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Die Agrargenossenschaft Ranzig e.G. erscheint auf den ersten Blick wie ein „normaler“ Ackerbaubetrieb, wenn man auf das Betriebsgelände kommt. Doch im Gespräch mit Thomas Kläber, einem der Geschäftsführer der Genossenschaft, wird schnell klar, dass diese Genossenschaft eine besondere ist.
Betriebsinfo
Ausstattung in der Tierproduktion (15 Mitarbeiter)
650 Milchkühe
300 Mutterkühe (in einer Betriebskooperation)
130 Zuchtsauen
2500 Mastschweine aus eigener Nachzucht
Ausstattung in der Pflanzenproduktion inkl. Werkstatt (etwa 10 Mitarbeiter)
300 ha Roggen
250 ha Grünland
25 ha Weizen
120 ha Gerste
400 ha Mais
10 ha Lupine
50 ha Ackergras
90 ha Blühflächen
Eigene Schlachterei mit 6 Verkaufsläden und einem Verkaufswagen (etwa 55 Mitarbeiter)
v.l.: Christian Russig und Thomas Kläber (Vorstandsmitglied)
Meilensteine in der betrieblichen Entwicklung
1989 - Errichtung der Fleischerei 1991 - Gründung der Agrargenossenschaft Ranzig eG 1999 - Bau des Zuchtsauenstalls 2003 - Modernisierung der Milchviehanlage 2009 - Errichtung eigener Photovoltaikanlage 614 KW 2010 - Modernisierung und Erweiterung der Fleischerei 2011 - Bau des eigenen Schlachthauses
Im Bereich der Pflanzenproduktion setzt der Betrieb unter anderem auf teilflächenspezifische Maisaussaat, Stickstoffdüngung und den Einsatz von Wachstumsreglern und Fungiziden. „Der Ackerbau ist so konzipiert, dass dieser auf die Tierproduktion abgestimmt ist. Uns ist es wichtig, dass möglichst viele Elemente der Wertschöpfungskette im Betrieb bleiben, um die Betriebszweige weiter zu optimieren. Das Futter für die Tiere wird auf den Flächen des Betriebes produziert und der anfallende Mist und die anfallende Gülle der Tiere werden den Flächen wieder als Grunddünger zugeführt“, so Kläber. Auch das produzierte Fleisch soll im eigenen Betrieb verarbeitet werden – von der Schlachtung bis zum Verkauf. In der Woche werden 50 - 60 Schweine und 3 - 5 Rinder geschlachtet.
„Regionale Produkte rücken bei den Verbrauchern immer weiter in den Fokus und sind auch politisch gewollt“, so Kläber weiter. Der Betrieb genießt durch diese Denkweise ein hohes Ansehen in der Gesellschaft. Die Betriebsstruktur wird als sehr positiv angesehen, denn der Betrieb bietet etwa 85 Arbeitsplätze in der Region. Kläber ist überzeugt, dass die betriebliche Ausrichtung erfolgreich ist und man diesen Schritt auch wieder gehen würde. Sein Kollege Christian Russig, der für die Tierproduktion verantwortlich ist, stimmt ihm da ganz zu. Jedoch sind sie sich einig, dass es immer schwieriger wird, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und qualifizierte, motivierte Mitarbeiter zu finden.
Um die Bekanntheit des Betriebs zu erhöhen, wird Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Auf der Homepage landfleischerei-ranzig.de erfahren die Kunden alles über die Schlachterei und das Fleisch- und Wurstwarenangebot. Und wer nicht in der Nähe wohnt, kann die Produkte einfach und bequem über den Onlineshop bestellen. Ergänzt wird dies durch den Facebook-Auftritt. Durch die Teilnahme mit einem eigenen Stand an der „Grünen Woche“ in Berlin wird weitere Bekanntheit erlangt. Zudem nimmt der Betrieb einmal jährlich an der Landpartie teil, eine Art des offenen Hofes. An diesem Tag können sich Verbraucher über die Arbeit von Kläber, Russig und deren Kollegen informieren.
Auch das Tierwohl ist ein zentraler Punkt für den Betrieb. Das wird sofort deutlich, wenn man einen Blick auf die sich ständig weiterentwickelnde Milchviehanlage richtet. Das gleiche Bild zeigt sich bei den Schweinen, die alle im eigenen Betrieb geboren und aufgezogen werden. „In der Vergangenheit hatten wir vereinzelt ein Problem mit Schwanzbeißern, was bei der Haltung von Mastschweinen nicht selten ist“, so Russig. Durch die Anpassung der Ration konnte eine deutliche Verbesserung festgestellt werden. „Wir haben den Weizen in der Ration durch Roggen ersetzt und haben gemerkt, dass die Schweine ausgeglichener und ruhiger wurden. Durch den hohen Anteil an Ballaststoffen konnte das Schwanzbeißen bis auf ein Minimum reduziert werden“, berichtet Russig.
Natürlich beschäftigt auch das Thema der ASP die Betriebsleiter. Kläber sagt, dass die ASP bisher keine großen Auswirkungen auf den Betrieb und die Schlachterei hatte. Der Betrieb liegt im Beobachtungsgebiet, nicht im Kerngebiet. Zudem müssen keine Schweine das Gebiet verlassen und die Ausfuhr von Fleisch ist kein Problem. „In dieser Situation sind wir natürlich froh, dass wir aufgrund dessen nicht so stark von den Auswirkungen der ASP betroffen sind. Trotzdem wird es in der Landwirtschaft nie langweilig. Wir freuen uns auf die kommenden Herausforderungen und werden weiterhin unsere Betriebszweige optimieren“, so Kläber.
Neuste Gülletechnik zur Ausbringung der im Betrieb anfallenden Gülle im Einsatz