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Drawing Lines: Ausstellung von Allround-Künstlerin Tuğba Şimşek

Einbeck, 10.2.2020

Sie streift mit einem aufmerksamen, möglichst unbedarften Blick durch ihre Umgebung. Tuğba Şimşek ist oft auf Reisen. Zuletzt war sie in Kolumbien und in der Türkei. Überall scannt die Künstlerin die Landschaften, Passanten, Architekturen und Schriftzüge, liest Bild- und Textfragmente auf, verdichtet diese Vielstimmigkeit und Gleichzeitigkeit von Farben, Formen, Geräuschen und Gerüchen in wenigen, schnell gesetzten Strichen. Eine Reihe von neuen Zeichnungen und Druckgrafiken bildet den Kern der Ausstellung „Drawing Lines“, die am 6. Februar im Biotechnikum der KWS eröffnet wurde. Insgesamt 137 Bilder sind zu sehen. Aufmerksame Betrachter werden auf dem schwarzen Kratzpapier auch einige aus Einbeck stammende Motive erkennen, denn auch hier war die Künstlerin spontan auf Motivsuche.

Nele Kaczmarek, Kuratorin, Tuğba Şimşek, Künstlerin und Dr. Peter Hofmann, KWS Vorstandsmitglied nach der Eröffnung.

Nele Kaczmarek, Kuratorin, Tuğba Şimşek, Künstlerin und Dr. Peter Hofmann, KWS Vorstandsmitglied nach der Eröffnung | Bildautor: Frank Bertram

KWS Vorstandsmitglied Dr. Peter Hofmann begrüßte die Gäste bei der Ausstellungseröffnung. In die Werke führte Nele Kaczmarek ein, Kuratorin des Kunstvereins Braunschweig. Die Kunst von Tuğba Şimşek sei wie ein Popsong, der es schaffe, einen mit einer Textzeile emotional zu treffen, sagte sie. Für außergewöhnliche Klänge bei der Vernissage sorgte Qosai Hemsho auf einer Oud, einer orientalischen Laute.

Unübersehbarer Hingucker vor dem Biotechnikum ist die aktualisierte Version einer im Kern schon 2015 entstandenen Arbeit mit dem Titel „Rabenfeder, Türkischmohn und Perlhuhn“, bei der es um das Motiv der Künstlerin als Reisende geht. Zu sehen ist eine Installation mit drei jeweils 130 Kilo schweren Keramikkugeln und einem Auto, auf dessen Dach eine der Kugeln fixiert ist. Die Verbindung von Auto und Kugel entstand aus der Idee, zwei entgegengesetzte Formen, hier Kugel oder Kreis und eckiges Auto, miteinander zu kombinieren. „Und meistens endet doch alles auf dem Dach“, sagt Tuğba Şimşek, die mit dieser Arbeit auch gleichzeitig die „naive, primitive Transportmöglichkeit von schweren und fragilen Werken“ in ihrem Künstleralltag beschreiben will. KWS Vorstandsmitglied Dr. Peter Hofmann dankte der Mehrmarkenwerkstatt aus Einbeck, die das Auto für die Außenskulptur zur Verfügung gestellt hat.

Die Künstlerin Tuğba Şimşek praktiziert sozusagen nomadisch, benötigt keine feste Produktionsstätte oder ein Studio. Sie verarbeitet unmittelbar und direkt auf Reisen das Erfahrene und Gesehene. Die Spuren der Stadt werden um persönliche Erinnerungen angereichert. „Tuğba Şimşek spricht eher durch die Stadt als über sie“, sagte Kuratorin Nele Kaczmarek. Im Gegensatz zu früheren Arbeiten, etwa Tuğba Şimşeks Skizzenbüchern, folgten ihre neuen Blätter keiner festen Chronologie mehr, als Erinnerungsfragmente ließen sie sich zu immer neuen Konstellationen verbinden. „Sie scheinen wie lose Blätter eines Reisetagebuchs“, sagte Kaczmarek.

Tuğba Şimşek würde sich selbst als „all around artist“ bezeichnen. „Man stößt ab und an auch mitten auf der Straße auf Arbeiten von mir, wenn man denn die Augen offenhält“, sagt sie. Von 2008 bis 2010 studierte Tuğba Şimşek an der Freien Kunstakademie in Mannheim und setzte dieses Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig fort. 2013 vertiefte sie ihr künstlerisches Schaffen an der Metropolitan University of Art and Design in Cardiff/Wales. 2015 besuchte Tuğba Şimşek das Art Center College of Design in Los Angeles. Ihr Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig schloss sie 2016 mit dem Diplom und Auszeichnung ab. Während dieser Jahre hatte sie zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, bekam Preise und Stipendien, unter anderem 2014 das Landesstipendium Niedersachsen und den Signature Art Prize (London). 2017 erhielt sie das UKKSA-Residenzstipendium in der Türkei, den Förderpreis für junge Künstler der August-Müller-Stiftung (Rheinland-Pfalz) sowie das Jahresstipendium des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. Seit 2019 ist Tuğba Şimşek Meisterschülerin von Olav Christopher Jenssen.

Die Ausstellung „Drawing Lines“ von Tuğba Şimşek ist bis Anfang Mai im Biotechnikum der KWS in Einbeck zu sehen. Interessierte können am Donnerstag, 5. März, und am Donnerstag, 16. April, jeweils um 18.30 Uhr noch einmal an Führungen teilnehmen. Anmeldungen dafür nimmt Bettina Alex bei KWS gerne entgegen: Telefon 05561 311 638, E-Mail bettina.alex@kws.com.

Über KWS*
KWS ist eines der führenden Pflanzenzüchtungsunternehmen weltweit. Mehr als 5.000 Mitarbeiter in 70 Ländern erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2017/2018 einen Umsatz von 1.068 Mio. Euro und erzielten dabei ein Ergebnis von 133 Mio. Euro vor Zinsen und Steuern (EBIT). Seit mehr als 160 Jahren wird KWS als familiengeprägtes Unternehmen eigenständig und unabhängig geführt. Schwerpunkte sind die Pflanzenzüchtung und die Produktion sowie der Verkauf von Mais-, Zuckerrüben-, Getreide-, Raps- und Sonnenblumensaatgut. KWS setzt modernste Methoden der Pflanzenzüchtung ein, um die Erträge der Landwirte zu steigern sowie die Widerstandskraft von Pflanzen gegen Krankheiten, Schädlinge und abiotischen Stress weiter zu verbessern. Um dieses Ziel zu realisieren, investierte das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr knapp 200 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung.

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