fertigware sicherzustellen. An speziellen Ringtests teilnehmende Labore untersuchen die in den Anlagen generierten Proben auf ihren Beizgrad und Heubachwert (Staubwert).

Was kann ein Züchter tun, um die Aufbereitungsbetriebe hier bestmöglich zu unterstützen?

Bedingt durch den gemeinsamen Ursprung der Checklisten von SeedGuard und des JKIs gibt es eine große Schnittmenge mit den bisherigen, bereits seit 11 Jahren zur Anwendung kommenden, QualityPLUS-Audits der KWS.

Folglich hat auch die KWS das Winterhalbjahr genutzt und unter Einbeziehung sämtlicher interessierter Verbände der Saatgutbranche eine All-in-One Lösung gesucht. Herausgekommen ist eine modulare SeedGuard-Checkliste, die sowohl die bekannte, redaktionell angepasste Getreide-Checkliste als auch ein freiwillig zu überprüfendes Zusatzmodul Saatgutqualität beinhaltet.

Letzteres wird sowohl den QSS als auch den QualityPLUS Anforderungen gerecht und wird durch beide Systemgeber vollumfänglich anerkannt. Somit besteht nun erstmals die Möglichkeit, beide Aspekte in einem Audit und bei entsprechender Vorbereitung auch an einem Tag abzubilden, was gegenüber den bisherigen Praktiken eine enorme Erleichterung für die Aufbereitungsbetriebe darstellt.

Wir hoffen, auf diesem Wege gemeinsam mit der Saatgutbranche einen transparenten Weg zu finden, um die Vorteile der chemischen Beizmittel unter Einhaltung der Guten Fachlichen Praxis auch zukünftig nutzen zu können.
Andreas Otte, Leiter Produktion und Logistik KWS Getreide

Und was hat jetzt der Landwirt davon?

Vor dem Hintergrund des weiterhin gegenwärtigen Drucks von relevanten Pflanzenpathogenen unter zu erwartendem weiteren Wegfalls von beizrelevanten Wirkstoffen sieht die KWS den Einsatz von bestmöglichem Beizschutz als unumgänglich an. Daher setzt KWS eine entsprechende Zertifizierung im Rahmen der Z-Saatgut-Produktion seiner Vertriebspartner ab dem 01.07.2023 als obligatorisch voraus.

"Wir bereiten jetzt mittlerweile seit 30 Jahren in einem engen partnerschaftlichen Verhältnis Hybridroggen für die KWS auf. Die Saatgutqualität hat dabei immer höchste Priorität, sodass für uns, auch im Hinblick auf die zum 01.07.2021 erfolgte Betriebsübergabe an unsere beiden Söhne Arne und Henning, die SeedGuard-Zertifizierung selbstverständlich war."

Preisübergabe an die Beecken GbR für den ersten Platz des Hybridroggenqualitätswettbewerbs der Ernte 2020

(von links: Torsten Schwerdt, Cornelis Droog, Carsten Beecken, Henning Beecken, Arne Beecken und Helmut Beecken)

Hinter den Kulissen der Saatgutproduktion

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