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    Verfahren zur Rübenlagerung und -silierung

Einsatz frischer Zuckerrüben

Zwischen September und Februar des Folgejahres ist die Verwertung frischer Zuckerrüben in der Ration die einfachste und günstigste Möglichkeit und sichert die Versorgung über ein halbes Jahr. Während der Lagerung der Zuckerrüben treten allerdings gewisse Trockenmasserverluste durch Veratmung auf. Durch eine Optimierung der Ursachen können diese Lagerungsverluste jedoch reduziert werden

Die optimale Lagerungstemperatur liegt zwischen 2 und 8 °C. Im frühen Herbst ist es meist noch relativ warm. Daher sollte möglichst spät gerodet werden, um die Lagerungsverluste in Abhängigkeit von der Lagerungstemperatur und der Lagerungszeit zu vermindern. Um die Temperaturen in der Miete zu regulieren, ist ein guter Gasaustausch besonders wichtig. Die optimale Mietenanlage ist dabei entscheidend: Die A-Form, circa drei Meter hoch, sowie eine geringe Menge an Blattresten, Unkräutern und Erde in der Miete können die Durchlüftung in der Miete verbessern.

Neben hohen Lagerungstemperaturen können Frostschäden an den Zuckerrüben die Futterqualität reduzieren. Vor allem, wenn die Zuckerrüben wieder auftauen und im Anschluss für einen längeren Zeitraum bei hohen Temperaturen gelagert werden. Um die Zuckerrüben vor Frost zu schützen, sollte unbedingt auf eine optimale Mietenanlage und eine rechtzeitige Abdeckung mit Vlies und Windschutzmaterialien Wert gelegt werden. Wichtig ist hierbei, dass die Breitseite der Miete nicht zur Hauptwindrichtung ausgerichtet ist. Eine Abdeckung der Rübenmieten mit Vlies ab Mitte November ist zu empfehlen. Frostgeschädigte Zuckerrüben gilt es möglichst schnell zu verwerten. Sobald die Temperaturen im Frühjahr zunehmen, sollten die Zuckerrüben verfüttert sein.

Empfehlung zur optimalen Lagerung von Zuckerrüben

Anbau

  • gleichmäßiger Pflanzenbestand
  • gesunde Zuckerrüben ohne Stressbedingungen beim Anbau
  • standortangepasste Sortenwah

Ernte

  • gute Erntebedingungen (trocken, frostfrei)
  • Ernte vor Frostschädigung der Zuckerrüben
  • optimal köpfen (keine Blattreste, nicht zu tief)
  • saubere Zuckerrüben mit wenig Beschädigung, Spitzenbruch

Lagerung

  • gesunde Zuckerrüben einlagern
  • geringer Besatz (Erde, Unkräuter) in der Miete für optimale Durchlüftung
  • kurze Lagerungsperiode
  • optimale Mietenanlage (A-Form)
  • Abdecken mit Vlies und Windschutzmaterial zum Schutz vor Niederschlägen und Frost

Rübensilierung für eine Ganzjahresversorgung

Um die Zuckerrübe über das ganze Jahr als Futtermittel bereitzustellen, sollte zumindest ein gewisser Anteil an Zuckerrüben einsiliert werden. Die Zuckerrübe lässt sich in Form von Silagen stabil und sicher lagern. Bedingt durch die mehrjährigen Erfahrungen im Biogassektor, haben sich auch in diesem Bereich verschiedenste Verfahren etabliert. Grundsätzlich gilt, dass es keine einheitliche Standardlösung für alle Betriebe gibt. Abhängig von den örtlichen Bedingungen und Möglichkeiten, muss für jeden Betrieb die optimale Lagerungsvariante herausgefunden werden.

Zuckerrüben können in ganz unterschiedlichen Varianten einsiliert werden:

  • solo als ganze Rübe im Fahrsilo oder im Schlauch
  • als Brei in Hochbehältern oder Lagunen
  • oder zerkleinert mit unterschiedlichen Mischungspartnern als Mischsilage.

Gerade Letztere bieten aufgrund ihrer Flexibilität eine interessante Möglichkeit für Milchvieh und Mastbetriebe.

Gängige Praxis ist das gemeinsame Einsilieren von ganzen oder zerkleinerten Zuckerrüben mit einem anderen Futtermittel. In Mischsilagen kann zum einen der austretende Saft gebunden und zum anderen begrenzter Siloraum optimal genutzt werden.

Mischsilagen

Zuckerrüben und Silomais

Bei Mischsilage aus Zuckerrüben und Silomais ist eine Mischungen mit max. 25 % Rübenanteil möglich. Dies gelingt allerdings nur bei dem Einsatz von Maissilagen mit über 30 % TS. Bei einer Mischsilagen muss immer ein Kompromiss gefunden werden, denn es gibt hohe Ansprüche an die Logistik und Kombination der Ernteketten.

Werden Silomais und Zuckerrüben gemeinsam siliert, muss man sich für den optimalen Erntetermin einer Kultur entscheiden. Da meist der Mais den Termin der Ernte Ende September bis Anfang Oktober vorgibt, werden der Zuckerrübe 6–8 Wochen Vegetationszeit und damit, je nach Witterung, 10–15 % Ertrag genommen.

Die Mischsilage von Mais und Zuckerrüben ist dennoch eine einfache und relativ kostengünstige Variante. Legt man den Fokus im Ertrag auf die Zuckerrübe, so bietet es sich an, den Mais als CCM oder LKS zu ernten. Klar ist, dass der Ertragsverlust dann beim Mais liegt. CCM oder LKS bieten aber aufgrund der hohen Trockensubstanz des Materials die Möglichkeit, mit „wenig Mais viel Rüben“ zu silieren. Rechnerisch ist bei einem TS-Gehalt des LKS von 60 % ein Anteil von bis zu 70 % Zuckerrübe in der Mischung denkbar.

Silierung mit Körnermaisstroh

Eine weitere Möglichkeit für den Einsatz von Mischsilagen für die Biogasproduktion ist die Silierung mit Reststoffen wie Körnermaisstroh. Die Gasausbeute (in l/kg oTM) einer Maisstrohsilage (50 % TS) kann mit bis zu 90 % der Gasausbeute einer Maissilage (33 % TS) angesetzt werden. Trotz ihres hohen Gasbildungspotenzials sind solche Stoffe durch die schwierige Bergung und Konservierung häufig noch ungenutzt. Obwohl Maisstroh unter guten Bedingungen sehr gut allein silierbar ist, erweisen sich die schwer planbaren und stark schwankenden TS-Gehalte und die geringe Dichte des Maisstrohs für eine Silierung nicht immer als vorteilhaft. Um einen schnellen und konservierenden Milchsäuregärverlauf zu gewährleisten, ist ein hoher Stärke- oder Zuckergehalt erforderlich. Hier bietet sich die Rübe mit relativ geringen TS-Gehalten von rund 25 % und einem hohen Zuckergehalt als idealer Mischungspartner an. Die Rüben können als Ganzes, gebröckelt oder als Rübenmus in der Mischsilage verwendet werden. Ein Vorteil ist der zusammenpassende Erntezeitpunkt der einzelnen Kulturen. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass der anfallende Sickersaft der Rübe durch trockene Substrate wie Körnermaisstroh aufgenommen werden kann. Nicht zu unterschätzen sind jedoch die hohen Anforderungen an die Erntelogistik und das hohe Witterungsrisiko durch die späten Erntezeitpunkte dieser beiden Kulturen.

Zuckerrüben und Grasschnitt

Trockenere Grasschnitte (ab 3. Schnitt) können durch die Einmischung von Zuckerrüben energetisch aufgewertet werden. Dazu können Grassilagen zusammen mit Zuckerrüben als Gemisch umsiliert oder Rüben als Schicht auf die Grassilage aufgebracht werden. Die Kombination mit Grassilage bietet vor allem in Hinblick auf die getrennte Erntekette und Entzerrung von Arbeitsspitzen Vorteile. Zum optimalen Zeitpunkt der Zuckerrübenernte liegt die Futterwertanalyse der Grassilage bereits vor und Mengen können konkret kalkuliert werden. Die Gesamtmischung sollte bei ca. 30 % TS liegen, dann ist die Mischung gut befahr- und rückverdichtbar.

Mischsilage aus Gras und ganzer Rübe. Das Gras bindet den Sickersaft der Rübe. Die Rübe wurde hier vor der Silierung nicht zerkleinert, um den Sickersaft- und Arbeitsanfall weiter zu minimieren. Zerkleinerung der Rüben erfolgt bei der Fütterung im Futtermischwagen.

Mischsilage aus Gras und ganzer Rübe. Das Gras bindet den Sickersaft der Rübe. Die Rübe wurde hier vor der Silierung nicht zerkleinert, um den Sickersaft- und Arbeitsanfall weiter zu minimieren. Zerkleinerung der Rüben erfolgt bei der Fütterung im Futtermischwagen.

Auch der Einsatz von kurz gehäckseltem Stroh, Heu (2–3 cm), Getreidespreu, Trockenschnitzeln, Pellets oder Sojabohnenschalen ist bei einigen Landwirten als Mischungspartner von Zuckerrüben oder Zuckerrübenblatt beliebt. In diesen Mischungen kann der Rübenanteil bis zu 90 % betragen, abhängig vom TS-Gehalt der eingesetzten Futtermittel.

Schlauchsilierung

Ganze Zuckerrüben

Eine flexible Möglichkeit der Silierung unzerkleinerter Zuckerrüben bietet der Folienschlauch. Die Zuckerrübe sollte bei der Einbringung nicht beschädigt werden. Schlauchpressen mit Rotor sind daher nur bedingt geeignet. Die Einlagerung von ganzen Zuckerrüben erfolgt durch ein Schiebeschild in den PE-Schlauch. Je nach Schlauchdurchmesser und -länge können Mengen von 75 bis 240 t pro Schlauch gelagert werden.

Austretendes Sickerwasser wird sich an der tiefsten Stelle sammeln und muss abgepumpt werden. Bei der Sololagerung von Zuckerrüben entstehen rund 30–40 % Sickerwasser, welches aufgrund seines Energiegehaltes unbedingt aufgefangen und verwertet werden muss. Die Sololagerung ganzer Zuckerrüben im Schlauch ist daher nur eingeschränkt zu empfehlen.

Zerkleinerte Zuckerrüben

Zerkleinerte Zuckerrüben können solo nicht im Schlauch gelagert werden, da der massiv auftretende Sickersaft den Schlauch zum Platzen bringen würde. Sollen zerkleinerte Zuckerrüben im Schlauch siliert werden, so ist hier genau wie bei der Silierung im Fahrsilo ein Mischungspartner wie Mais, Gras oder beispielsweise Stroh zur Aufnahme des austretenden Sickersaftes notwendig.

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Ulrike Stephan
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Sebastian Schaffner
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Nils Albrecht
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